Mittwoch, 22. Dezember 2010

Mathlektion...

Schriftlich Minusrechnen. Ein Huerenmurks im Moment.

Immerhin kanns der Firtzli gut. Null Fehler in zig Bigeli.

Ich lobe: "Fritzli, bueno."

Köbi (aus dem Hintergrund): "Oh, di hani eifach huere gärn, di Chinderbueno!"

Freitag, 3. Dezember 2010

Schlittelspass!

Dass das Hanni manchmal den Vogel abschiesst, ist ja nix Neues. Tat sie wiedermal. Nämlich gestern, als wir schlitteln gingen. Ich stand mit verstauchtem Finger rum, sorgte für Ordnung und hatte trotzdem Freude. Jedenfalls bis Hanni kam. Die sauste nämlich so schnell auf ihrem hochmodernen Speedbob das Högerli runter, dass man nur noch die Augrn schliessen und beten konnte, es möge alles gut gehen.

Als ich die Augen einige Nanosekunden später wieder öffnete, lag sie irgendwo kichernd im Tiefschnee rum. Ich stapfte zu ihr und redete ihr ins Gewissen:

"Hanni, iz hani fasch e Härzinfarkt gha! Du muesch di Bob no unger Kontroue ha u bi däm Tempo isch ds unmöglich."

Sie: "Exgüsee. Aber i weiss drum nid, wo mini Bräms isch."

Jetzt weiss es Hanni aber.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Glasklar analysiert

Am Elterngespräch, ich:

"Ja, Giulio, wir sind eigentlich ganz zufrieden mit dir, wirklich, du machst das tiptop hier. Und du zeichnest ja so schön! Auch die Laterne, die du gebastelt hast, super, echt. Wollen Sie mal schauen?"

Grübelgrübel.

Mama und Papa Giulio: "Ja, wow, echt schön, bravo!"

Ich: "Ja, und dann hat er auch noch Köbi geholfen, gäu, Giulio?"

Giulio: "Mhm. Ich wusste, dass Köbis Laterne sonst eine riesige Katastrophe werden würde...!"

Freitag, 26. November 2010

Trennen

Seit den Herbstferien sprechen wir über die Trennungsregeln. Üben wir an den Trennungsregeln. Das ganze Programm. Ihr wisst schon.

Fritzli, Frida, Hanni & co. haben begriffen, dass man Schirm von Sonne abtrennt und nicht Eschirm von Sonn. Zum Beispiel. Sie haben auch gepöggt, wo man den Wurm vom Regen abtrennt. Und ich dachte, sie hätten auch kein Problem mehr mit der näxten Regel - immer der letzte Konsonant kommt auf die neue Zeile. Man schreibt also Prob-lem und nicht Pro-blem. Claro?

Item. Wir übten da also kürzlich nochmals und klatschten Silben und übten und schrieben und übten und trennten und am Schluss fragte ich:

"So, wer fasst mir die wichtigsten Regeln jetzt nochmals zusammen?"

Köbi: "Also ich finde es am Einfachsten, einfach die Buchstaben von einem Wort zu zählen und dann genau in der Mitte zu trennen."

Auuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!

Samstag, 20. November 2010

Säubschtbeurteilig

Es gibt Dinge, die sollte man nicht in der Öffentlichkeit tun. Zum Beispiel sollte man nicht in der Öffentlichkeit die Selbstbeurteilungen seiner Klasse lesen, weil man dann, wenn man lauthals mirnichtsdirnichts loslacht, etwas schräg angeguckt wird.

Hanni ärgert Folgendes in der Schule:
"Manchmal forlaut. Frech."
Frida: "Ich mag Gotteznüni nicht. Weil ich 1. 2 Göttijungen habe und 2. der einte spielt Fussball und ich muss zuschauen."

Giulia verhält sich so zu den Mitschülerinnen und Mitschülern:
"Es kommt darauf an wer es ist!!! :-)))))"
Hanni: "Eigentlich net. Kunigunde macht mir manschmal schwirich keiten."
Kunigunde: "Ich probiere ser nett zusein. Manchmal böse zu Hanni." (Deckt sich immerhin!)

Fritzli will in nächster Zeit besonders daran arbeiten:
"Musik Deutsch"
Hansli: "Bei Deuts beser mitmachen" (Allerdings, täte dir gut!)
Giulia: "Math, Deutsch!!!!!!!! :-)"
Kunigunde: "Ich mochte imer punktlich in der Schule sein und weniger mit Hanni streiten." (Gute Idee!)
Und zu guter Letzt Frida: "Paieten annähen."

Ich hoffe, ihr habt Fridas Aussage nicht in der Öffentlichkeit gelesen - sonst braucht ihr euch nicht zu wundern, wenn man euch nun schräg anschaut.

Schöne Sunntig!

Mittwoch, 10. November 2010

Mein Körper gehört mir II

Eben. Der Parcours da. Ihr wisst schon.

Die Jungs hatten die Aufgabe, magnetische Wörterplättli auf die ebenfalls magnetische Zeichnung eines splitterfasernackten Jungen anzumagneten. Oder wie auch immer man dem sagt. Item. Schon die Zeichnung löste Gelächter aus. Bei "Schulter" und "Nase" und "Fuss" lief die Magnet-Prozedur noch ohne Intermezzi ab.

Klar aber, dass Köbi im Besitz des Jokers war. Genüsslich fixierte er "Penis" auf dem Schnäbeli des Buben.

Dann ging es darum, weitere Begriffe (Alltagsbegriffe) für "Penis" zu suchen.

Giulio (kichernd): "Ehmmm.... Schnäbi?!"
Fritz: "Auso dafi öppis Gruusigs säge? Aso... Schwanz!"
Hansli (stotternd): "Ähhh, Sack?"
Ewald: "... i weiss nüt me. Oder doch, mängisch seit mi Papi Wurscht!"
Köbi: "Genau, Minipic!"
Giulio: "Minipic? Aso bitte, je nachdäm...."

Freitag, 5. November 2010

Mein Körper gehört mir I

Gestern waren wir an einem Parcours. Thema: "Mein Körper gehört mir". I will tell you more about it! Heute wirkte der Parcours jedenfalls wie folgt nach:

Giulio: "Frou Gangiee, hani hie öppis?"
Ich: "Wo?"
Giulio: "Hie!"
Ich: "Ahja, chly rot. Vilech e Muggestich. Wart, wettsch chly Fenistil?"
Giolio: "Nei, cha nid sy. Ummüglech. I ha ds ganze Zimmer vou Muggespray."
Ich: "Hmm, de isches haut vilech es Bibeli?"
Giulio: "ASO GANZ BESTIMMT NID! I bi dänk noni ir P-U-B-A-R-D-A-D!"

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Was geht?!?

Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband verleiht eine Infobox.

Das ist ne Hammerbox.

Da drin gibts Filme, Brailleschrifttafeln, Tastdomino, Tastquartett, Augenbinden, Klingelbälle - und einen Blindenstock.

Mit diesem Stock eröffne ich die heutige NMM-Stunde. Bevor ich irgendwas sagen kann, fragt Hanni:
"Ii, syt dir mau blind xi?"

Ich, leicht baff über diese Frage, verneine schmunzelnd. Frida und Fritzli grinsen auch - und erzählen, dass sie imfall am Bahnhof schon mal eine Frau gesehen hätten mit einem solchen Stock. Ich will ihnen grad erklären, dass sie den Stock gleich selber ausprobieren dürfen, da streckt Köbi auf und meint:
"I weiss was ds isch! Ds isch öie Schiischtock!"

Ehmm, Köbi, kriegst du gar nicht mit, was hier läuft?

Freitag, 22. Oktober 2010

Consoling words

Manchmal find ichs ne Herausforderung, im richtigen Moment das Passende zu sagen. Eigentlich. Nur mache ich mir obviously zu oft zu viele Gedanken diesbezüglich. Tja.

Frida brachte mir letzten Dienstag nämlich einen Zettel:

DISPENSATION

Sehr geehrte Frau Ganguillet
Leider ist Fridas Grosi gestorben. Dürfen wir Sie bitten, Frida nächsten Donnerstag ab 10.00 Uhr von der Schule zu dispensieren, damit sie an der Beerdigung teilnehmen kann? Beste Grüsse.

Ich schluckte leer. (Was sagt man einem Kind? Das Grosi! Und Beerdigung. Furchtbar.)

"Frida", murmelte ich, "es tuet mir u leid! Isch dis Grosi chrank xi?"

Frida: "Ah, es isch nid schlimm, dass si gschtorbe isch. Si isch e di Längwiligi xi!"

Dienstag, 28. September 2010

Gute (Ver-)besserung

Meine Kollegin ist kurz vor den Ferien ganz blöd vor der Treppe gestürzt und musste ins Spital. Doof ist, dass sie eine lange Reise nach Australien (Australien, nicht Afrika!) geplant hätte.

Meine Kids haben ihr am Freitag vor den Ferien Kärtli geschrieben.

Hanni: "Liebe frau xxx ich wünshe euch eine gute beserung ales liebe hanni"

Fritzli: "Gute verbesserung wünscht fritzli"

Frida: "guten mittag Frau xxx ich hofe dass sie trotzdem nach Afrika gehen könen. Alles gute von Frida"

Und zu guter Letzt Köbi, mal wieder: "Liebe Frau xxx. Ich hofe, dass sie wieder Schule geben könen und ich hofe, dass sie nach Australien gehen könen und ich hofe, dass sie nicht sterben von Köbi 4b"

Nun ja. Man weiss ja amel nicht so genau, wie reagieren auf ein solches Kärtli.

Ich kann euch nur sagen - Frau xxx hat sich darüber gefreut. Von ganzem Herzen.

Mittwoch, 22. September 2010

Sänk iu!

Gaaaaaanz viiiele Geburtstagskärtli habe ich von den Kids erhalten. Sie formulierten ihre Wünsche so:

- Frida: "Alles gutte zum Geburtstag Frau Ganguillet juhu juhu FRIDA" (man beachte die korrekte Schreibweise meines Namens, zwar unwichtig, aber immerhin.)

- Giulia: "Happy birsthei Frau Ganguillet hafent lich haben sie einen schönen Geburtztag von Giulia" (gut probiert mit 'Birthday', Giulia!)

- Fritzli: "Liebe Ganguillet ich wünscheh ihnen viel glück zum geburtstag." (Hauptsache kurz, nödwahr?)

- Giulio: "Hapy Birthday 25 Jahre S.G." (und dann eine Zeichnung von mir mit wehendem Haar. Also. Erstens werd ich nicht 25. Zweitens bin ich offenbar eine schlechte Zeichnungslehrerin. Aber weiter im Text.)

- Hanni: "Alles gute zum geburtstag liebe grüsse hanni. witz: fritz sagt zum reitlerer beist ihr pferd sagt der lerer nein friz lent das pferd an und das pferd beist sagt friz: Sie habn gesagt ir Pferd beist nicht sagt der lerer: Das ist ja ach nich mein Pferd meins ist 3 boxen weite." (Drittens bin ich auch eine schlechte Deutschlehrerin und viertens ist Hanni n'Scherzkeks.)

- Köbi und Hansli schiessen zum Schluss noch den Vogel ab. Hansli wünscht: "Hansli Frau Gangillet Happi Birsthi" und Köbi wünscht nur: "Haby Bersdy Köbi".

Nun ja. Ich könnte mir jetzt die Haare raufen über die Rechtschreibung. Oder ich könnte mich über die herzlichen Wünsche freuen.

Ich entscheide mich glaubs für Letzteres!

Samstag, 18. September 2010

Privatelife

Irgendwie ists für die Kids spannend, mein Privatleben. Wärs wohl umgekehrt für mich auch. Türlich kommen sie nur selten dazu, Fragen zu stellen. Aber jeden zweiten Donnerstag radeln wir rüber in ein anderes Schulhaus, um unsere Schwimmkünste unter Beweis zu stellen. Viele Kinder bähneln oder scootern oder whatever; einige strampeln mit mir. Und fragen dann. Zum Beispiel so:

Hanni: "Heit dir öies Velo säuber agmale?"

Fritzli: "Me xet doch, dass es säuber gmacht isch!" (Well, thanks.)

Ich: "Jaja, säuber gmacht. I ha drum no Farb gha vo üsem Chuchitisch!"

Frida: "Ahaa! Nämlech gäu, dir wohnet ihre WG?"

Hanni: "U wi lang heit dir de öies Velo scho?"

Fritzli (der meinen Bruder schon mal beim Wandern getroffen hat): "Gäu, dir wohnet mit öiem Brüetsch zäme? Si hett drum e Brüetsch!"

Ich: "Ja, heit dir dä no nie xe? Aber nei, i wohne nid mit ihm ire WG. U mis Velo hani scho eeeewig lang. Was dänket dir syt wenn?"

Hanni: "Sit me aus zwänzg Jahr?"

Frida; "O wi aut isch de öie Brüetsch?"

Fritzli: "Wo wohnt de dä?"

Hanni: "Was macht de dä?"

usw.

Irgendwann sage ich: "So, STOP! Beim Schulhaus darf jedes Kind noch eine Frage stellen zum Abschluss. Bis dort konzentrieren wir uns auf die Kreuzung!"

2 min. später. Vor dem Schulhaus.

Ich: "Guet, ei Frag pro Ching. Was weit dir no wüsse?"

Sie schauen sich an, grinsen, stupsen sich gegenseitig an und dann fasst Hanni sich ein Herz und fragt:

"Ehmm, wo heit dir öies Velo kouft?" (Interessiert sie das wirklich?)

Frida grinst nur und sagt, nur Fritzli habe noch eine Frage. Erwartungsvoll wende ich mich an Fritzli. Und der will doch ernsthaft wissen:
"Was isch eigentlech dr nächscht Test?"

Samstag, 11. September 2010

Mein Velo

Mein Velo ist gelb gepünktelt, uralt und ziemlich auffällig. Damit sind mir schon viele lustige Geschichten passiert.
So war ich zum Beispiel mal im Jack-Wolfskin-Store, schnüffelte im Ausverkauf und liebäugelte mit einem neuen Tramper, bis mich eine Stimme fragte:
"Exgüsee, chame öich behiuflech sy?"

Es war Tom, Lehrer der zweiten Klasse - und auch sonst recht klasse.

Jedenfalls, ich: "He, bisch o chly am Shoppe?"

Und er: "Nei, ha nume dis Velo bim Igang xe u gfunge, i sueche di mau."

Gestern dann gab ich Stellvertretung (freiwilliges Handarbeiten !!) an der 5. Klasse. 6 Mädls, die vor den Sommerferien noch direkt neben Köbi und co. zur Schule gegangen waren. Sie wussten nicht, dass sie ausnahmsweise mit mir das Vergnügen haben würden. Dachte ich zumindest. Denn als es läutete (und ich noch rasch den Rest an Garn und Scheren hervorkramte), hörte ich Geflüster im Gang.

Mädl 1: "Juhui, es isch se!"
Mädl 2: "Würklech? YESSS!"

Dann kamen sie rein, kichernd, und ich: "Tschou zäme! Wiso heit dir scho gwüsst, dass i chume? Sit dir aues Hellseherinne?"

Mädls 1-5 im Chor: "Nei, mir hei drum öies Velo bim Igang xe u dänkt, de chämet vilech dir!"

Vielleicht müsste ich mein Velo mal umbemalen, um wieder inkognito sein zu können?

Mittwoch, 8. September 2010

E Schluck Wasser!

Der Dienstag war echt mühsam.

Nicht nur mussten die ärmsten Kids einen unvorbereiteten (!) Sätzlirechnungstext (!) schreiben. Nein. Wir hatten, da nun die Ältesten im Schulhaus, auch die ehrenvolle Aufgabe, die Eisenbahn und die Rollrutschbahn für unseren Sporttag aufzustellen.

(Was diese Bahnen genau können, braucht ihr nicht zu wissen. Lohnt sich nicht. Fest steht: Sie sind riesig und dauern ewig zum Aufbauen. Kompliziert sind sie auch und Anleitungen gibts nicht. Ich machs nicht soo gern.)

Item. Morgens also ein riesiges Gestöhn bei den Kindern.

Fritzli: "Wi söui wüsse, wi schwär 1 Tafele Schoggi isch?"

Frida: "Si 3 Liter scho wider 3 Kilo oder 3 Gramm oder 3 Tonne schwär?"

Hanni: "Wi tueni 4 Liter i Deziliter verwandle?"

Köbi: "Quadratmeter hei mir no nie gha. No gar nie. Isch das m hoch 2?"

Und immer lautete meine Antwort gleich: "Du weisch dAntwort. Nimm afe mau e Schluck Wasser, de geits de sicher besser."

Am Namitsch dann Geklöhn meinerseits. Nach anderthalbstündiger schweisstreibender Kombinatorik sage ich zischend: "Immer bi dene Schinene geits nid uf. Isch eifach u huere müesam."

Köbi: "Frou Gangiee, nämet afe e Schluck Wasser. Geit de sicher besser."


PS: Beide Bahnen stehen. Der Sporttag kann kommen.

Mittwoch, 1. September 2010

Haydn lebt. Ein bisschen.

Back to the roots - oder: back to Haydn.

Dienstag, 31.8., 14:00 Uhr.
Ich beame Youtube ans Whiteboard und zeige den Kids im Musik die Abschiedssinfonie von Sepperl (check it out auf youtube, ist wirklich noch cool, denn die Musiker verlassen nadisna den Konzertsaal - Abschied eben). Anyway.

Wir gucken.

Auf einmal zoomt die Kamera auf den Dirigenten.

Ich (plötzlich schnallend, dass vielleicht gar nicht alle wissen, was der tut, obschon wir natürlich ein Orchester mal thematisiert haben): "Das isch dr Dirigänt!"

Köbi: "U wo isch de dr Haydn?"

Ich: "Dä isch doch scho lang tot. Dä hett youtube nümm erläbt."

Das youtube-Filmli blendet einige Bilder aus Haydns Heimatstadt, Wien, ein. Unter anderem auch eine Steinstatue von Haydn.

Ich: "Luget, da isch dr Haydn. So hett er usxe!"

Frida: "Ah, dä isch VERSCHTEINERET????"

Ähmm - vielleicht müssen wir nochmals ganz von vorn beginnen.

Mittwoch, 25. August 2010

La frage

Nach der Lesenacht (ich, 20 min. geschlafen, klinisch tot, Frida, 22 min. geschlafen, topfit):

"Frou Gangiee, dr Fritzli hett mi ar Läsinacht la frage, scho zum sibte Mau."

Ich (näxte Woche startet Aufklärungsunterricht, Block 1): "Und, was hesch xeit?"

Frida: "Nei dänk. Aber es isch härzig xi."

Ich: "Und iz, isch er trurig?"

Frida: "Nenei, är hett när zHanni la frage."

Ich: "U du, Hanni, was hesch xeit?"

Hanni: "Nei, dänk. Susch bechumi wider sones Gschänkli."

Ich: "Was de für eis?"

Hanni: "Zletscht Mau, woni ja ha xeit, hett er mir es Chetteli gschänkt."

Ich: "Jö, härzig. Hesches anne? Das da?"

Hanni (prustend): "Sicher nid. Es isch drum vom Claires."

Ich: "Was aber dir finget doch Claires so super?"

Hanni: "Jascho, aber ds Chetteli isch drum us dr Babyabteilig."

Ich: "Aha, ups."

Hanni: "Aber es isch glich no tüür xi, zwöuf Franke füfenünzg."

Ich: "Wiso weisch du das? Hett er dir das xeit?"

Hanni: "Nei, är isch chly e toupatsch. Er hett ds Prisschildli dranne gla."

Uups zum Zweiten...

Dienstag, 17. August 2010

3 Akte - have fun!

Neues Musikthema nach den Ferien: JOSEPH HAYDN, der Grosse.

Ich spielte den Kindern zum Einstieg ins Thema Haydns Kaiserquartett ab (wurde später die deutsche Nationalhymne. Sorry, liebe Musiker und Musikwissenschaftler, wenn ich hier etwas arg abkürze, ich nehme Korrekturen oder Ergänzungen gern entgegen).

Ufjedefall; ich, nach dem Stück (und nochly Bärndütsch, Ferien sind ja grad erst vorbei):
"Wäm chunnt di Melodii bekannt vor?"

Ein Raunen geht durch die Klasse, die Kids schauen sich an, zucken die Schultern, schütteln die Köpfe.

Ich: "Vilech seit sy de Fuessbaufäns öppis?"

Fritzli: "Ah, das isch doch irgendsone Hymne!"

Ich: "Super, genau! Und weisch weli?"

Hansli: "Die vo Tottenham!!"

---

Ich: "Guet, dir xet, 300 Jahr aut isch die eigentlech scho, di dütschi Hymne. Und wär hett se komponiert, wär hett ä Idee?"

Nino (schreiend): "Dr Alex Frei!"

---

Ich (da es Frei imfall nicht war): "Lueget, i schribe nechs a. J-O-S-E-P-H-H
Köbi: "Joseph Hitler, genau!"


Was soll ich noch sagen? Es ist emell gut, kommen die Kids wieder zur Schule. Irgendwie.

Donnerstag, 5. August 2010

Zeitlupe

Ursprünglich mal wollte ich euch vom Aufräumen berichten. Da mein Gehirn sich aber im Ferienmodus befindet und ich mich nicht erinnern kann, worums da genau ging, hier eine andere Anekdote. Fiel mir nach YBs gloriosem Sieg wieder ein.
(Yesss, gelbschwarz!)

Hanni sagte nämlich nach den Achtelfinalspielen:

"Frou Gangiee, zSchwirigschte ar WM findi dWiderholige."

Ich: "Ehrlech? Wiso de?"

Hanni: "Wöu dasch eifach u schwirig."

Ich: "Aber wiso meinsch de?"

Sie: "Wöu denn müesse si äxtra fürd Lüt am Fernseh nomau aues ganz tupfgenauglich mache. Wenns zum Bischpiu es Gou git, oder es Foul. Nume no äxtra langsam. I finde ds u schwirig."

Sind solche Aussagen nicht einfach - rührend?

Freitag, 9. Juli 2010

Gr8 impression!

Vor dem Artikel "Aufräumen zum Zweiten" noch dies:

Am zweitletzten Tag vor den Ferien gibts Besuch von meiner neuen Stellenpartnerin.
Zuerst dürfen die Kids sie ausquetschen, die Ärmste.

Frida: "Was isch öies Lieblingstier?"
(Sie: Gummibärli!)

Kunigunde: "Was isch öii Lieblingsfarb?"
(Sie: Türkisblau)

Nino: "Was isch zSchlimmschte wo dir je erläbt heit?"
(Sie: Malaria)

Fritzli: "Gäbet dir viu Strafufgabe?
(Sie: Ds chunnt uf di a)

Hansli: "Sit dir nätt?"
(Sie: I bi sicher nätt, aber mängisch o schträng.
Hansli: "Aha, wid Frou Gangiee, di isch eich o nätt, aber schträng!")

... usw.

Irgendwann in dieser Fragerunde, streckt Köbi, der bis anhin beobachtet und geschwiegen hat, auf:

"Eifach öppis müesst dir wüsse. Mir sy de imfau nid sone Sträberklass wi üsi Parallelklass."

Imfau.

Samstag, 3. Juli 2010

Aufräumen zum Ersten

Der letzte Schultag.
Ziel: Alle Pulte leer, denn das Schulhaus wird gereinigt.
Mission: Impossible.

Dieses Jahr habe ich die Pulte-leer-Geschichte besonders minutiös geplant. Eine leere, grosse Bananenkiste steht bereit, die Kinder sitzen am Platz und ich instruiere wie folgt (und zwar auf Bärndütsch, man möge es mir verzeihen):

1. Nämet zMathheft füre.
2. Entscheidet nech, öb sechs lohnt, zHeft zphaute. Wenn ja, bringet dr mrs (ich würde es in der Bananenkiste aufbewahren über die Sommerferien). Wenn nei, tüet drs i Schueusack u nämets hei.
3. Nämet zAllerleiheft füre. (Punkt 2 wird wiederholt).
4. Nämet dGschichtechischte füre (Punkt 2 wird wiederholt).

usw. You get the point.

Fritzli: "I ha gar nie es Auerleiheft gha!"
Frida: "UUps, i ha 2 agfangni Mathheft!"
Nino: "A, hie isch em Köbi sini Gschichtechischte!" (wird seit Wochen vermisst).

usw. You get that point, too.

Irgendwann sagt Fritzli:
"Frou Gangiee, i bi so müed."

Ich: "Ja, was meinsch wis mir iz gd geit mit öich?"

Er: "Ja, aber xet dr nid mini Ougeringe?"

Und als wär dies nicht schon genug, doppelt Köbi nach:
"Mä xet sä schlächt, hesch se zguet überschminkt!"

Dienstag, 29. Juni 2010

MS

Ich hab eine neue geile Sonnenbrille. Keine Ray Ban, leider. Aber auch eine Markenbrille: MS. Whatever MS means. Vielleicht Marks & Spencer, dachte ich bei mir - und fands noch kuul.

Auf der Schulreise fragte Frida:

"Frou Gangiee, heit dir Multiiiiple Sklerose?"

Ich: "I, wi chunnsch druf?"

Frida: "Uf öirere Sunnebrüue schteit drum MS...."

Ich lass den Schlusskommentar sein. Was soll ich auch sagen?

Donnerstag, 24. Juni 2010

Schulreise-Highlights

Gestern, bei dem Traumwetter, waren wir unterwegs, meine Kollegin, meine Kids und ich.

Wir waren nicht die Einzigen, die reisten.

Als wir endlich beim Schloss Spiez ankamen, unserem Znüni-Halt, da streckte Fritzli zmittst im Schlosspark die Hand auf und fragte:
"Dir, Frou Gangiee, gits hie no e richtige Chünig?"

-

Weiter gings via Spielplatz und Skulpturenweg nach Faulensee. Meine Kollegin stellte eine Rätselaufgabe: Wer die näxte Skulptur sieht, gewinnt eine Glacé.
Köbi stellte sich zmittst auf den Weg, verrenkte sich, als würde er Yoga machen, oder Shibashi oder wie all diese fernöstlichen Dinger heissen und schrie:

"Di nächschti Skulptur ist DER HEILIGE KÖBI!"

-

Am Schluss, kurz vor Thun, diskutieren Nino, Fritzli, Köbi und ich, ob Wandern eine Sportart sei.
Fritzli: "Hmm, nid so richtig."

Nino: "Ja, aber o nid nid, emu."

Ich: "Ja, me bewegt sech ja."

Nino: "Ja, aber langsam."

Ich: "Mir chönnte iz o schneuer loufe."

Fritzli: "De wärs GEHEN, nümm wandere."

Köbi: "Mir säge doch, es isch e Sport, aber e schpezieue Sport: Sone Grosi-Sport."

Das war unsere Schulreise. Alles klar?

Sonntag, 20. Juni 2010

Vuvuzela

Donnerstag, nach dem famosen 1:0 Sieg.

Die Kids, am Vortag noch Spanien-Fans, erstürmen das Klassenzimmer mit Schweizerleibchen und roten Vuvuzelas.

Noch bevor der Unterricht beginnt, nervt mich das Vuvuzela-Gesumme derart, dass ich die langen Tröten unter meinem Pult verstaue.

Am Nachmittag im Turnen spielen wir Fritzlis Wunschspiel - Fussball.

Irgendwann schreit Nino: "He Schiri, Foul!"

Ich: "I has xe u i ha pfiffe!"

Nino: "I ha nüt ghört."

Ich: "Du muesch haut o nid di ganzi Zyt so umeschreie, de hättsch mi Pfiff scho ghört..."

Nino: "Ha würkk nüt ghört! Weit dir nid mini Vuvuzela nä zum Schiedsrichtere?"

Ähhhh, lieb von dir, Nino. Lieber nicht.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Demenz

Sind wir ehrlich. Zu WM-Zeiten sollte man nicht mehr allzu streng sein. Selbst nach einem langweiligen Spiel wie Brasilien-Nordkorea haben die Kids nicht geschlafen.

Ergo besuchte ich heut mit ihnen die Gemeindebiblio. Stöbern hier, Schmöckern da - kuul wars. Die Bibliotheksleiterin stellte uns einige Neuerscheinungen vor; u.a. ein Buch um einen demenzkranken Opa.

Köbi, interessiert lauschend, streckt auf:
"Was isch genau Demänz?"

Bibliofrau:
"Das isch e Chrankheit, wome nadisna aues vergisst...."

Köbi:
"Auso so Oldtimer?"

-

PS: War heut mit Schweizerleibchen in der Schule. Ich spürte die positiven Vibes. Köbi und co. haben mich (noch) ausgelacht. Freue mich auf Morgen...!

Samstag, 12. Juni 2010

Und top, die Wette gilt!

Mittwoch Morgen.

Es ist ruhig. Sehr ruhig.

Köbi, Fritzli und co. haben eine Wette abgeschlossen. Der, der als Erster spricht, hat verloren. Es geht um einen von Köbi Kuhn unterschriebenen Fussball (kennen die Köbi noch?!). Ich sehe, dass sie kaum kommunizieren - und wenn, dann nur mit Zeichensprache. Selbstverständlich ist die Kommunikation mit mir von der Wette ausgenommen - sprich: Die Jungs beantworten meine Aufgaben und dürfen mir Fragen stellen.

Find ich sehr angenehm. Ruhe, konzentriertes Arbeiten - super.

Nur - sie fragen heut so viel, die Jungs. Erkläre ich so schlecht oder müssen sie ihr Schweigen doch irgendwie kompensieren?

Diese ewige Fragerei nervt.

Irgendeinmal, im Laufe des Morgens, sage ich:
"So, wüsst dr was? I hiufe bi öirere Wett iz o mit!"

Sie findens toll - und ich auch.

Schade nur, haben sie am Donnerstag keinen weiteren von Köbi oder meinetwegen Ottmar unterschrieben Ball als Wetteinsatz.

Montag, 7. Juni 2010

Zöisle

Ich war nie in der Pfadi, leider. Trotzdem hab ich meine Kinder (um das aktuelle NMM-Thema "Steinzeit" auch etwas zu veranschaulichen) Feuer machen lassen. Ihr Pfadfinder da draussen kennt das sicher; man bastelt einen Pfeilbogen mit Ast und Schnur, drückt einen weiteren Ast in ein Holzstück und raspelt wie wild mit der gespannten Schnur am Ast herum, in der Hoffnung, es gäbe ein Fünkchen, das dann auf den Zunder springen würde. Gibt es nie. Kann ich euch gleich sagen. Wusste ich von Anfang an. Habs mit der Bohrmaschine ausprobiert, und die schafft viel mehr Drehungen als Kinderhände.

Anyway. Feuer machen - der Wochenplanhit. Mit unermüdlichem Einsatz probierten Köbi, Fritzli und co., den Zunder zum Glühen zu bringen - vergeblich.

Und trotzdem sagte Fritzli am Freitag:

"Dir, Frou Gangiee, i ha ja nächscht Wuche Geburi."

Ich: "Ja, i weiss."

Er: "I wett mir kes Turn-Schpili wünsche."

Ich: "Was, wiso nid?!" (Fritzli ist DER Schütteler. Bald ist WM. Im Turnen Schutten wünschen zu können, ist fast wie hitzefrei für ihn.)

Er: "I wett lieber e ganzi Schtung nume Füür mache!"

Samstag, 29. Mai 2010

Klassenhit

Köbi hat am Freitag Mittag im Gang die passende Parole für alle prüfungsgeplagten Studenten posaunt - ich fands jedenfalls so toll, dass ichs mir gleich aufschreiben musste:

"Aui mini Probe, schwümme ufm See, schwümme ufm See,
hoffentlech göh sy unger, de hani keni meh!"

In dem Sinne: Gute Prüfungen allerseits!

Donnerstag, 27. Mai 2010

Zitiäi

PS (Noch vor dem "Päng"):

Es gibt ihn, den Fritz. Da real Fritz. Und der erklärte mir, was "Zitiäi" sei. Ein Ballergame, freigegeben ab etwa 16, aber so genau will ichs gar nicht wissen.

Jedenfalls, ich, letzte Woche:

"Du, Nino, wofür steht eigentlich Zitiäi?"

Nino: "Ehmm, ja, kennet dr nid."

Ich: "Es Game?"

Nino: "Jaja."

Ich: "Es Ballergame?"

Nino: "Shit, wohär wüsst dir das? Wiso wüsset dir geng aues?"

Nur dank Fritz! :-)

Maibummel

Vor dem Maibummel unterhielten sich Fritzli und Köbi:

Köbi: "Hey shit, hütt wirds huere heiss, mann! U mir müesse so wit ufe loufe!"

(Gurten, Tramstation bis Gurten. Via Gurtendörfli. Ich find, das geht.)

Fritzli: "Ja mi Père hett o xeit, hütt wirds mindischtens 27 Grad!"

(Aber nicht morgens um 10.00, wenn wir da hochmarschieren.)

Köbi: "Krass. Was isch de di Père vo Bruef? Öppe no Meteor?"

(Päng. Ende.)

Donnerstag, 20. Mai 2010

Zukunftspläne

Zeitpunkt: Deutschlektion, 09.05.
Tatort: Klassenzimmer.
Auftrag: Beschreibe dich in 20 Jahren.

Amüsanteste Resultate:

Wilhelmina:
In 20 Jahren bin ich 29 Jahre alt. Dan habe ich ein Kind. Ich möchte im Tierpark arbeiten oder als floristin. Mit 29 Jahren bin ich nicht mer jugentlich. (Merci!)

Kunigunde:
In 20 Jahren ist meine Mutter 67 Jahre alt. In 20 Jahren wone ich in einer Villa. Ich werde Meeres-forscherin. ich baue mir in 20 Jahren einen Pool. In 20 Jahren tuhe ich Fische ins Pul Dan brauche ich ein Stock zum laufen. (Nochmals, merci!)


Bei den Jungs sahs noch schlaraffenlandmässiger aus:

Fritzli meinte:
Ich habe 2 Kinder. Ich Heirate weil sie schön ist (naja, wieso sonst?). Ich werde Fussballer und Augenarzt. Und habe 3 Porses und Lamborghinis die mit erdgas laufen. Ich Taufe meine Kinder Eishokei und Fussball. (Die Allerärmsten. Aber Hauptsache umweltfreundlich. BNE ahoi!)

Nino schrieb:
In 20 Jahren werde ich 16 Kinder haben und Eine Vila aus Plastik. Und ich werde buschijumping machen und ich habe ein bad voler flusiger Schockolade (Ja, dein Text schockiert auch mich! Villa aus Plastik, please!).

Und Köbi meinte nur:
Ich werde 1m 80 cm. Ich werde 2 Kinder haben. Wir haben eine Villa. Eine sehr grosse Villa (notabene). Die Villa ist aus Mammor (lieber Mammor als Plastik, oder?). Ich taufe meine Kinder Globi und Globi Junior (besser als Prince Michael I und II). Ich werde multimillionär. Meine Frau ist ein Frosch mit hahren (was?!).

Und ich habe erst 7 Gschichtli korrigiert...!

Montag, 10. Mai 2010

Neues Kind

Letzten Freitag, 09.52:

Ich: „Seid bitte ruhig, ich muss euch vor der Pause noch etwas mitteilen. Ein neues Kind kommt in unsere Klasse."

Köbis Hand schiesst in die Höhe: „Modi oder Gieu?“

Ich: „Sorry, Giele, es isch es Modi.“

Fritzli: „Schpiut ke Roue, we si hübsch isch. Isch si hübsch?“

Ich: „Erschtens hani se no nid xe, zwöitens isch Schönheit sehr subjektiv u drittens fingi ds iz gd chly e doofi Frag.“

Fritzli: „Okei, wi heisst sy?“

Ich: „Pepperminta.“

Köbi: „O, isch si Albanerin?“

Ich: „Nei, nid dassi wüsst, wiso?“

Köbi: „Dr Fritzli kennt drum es paar u luschtigi Albanerwitze. De hättr die äuä nümm dörfe vrzeue.“

Ich: „Irgendwenn si si ja sowiso nümm luschtig, oder? Loset, i erwarte vo öich, dass dir se guet ufnähmet i üsi Klass, i ha ar Lehrerkonferenz xeit, das wärdi kes Problem sy (blabla…). Gits no Frage? Köbi?

Köbi: „Isch si hübsch?“

Ehmm, hatten wir das nicht schon mal?

Donnerstag, 6. Mai 2010

Säuber erfunge!

Sätzlirechnungen. Textaufgaben. Dreisätze. Egal, wie man sie nennt, der Gräuel bleibt. Ich wollte ihn meinen Kids nehmen und liess sie deshalb eine eigene Sätzlirechnung formulieren (inklusive Lösung, versteht sich), die ich für alle auf einem Arbeitsblatt zusammentragen wollte. Wollte. WOLLTE.

Jetzt bin ich ein bisschen überfordert mit meiner mir selbst auferlegten Aufgabe.

Erwartet hätte ich Aufgaben im Hanni-Stil:

"Lena und Ihre 3 freundinen machen 21 zeichnungen. Frage: Wiefil macht Jeder?"
(Die ist erst noch u fies, denn eigentlich wärens ja dann 4 Modis, und 21:4 können meine Kids nun wirklich noch nicht rechnen, aber item).

Nino hielt sich nicht an den Hanni-Stil:
"Wen ich eine voleflasche und eine lereflasche fom Balkon Runter lase welche Flasche komt zuerst unten an?" (Jeeez. Seine Lösung: Beide gleichzeitig).

Noch schlimmer war Köbis Version:
"Wen man einen Ball von 5m mit 30kmh schist und der Torwart in der Mitte steht. Frage: Wie schnell muss der Torwart hechten das er den Ball noch hält."
(Und die Lösung?: 30+10=40+5=45. Der Torwart muss 45kmh schnell hechten. Aha).

Gut. Nino und Köbi beschäftigten sich immerhin mit Füsik, vielleicht, wenn auch unbewusst. Es kam aber noch besser. Frida dachte sich nämlich das folgende Kunstwerk aus:

Frau Gangiee macht am Mittwoch einen Test aber dann Sagt Frau Fässler am Dienstag das Frau Gangilet krank ist! und weil am nächsten Mittwoch Frau Ganguilet kommt macht sie 2 Tests der einte ist ein Mathtest und der andere? ist es ein NMM-test oder ein Deutschtest?
Lösung: Ein Musiktest!!!!!!!!!!!

Mal im Ernst: Wie bitteschön, soll ich so ein Arbeitsblatt konstruieren?

Freitag, 30. April 2010

Notennamen

Manchmal traue ich meinen Kindern zu viel zu. So war ich überzeugt, dass das Absolute-Tonnamen-Domino, das ich in aufwändiger Kleinarbeit in den Ferien erstellt hatte, Sisyphusarbeit gewesen war.

Locker vom Hocker zückte ich es also heute, überzeugt, die Kinder würden nicht lange zu zweit dominölen müssen. Ja, denkste!

Hanni rief nach siebenundvierzigeinhalb Sekunden:
"Frou Gangliee, dr Nino ratet nume!"

Ich: "Nino, auso die Note da kennsch. Di heit dr ir zwöite Klass aui scho gha."

Nino: "Hmm..."

Ich: "Was isch iz das?"

Nino: "Es 'h'!"

Ich: "Fasch, muesch no eis ufe!"

Nino (im Brustton der Überzeugung): "'j'!"

Innerlich kringelte ich mich vor Lachen über den Notennamen 'j'. Leider kamen mir fast die Tränen, so lustig war die Situation. Hanni, die mitjapste, meinte nur ganz kuul:

"Frou Gangliee, ds isch de no gar nüt, vori hett er scho 'r' und 'v' xeit!"

Nino muss noch viel, viel Notendomino spielen!

Donnerstag, 29. April 2010

Autsch!

Eine letzte Anekdote von vor den Frühlingsferien:
Fritzli und Hansli (!), waren sehr geschwätzig. So sehr, dass irgendwie alles nichts mehr half, ermahnen nicht, vor die Tür stellen nicht, zusammenscheissen nicht, Strafe geben nicht.

Ich hatte notabene auch Ferien nötig. Deshalb klebte ich ihnen einfach einen Streifen Malerband aufs Pult und sagte:
„So, znächscht Mau wenn irgend öpper vo öich eifach dryredt hetter das ufm Muul!“ (Pädagogisch äusserst korrekt, immer diese Drohungen. Item. Sie funktionierten natürlich auch nicht. )
Fritzli und Hansli klebten sich nämlich sofort den Mund mit Malerband voll und fügten zur allgemeinen Sicherheit noch ein paar Klebestreifen hinzu.
Wenigstens herrschte dann während etwa einer halben Stunde angenehme Stille – bis Hansli plötzlich fand, es sei doch nicht so lustig, den ganzen Mund zugeklebt zu haben.
Er packte also sein Malerband-Klebestreifen-Gemisch am einen Ende und riss es sich – ratsch – vom Gesicht. Dazu schrie er: „Auuu, scheisse, mini Barthaar!“

Ich habe Drittklässler, wohlverstanden.

Dienstag, 13. April 2010

Lieblings......!!

Letzte Woche vor den Ferien. Die Kinder hatten die anspruchsvolle Aufgabe, zwecks einer Biografiearbeit (!!) ihre Lieblingsmusik, -bücher, -orte und -filme aufzuschreiben.

Ich hatte einige Stunden später die wesentlich anspruchsvollere Aufgabe, zu verstehen, was sie damit meinten.

Liebe Leserinnen, Leser, testet euch selbst. Die Lösung folgt weiter unten!

Bläkei Pis
heripoter
meikel tschagsen
Melbörn
Kabstat
Mosobig
Gudrefä
Radadui
Vendyi
Schrymovi
Tuäiläit


---


Black Eyed Peas. Das war leicht, oder?
Harry Potter, natürlich.
Michael Jackson. Was, du wärst nicht drauf gekommen?
Melbourne. Easy!
Kapstadt. Easier.
Moçambique. The easiest?
Fokussiere wieder auf die CH. Auf den Neuenburgersee, genauer gesagt: Cudrefin! :-)
Ratatouille. Der Mäusefilm da. Kenn ihn auch nicht.
Wendy, das Pferdeheftchen. Dafür brauchte ich lange.
Scary Movie. Dafür brauchte ich noch länger.
Twilight. Einfach nur süss, oder?

Aber - kann mir irgend jemand bei "Zitiäi" weiterhelfen?

Donnerstag, 1. April 2010

April April! :-)

Holla die Waldfee! 1. April! Hab ja mitbekommen, dass die Kids sich was ausdenken würden, aber dass ihre Scherze zum 1. April soo durchschaubar sind, damit hätt ich nicht gerechnet.

Wie auch immer. Ich selbst hatte keine Zeit, DIE ultimative Verarschung zu planen (weil wir gestern Tierprojektaufführung N°2 hatten). Trotzdem gelang es mir prima, sie reinzulegen - ich verteilte ihnen eine halbe Stunde vor der grossen Pause das anspruchvollste Mathblatt ever und betonte, dass sie erst Pause machen dürften, wenn das Blatt fertig sei. Ihr hättet sie sehen sollen. Geschwitzt und gerechnet haben sie - und trotzdem war beim Läuten niemand fertig. Ihre Erleichterung dafür umso grösser.

Nach der Pause dann die Rache. Schon auf dem Gang hörte ich sie tuscheln. Der auf meinem Stuhl thronende Schneeberg stach mir gleichwohl sofort ins Auge und ich fragte nur: "Söui mitem ganze Füdli drihocke oder längts nech, weni ei Füdlebacke nass mache?"

Nino meinte: "O mann Frou Gangiee, dir syt nid luschtig!" und Köbi flüsterte: "Nach dr 11i Pouse gits e nöii Schoosä!"

Die letzte Lektion konnte also beginnen, da klappte Köbi auf dem Weg zum Lehrerpult plötzlich zusammen und blieb (ziemlich) ruhig am Boden liegen.
Ich: "Chum, schtang wider uf, 1. Apriu!"
Er (sich aufrappelnd): "Mir geits würkk nid so guet."
Ich: "Ok. Sägs, wes schlimmer wird."

10 Minuten später:


Köbi fällt vom Stuhl und bleibt (ziemlich) ruhig am Boden liegen.
Ich: "Och, Apriu Apriu!"

Köbi (sich aufrappelnd): "Iz faut mr o nümme ii!"

Mittwoch, 31. März 2010

3 Earlybirds

Da die Kinder gestern ihr Tierprojekt aufführten, durften sie heute eine Lektion länger schlafen. Allerdings war ich für alle Earlybirds natürlich trotzdem da – inklusive Spezialprogramm, das da hiess:
Löst ein Computer-Quiz!

Evi und Kunigunde quizzten im Multiple Choice Modus gegeneinander. Köbi dagegen zog es vor, einmal den PC ganz für sich zu haben und von mir eine Einführung in Google Earth zu erhalten.
Soweit, so friedlich. Nur – ich werde wohl einen Block Allgemeinwissen einschalten müssen, denn bei Evi und Kunigunde klang es etwa so:

Was ist ein Okapi?
a) mexikanischer Häuptling
b) Kurzhalsgiraffe
c) Kappe von Opa

Evi: „Haha, dChappe vom Opa, hihi, isch öppe dä Höiptling vo Mexiko, Frou Gangiee, wo isch Mexiko, oder meinsch e KurzHAARgiraff?“

Was ist ein Embryo?
a) Weltraumstation
b) erfahrener Gelehrter
c) Keimling

Kunigunde: „Was ist ein E-m-b-i-r-o? EMBIRO? Ke Ahnig, weisch du ds?“
Köbi: „Dafis säge, dafis säge?“

Was ist ein Dolmetscher?
a) Übersetzer
b) Pferdekutsche
c) Eisberg

Evi: „Di Frag isch doch schomau cho, aber i weiss es scho wider nümm, ä Pferdekutsche?“

Was ist eine Karawane?
a) kurze Badewanne
b) Wüstenreisegruppe
c) besondere Teekanne

Kunigunde: „KarawanNe? E schpezieui Badwanne? Emu ke W-Ü-S-T-E-N-R-E-I-S-E-G-R-U-P-P-E, oder?!“
Köbi (vom Nachbars-PC): „Omann, sit dir tumm!“


Was ist mit Karate gemeint?
a) Paddelboot
b) Zweikampfsportart
c) Schlingpflanze

Ich (leicht verzweifelt, mit Google Earth und Köbi irgendwo zwischen dem Münster und dem Bundeshaus seiend): „Okay, die isch eifach, di chöit dr!“
Evi: „Ke Ahnig.“
Kunigunde: „Chum, nimm Paddelboot. I ha e scho gwunne!“

Freitag, 26. März 2010

TMI

Exgüsee. Ich leihe mir die Abkürzung TMI aus. Ist nicht auf meinem Mist gewachsen. TMI stands for Too Much Information. Ich geb euch ein Beispiel:

Manchmal erzählen die Kids Dinge, die man lieber nicht wissen möchte, hätte man eine Wahl. So wie Elsa letzten Dienstag.

Da unser Tierprojekt langsam, aber sicher näher rückt, mussten die Kinder dunkel gekleidet zur Schule kommen.

Elsa: "Lug, Frou Gangiee, i bi ganz ganz schwarz agleit. Dunkuschwarz."

Ig: "Super, xet guet us!"

Elsa: "Schwarzes Tischört, schwarzi Hose, schwarzes Ungerlibli u sogar mini Ungerhose si schwarz!"

Eben, ich sagte es ja: Klassischer Fall von TMI. Die Unterhosenfarbe meiner Schüler interessiert mich nun wirklich nicht.

Donnerstag, 25. März 2010

Firma GmbH

Die Firma Herzog (haha, Schleichwerbung!) betreut die Zimmermannsarbeiten an unserer neu entstehenden Tagesschule.
Dass eine solche gebaut wird, habt ihr ja schon mitgekriegt, liebe Leserinnen, Leser.
Und falls ihr, liebe Architekten, Architektinnen, das lest, so muss ich euch ausrichten, dass die Kinder schon stürmen, wann wir wieder kommen dürfen, und das, obwohl Köbi in der letzten Auswertung schrieb: "Mir hate es nicht Mehr so gefalen wie Letztes Mal. Aber ich war selber tschuld ich häte besser zu hören solen. gut war der füli und morenköfpe (sori) und die nägel einschlägen viel glück. ps Köbi."

Das "Sorry" galt dem Wort "Mohrenköpfe", das wir eigentlich im Klassenjargon durch "Schoggiküsse" ersetzt haben. Eigentlich.

Aber zurück zur Firma Herzog. Als ich nach der letzten Baustellenbesichtigung die Kids fragte, wie denn nun die Firma heisse, die uns so viel gezeigt habe, da streckte Eveli die Hand auf und sagte:

"Di heisst G-M-B-H. Di hei nämlech o bi üs zDach gflickt, o gd dFirma G-M-B-H."

Ehmm, Eveli, du hast da was ziemlich falsch verstanden....!

Donnerstag, 18. März 2010

Ärgerliche Fehler

Am meisten nerven mich all jene Fehler, die die Kinder hätten verhindern können, hätten sie genau und exakt gelesen. Gopf. Nämlich. Und weil die mich so nerven, bin ich extrem nett und markiere immer alles fett, was wichtig ist.

So verlangte ich gestern im NMM-Test 5 Säugetiere aus Afrika (Säugetiere sind per definitionem all jene Tiere, die keine Eier legen). Gut. Dir fallen 5 ein, oder? Zum Beispiel die "Huäne", das "Cebra", der "Elifant", die "Girafe" und das "Nasshorn". Nicht einmal richtig schreiben mussten sie, die Kinder. Nur 5 Säugetiere. Aus Afrika. Bubi, oder?

Köbi schrieb: "Sau", "Kaze", "Hund", "Ameise" und "Killerbiene". Säugetiere. Aus Afrika. Bilanz: 0 Punkte. In der Pause kam er aufgebracht zu mir.

"Frou Gangiee, aber kennet dir Killerbiene nid? Di isch im Fau vo Afrika!!"

Ich: "Ja, Köbi, aber di isch kes Söigetier!"

Er: "Aha. Heit de dir gschribe es mues es Söigetier sy?"

Ich (zähneknirschend): "Sogar fett markiert hanis."

Er: "Ehrlech?"

Ich: "Gang go luege!"

Er rennt an den Platz, schnappt sich sein Blatt, stürmt damit zu mir, knallt es mir mit siegessicherem Grinsen aufs Pult - und wird erst ruhig, als ich mit stoischer Miene auf das fettgedruckte Wort zeige.

Er: "Uuups!"

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Mittwoch, 17. März 2010

Brief an den Architekten

Gleich neben unserer Schule wird zur Zeit die Tagesschule gebaut. Wir begleiten diesen Bau und besuchen ab und zu die Baustelle.

Vorletzte Woche wurden die Kinder mit gelben Bauhelmen eingedeckt, die sie gleich behalten und selber verzieren durften. Selbstverständlich mussten sie sich brieflich bei den Architekten für die Helme und die Führung auf der Baustelle bedanken.

Während Köbi meinte: „Es war cooool als ich mit dem Bagger eine Schaufel Schut in die Mulde getan habe. Ich danke öich für alles“, war das Fazit von Eva eher durchzogen: „Ich dachte: nein auf die Baustelle will ich nicht. Als wir dann an die Maschienen durften fand ich es nicht langweilig. Das Beste war, dass wir einen Bauhelm bekammen. Bauarbeiterin werde ich trotztem nicht“.

Noch Fragen?

Dienstag, 9. März 2010

Im Museum II

Die Kinder durften eine kleine Auswertung über unseren Museumsbesuch schreiben.
Das tönte etwa so:

- Köbi: „Dange das wir in das Museum gehen konten“. (Minimalist, echt!)

- Lina: „Mier hat es ser gefalen im Naturhistorischämuseum. Ich wurde gerne wieder mal gehen. Es war gut dass wir trozdem noch ein bischen Sulhle haten“. (Schleimerin)

- Eva: „Also ich muss sagen das die heimfahrt entzückend schön wahr“. (Gut, aber hier geht’s um die Museumsauswertung….?)

- Fritzli: „Ich fand es suuuuubeeer! Ich habe sogar meine Nachbarin gesehen! Ich fand das Kröitsworträzel sehr wizig“. (Wir müssen dringend z und tz üben….)

- Und zu guter Letzt Kunigunde: „Das Spiel mit der Maus fand ich Super! Gehen wir nochmal?“

Und dann darf ich wählen, ob ich x Ja oder x Nein ankreuzen möchte.

Obschon alles bestens geklappt hat, konnte ich mich nur dazu durchringen, ein neues Kästchen zu zeichnen und „vielleicht“ dazu zu schreiben. So: x Vielleicht.

Für den Moment hab ich grad drum irgendwie ziemlich genug vom Naturhistorischämuseum, im Fall.

Donnerstag, 4. März 2010

Im Museum I

Heute besuchten wir das Naturhistorische Museum. Zuerst verweilten wir ein bisschen in der "Steine der Erde"-Abteilung. Nebst einem Plateosaurus-Skelett gibts da fantastische Diamanten und Steine zu bestaunen.
Treffpunkt nach der Besichtigung der Abteilung war denn auch der schönste Kristall.

Als ich zum Kristall kam, wartete Nino bereits da und meinte:

"Frou Gangiee, gäu, dä Krischtall isch u schön!"

Ich (zum siebenundzwanzigstenmal): "Ja, würkk wunderbar!"

Er: "Wiso vrchoufe si dä eich nid? Di chönnte ja hunne Schtütz mache!"

Ja, wieso eigentlich nicht? Oder ist Nino einfach grausam kapitalistisch?

Freitag, 26. Februar 2010

Jasskartenstafette

Immer, wenn mir kein tolles Einlaufen einfällt, greife ich auf die altbekannte Jasskartenstafette zurück. Team A holt sich die Kreuzkarten, Team B sammelt die Herzkarten, Team C die Karokarten und so weiter. Jedenfalls liegen die Karten verkehrt am anderen Turnhallenende - und man darf sie nur einsacken, wenn man die richtige Farbe aufgedeckt hat.

Strategisch gehen die Kinder, obschon wir die Staffel sicherlich bereits zum einundsiebzigsten Mal gemacht haben, ungeschickt vor. Jeder dreht die selben Karten um. Trotzdem findet die Staffel irgendwann ein Ende, Team C mit Fritzli als Leader jubelt.

Team A mit Köbi regt sich fürchterlich über den verpassten Sieg auf. Doch plötzlich schreit Köbi:

"Ah, mir sy so Hosene! Mir hei gwunne, mir heis nume nid gmerkt!"

Ich: "I ha scho lang dänkt, es heig keni Charte me am angere Ändi."

Köbi: "Ja, mir hei drum gmeint, mir müesse 10 Charte sammle..."

Aber eben. Zum mindestens einundsiebzigsten Mal sind es 9 Karten. Manchmal zweifle ich an Köbis Gedächtnisleistung...

Mittwoch, 24. Februar 2010

Franz Hohler

Musikprojekt. Ihr wisst ja Bescheid. Heute war Projektmorgen zum Musikprojekt. Die Kids kamen also mit ihren Instrumenten angerauscht.

Heidi, Kunigunde und Hanni schleppten ihre Geigen an (sie werden "Le coq est mort" spielen) und dahinter folgte Fritzli mit dem Cello (für Franz Hohlers "Zollimorgelied").
Er betonte: "I ha di gröschti Giige, hihi."

Spieltechnisch funktionierte es mit seiner grossen Geige noch nicht ganz einwandfrei, weshalb ich ihm einbläute, er müsse zuhause dann imfall schon noch üben. Fritzli nickte.

Um 12.00, ich wollte mir gerade mein Mittagessen in der Bäckerei holen, da hörte ich leise Töne. Ich blieb stehen, lauschte, und konnte sie eindeutig einem Cello zuordnen.

Fritzli hatte zmittst auf dem Pausenplatz sein Instrument ausgepackt und angefangen zu üben, umgeben von einigen Fans, unter anderem Hanni, Heidi und Kunigunde.

Unglaublich, oder?

Donnerstag, 18. Februar 2010

Voll crass, mann!

Ende März bringt meine Klasse mit der Parallelklasse ein Tierprojekt auf die Bühne.
Tierlieder werden gesungen, in eine Rahmenhandlung eingebettet, es wird getrommelt, gespielt, gesprochen, geschrien - you get the point. Aber - bei uns wird auch gerappt, und zwar zum Superknüller "Hier kommt die Maus" von Stefan Raab.

Einigen Kids wird die Ehre zuteil werden (ob es eine Ehre ist, bleibe vorläufig noch dahingestellt), zum Playback dieses Liedes zu rappen. Klar, brauchts da sowas wie ein Casting. Gestern fand dieses Casting statt - all jene Kinder, die unbedingt rappen wollten, durften ihre Strophe mit Mik und allem Drum und Dran vor beiden Klassen vorrappen.

Frühmorgens (es hatte noch nicht mal geläutet), kam Wilhelmli zu mir und sagte:

"Dir (!!), Frou Gangiee, gäu, Hier kommt die Maus isch ja scho so es kuuls Lied, irgendwie."

Ich: "Jaja!"

Er: "Äbe ja. I meine, scho so Schpezieu, oder?"

Ich (worauf will der hinaus?): "Jaja!"

Er: "Ja äbe, u drum hani wöue frage...?"

Ich (ermutigend): "Ja?"

Er: "... öbi vilech, weni das hütt vorräppe..."

Ich (lass es raus!): "Mhm?"

Er: "... nume es bitzeli darf dHose id Chnöi abezie??"

Donnerstag, 4. Februar 2010

Of Mice and Men

Alle, die mich kennen, wissen, dass ich Haustiere nicht sooohennenfescht gärn hab. Irgendwie hab ichs mir mit denen schon vor geraumer Zeit verbockt. Buchstäblich.
Aber selbstverständlich muss man als Lehrer über den eigenen Schatten springen - und so hab ich meine Schüler Tiervorträge gestalten lassen.

Die Kinder haben sich echt Mühe gegeben. Natürlich gabs immer tolle Quizze (über die Mehrzahl von Quizze haben wir schon mal diskutiert, wenn ich mich recht erinnere...) mit hübschen Preisen - und einmal wurden gar auf einem eigens mitgebrachten Kinderkochherd echte Eglifilets gebraten (das nennt man Motivation).

Heute dann der Vortrag über die Spitzmaus. Frida zeigt ein Bild nach dem andern, die Kinder übertreffen sich gegenseitig mit ihren "Ahhs" und "Jööööhs"; erzählen von ihren eigenen Mäuschen (die heissen Speedy und Minnie und Mickey und so) - und auf einmal streckt Wilhelm auf und meint:

"Mir hei sit hütt am Morge o e Muus."

Ich (geheuchelt, ich weiss, denn Mäuse mag ich echt nicht): "Jöö. Wi heisst sy de?"

Er: "Si hett ke Name. Si isch nume bi üs uf dr Schtäge."

Ich: "Aha, si ghört öine Nachbere?"

Er: "Nei, si isch scho tot."

Aha...!

Freitag, 29. Januar 2010

Edgar in Hochform

Exgüsee, aber ich muss euch das schnell erzählen:

Heute, 08.40, die Kids arbeiten am Wochenplan. Edgar packt seine Siebensachen zusammen und setzt sich an unser leeres Pult, das sich gleich gegenüber vom Lehrerpult befindet. Er richtet sich häuslich ein.
Grundsätzlich find ichs super, wenn die Kinder merken, dass sie Ruhe brauchen, um konzentriert arbeiten zu können. Deswegen nicke ich Edgar bloss anerkennend zu.

Irgendwie aber - so dünkt mich zumindest - umschwebt ein seltsamer Geruch meine Nase, seit Edgar seinen Platz eingenommen hat.

Henu. Ich schenke meiner Nase keine weitere Beachtung - bis Köbi in der anderen Zimmerecke plötzlich schreit:

"Wäh, hie stinkts!"

Edgar: "Ja sorry, i ha gfurzet. Drum bini da füre cho."

Ich: "Aber Edgar, mi dünkts, hie vore stinkts o."

Er: "Ja, i weiss. Exgüsee. I ha gd nomau müesse."

Find ich recht frech, dass er einfach mich einnebeln musste....

Kindergarten zum Zweiten

Anfangs Woche hat es ja so ein bisschen geschneit.
Im Kindergarten gibt es Freispielsequenzen.

Diese beiden Sätze haben insofern einen Zusammenhang, als dass die 5 Jungs aus dem Kindergarten in der Freispielsequenz selbstverständlich nach draussen in den Schnee gehen wollen. Ist für mich okay.

Weniger okay ists für die Mädels aus dem anderen Kindergarten. Irgendwann kommt Sarina zu mir und meint weinerlich:

"Du, die us öiem Chindsch tüe di ganzi Zyt gäge üs Schneebäuele!"

Ich (stampfe nach draussen, denke noch, dass ich den Jungs ja keine Strafaufgabe geben kann - und dann stehen sie alle vor mir, alle 5 Jungs, Erwin, Edwin, Timo, Lui und Cihad und sehen kaum etwas, weil ihnen die Mützen so tief ins Gesicht gerutscht sind):

"Stimmt ds, dass dir gäge dMeitschi tüet Schneebäuele?"

Cihad: Neiii!
Erwin (zeitgleich): Jaaa!

Ich: "Loset, ds geit nid. Dir schpilet hie, si schpile dert äne. Löt se eifach in Rue."

Edwin: "Aber mir hei doch äxtra a ihne verbi gschosse!"

Tja, kein Wunder, gabs Tränen, bei dieser Trefferquote...!

Mittwoch, 27. Januar 2010

Kindergarten

Ich hoffe, ihr verzeiht mir einen kurzen Ausflug in den Kindergarten. Ich war nämlich im Chindschi. Echt jetzt. Inklusive Hardcorebasteln und 12-Minuten-Zum Schuhe-und-Jacke-Ausziehen-Brauchen.

Zig Erlebnisse gäbe es da zu erzählen - ich picke eines heraus:

Mein Name ist - schwierig. Gelinde gesagt. Die Kindergärteler haben ja noch Glück. Brauchen ihn ja eh nicht zu schreiben, nie. Aber ich dachte, wenn ich auf die Schnelle 15 Namen lerne, ist es nicht zu viel verlangt, wenn sie nach zwei Tagen meinen Namen wissen. Dachte ich. Aber der Erwin aus dem Chindschi meinte am Dienstag um 12 Uhr (und man beachte das DU, das im Chindschi gang und gäbe ist):

- "Es isch hennä kuul gsy, dass du bisch cho."

Ich: "Ja, mir hetts o gfaue bi öich. Tschüss Erwin. E Guete."

Er: "I säge dr iz nid Tschüss, wöui di Name nümme weiss. I säge dr eifach Ade."

... und damit trampelte er die Treppe runter. Okay. Fair enough.

Freitag, 22. Januar 2010

Aparter Schwanz

Sind wir ehrlich. Es gibt Momente, da bin ich nicht optimal vorbereitet. Heut war wieder so ein Moment. Ich konnte das Lied, das ich mit den Kids für unser Tierprojekt lernen wollte (es heisst: Der Leopard), auf dem Klavier, ich hatte die erste Strophe zweimal gesungen - aber von der dritten Strophe hatte ich keine Ahnung. Ich gebs voll zu. Und es war keine gute Idee, die dritte Strophe einzuführen.
Sie lautet nämlich:
"Die Gans hat weisse Federn, die Ziege einen Bart.
Die Haut vom Pferd ist ledern, der Schwanz vom Schwein apart."

Ich liess die Kinder die Strophe nachsprechen und erklärte vorsichtshalber einmal das Wörtli "apart" mit "geschmackvoll". Weiter kam ich nicht, denn natürlich fragte Lischen (und ich kanns ihr ja nicht mal verübeln):

"Dä vorä oder dä hinge?"

Gekicher.

Ich: "Dä hinge, natürlech. Dä isch doch bimne Söili apart, so gringlet..."

Gekicher.

Köbi: "Äbe gd nid! Aso i meine dä vore, wenni ds singe. Dä isch sicher aparter aus dä hinge."

Da mag er Recht haben, der Köbi.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Tagesschule

Unsere Klasse macht am Tagesschulprojekt mit. Mit anderen Worten: Wir dürfen regelmässig die Baustelle unserer neu entstehenden Tagesschule besichtigen. Das ist natürlich kuul.
Noch viel kuuler ist es aber, wenn der Architekt uns besucht, um uns über die geplante Tagesschule zu informieren. Gestern hat er das gemacht. Und er hat auch erklärt, wie Häuser überhaupt gebaut werden.
Irgendwann wollte er von den Kids wissen, wer denn nun ds Chemi ufds Dach boue hett.
Nena meinte: „Dr Chemifäger!“ (Falls ihrs nicht gewusst habt – der reinigt den Kamin imfall nur.)
Und Köbi schrie: „Sicher nid, dr Chemiker, dänk!“
Hmm. Nicht ganz. Auch wenn "Chemiker" und "Chemi" verdächtig ähnlich klingen.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Solutions

Das Schweizer Zahlenbuch hat für uns Lehrerinnen und Lehrer so ein tolles Übungsheft inklusive Lösungen entwickelt. Beim Schülerbuch habe ich eigenhändig die Lösungen hineingeschrieben, aber das Übungsheft (kurz: ÜH) ist eben schon noch so gäbig. Zack aufgeschlagen, zack korrigiert.
Auch Köbi war kürzlich mehr als begeistert davon.
So sagte er, als er mir seine Lösungen präsentierte:
„Iii, es hunne es kuuls Buech! Ghört ds öich?“
Ich (emotionslos):
„Ja.“
Er: „Wiso heit dir das?“

Ich:
„Weil ich Lehrerin bin.“
Er:
„De chönnti das nid ha?“
Ich (dummerweise):
„Mou, weisch, das chame choufe.“
Er:
„Wo? I ha no e Geburtstagswunsch offe…!“

Tzzzzzz…..

Verloren - gefunden - verloren

"Gut, nehmt alle euer blaues Mäppli und stellt euch zur Türe hin, wir gehen ins Singzimmer“, flöte ich letzte Woche.

Wilhelm flötet nicht, sondern haucht:
„Ehmm, i finges nid.“

Ich (emotional auf Berndeutsch):
„Nei aber Wilhelm, iz hani dr vor de Ferie aui Lieder kopiert u iz isches scho wider wäg? Das cha ja nid sy! Lueg nomau guet!“

Die Klasse und ich marschieren Richtung Singzimmer, Wilhelm, der Suchende, bleibt zurück und – sucht.

Nach der halben Lektion entwickelt sich Mitleid in mir. Ich schicke Emma hoch, sie solle Wilhelm holen gehen. Emma geht. Wilhelm kommt. Mit Emma, aber ohne Mäppli.
Nach der Stunde schärfe ich ihm ein, er solle zuhause nochmals ganz genau suchen. Aber wirklich.

Am nächsten Tag kommt Wilhelm und sagt:
„Du, Frou Gangiee, ich habe das Mäppli gefunden. Es war unter Sigmunds Kissen (Sigmund ist Wilhelms Hund). Aber nachher hab ichs wieder verloren.“
Püüü tää!