Sonntag, 28. Dezember 2014

Zug statt klug!

Es ist furchtbar. ALLE haben mich schon darauf aufmerksam gemacht, dass ich nicht ins 2015 starten darf, ohne nicht noch wenigstens einen Blogartikel zu verfassen...
Hiermit ist das Versprechen eingelöst. Nicht böse sein! Ab Januar gelobe ich Besserung (denn da muss ich Unterrichtsbesuche machen, harrharr!).

Für dieses Mal musste ich mich in der Bahn Zürich-St.Gallen (würde in der Region Bern NIE passieren :-)) inspirieren lassen.
Da hab ich nämlich folgendes Gespräch mitgehört (und man muss dazu noch präzisieren, dass es sich um ein Telefongespräch handelte, ich also lediglich ca. 80% des tatsächlich Gesprochenen hier widergeben kann).

Gut, also, Zugfahrerin A (nennen wir sie Tamara):

"De huere Schisschopf. Da glaubsch nöd. Würkli nöd. De isch doch i de Menopause. Oder wenns Mens git für Manne, denn hätt er die. Würkli sonen Volltrottel."

Freundin B am Telefon (nennen wir sie Aramat):
"..."

T: "Also ich will kän Kontakt meh mit dem Arsch. Würkli nöd."

A: ".."

T: "Aber ich mach mir jetzt gliich e paar schöni Tääg. Ich tschills e chly. Gnüsses eifach, wäisch."

A: "."

T: "Und es nois Tätuu will ich mir no lo mache, aber nöd grad jetzt. Will am Underarm und am Rugge, das langet jo eigentli. Hett im Arsch au gfale. Wäisch. Ich will de Finger au tätowiiere. Aber ebe, no nöd jetzt. Will wäisch, min Kolleg isch i de Ferie. Und de hett mir jo letscht Mol de Rugge und de Arm tätowiert, weisch no?

A: " "

T: Ebe genau. Ich wött e alli Finger, weisch. Das xet huere kuul us. Und de ander Underarm, de wili au no. Aber ich weiss no nöd sicher, weles Süsche. Also, ich han zwäi Idee. Söll ich si dir erkläre, wottsch si ghöre?
Also entwäder e Rose, eso e chly verschnörklet, wäisch, oder mis äigete Bild, aber dHelfti devo als Totechopf. Wäisch wie, chasch der da vorstelle? Weisch, eifach shalbe Gsicht vo mir und shalbe als Totechopf. Aber ebe, ich han mich nonig entschide. Ich han au wider Reschpäkt, weisch. Well de Rugge hett huere weh ta, scheisse. Aber min Kolleg, ebe, de, wo mich tätowiert hett, de hätt xeit, es sigi besser als Sex. Würkli. Ich han jo kei Sex im Momänt. Ich chas nöd säge. Aber uf jede Fall...

-

Habt ihr bis hierhin gelesen? Chapeau! Ich glaube nämlich, Aramat hat aufgelegt gehabt. Die ist irgendwie nie zu Wort gekommen...
Leider ist Tamara in Winterthur ausgestiegen. Deshalb werden wir nie erfahren, ob sie sich nun für die Rose oder für den Totenkopf entschieden hat...

Fest steht aber, dass ihr von mir die Rose kriegt - fürs Lesen, fürs Kommentieren und fürs Liken der Beiträge - und natürlich fürs neue Jahr. Möge 2015 euch viel Blumiges bringen. Cheers & dankeschön!

Freitag, 25. Juli 2014

Bolivien I

Viele von euch haben sich nett erkundigt, ob wir mit der Hoehe Probleme haetten.
Zum guten Glueck ist dem im Prinzip nicht so. Genau - im Prinzip.

Denn - 2 Probleme bringt die Hoehe alleweil mit sich (und zwar egal, ob in Peru, Bolivien oder wherever).

1. Subir
In Copacabana stiegen wir auf den Cerro Calvario, einen Pilgerberg. Der Aussichtspunkt lag ungefaehr 50m ueber dem Zentrum des Staedtchens. Easy, eigentlich. Aber auf knapp 4000m weit gefehlt - wir schnauften beide wie Walroesser.

Mittlerweile sind wir in "Nuestra Senora de La Paz" - auf 3650m. Immer noch ist es u anstrengend, schon nur ein kleines Stuetzli hochzulaufen. Insofern braeuchten wir also noch viiiiel Akklimatisationszeit.

2. Kaelte
Leider haben viele Hotels und Hostels in Bolivien (und in Peru) keine Heizung. Das mag im Sommer - also waehrend der Regenzeit - kein Problem sein. Im Winter hingegen - also jetzt - ist es eines.
Aber wir haben mittlerweile diverse Strategien ausgekluegelt, um der Kaelte zu trotzen.
Moechten wir uns zum Beispiel ins Pischi stuerzen (in dem Fall bestehend aus:
- Trainerhosen
- dicken Wollsocken
- langen Unterhosen
- T-Shirt
- Pulli
- Faserpelz
- Muetze
- Handschuhe)

laeuft das so ab:

1. Wir putzen die Zaehne (auf Gesichtwaschen oder gar Duschen verzichten wir, kommt das Wasser ja e nur lau aus dem Hahn raus)
2. Wir bueschelen den zusaetzlichen Seidenschlafsack bereit
3. Wir legen saemtliche Kleidungsstuecke der obgenannten Liste bereit (obschon - Muetze und Handschuhe tragen wir schon)
4. Dann kommt der Moment: Man muss die Trekkinghose; die Wanderschuhe; die Wandersocken; das T-Shirt; das langaermelige T-Shirt; den Pulli; die Softshelljacke UND die Muetze bzw. die Handschuhe ausziehen und UNVERZUEGLICH und MOEGLICHST SCHNELL ins "Pischi"
schluepfen - sonst laeuft man Gefahr, elendiglich zu erfrieren.
5. Man kuschelt sich unter die 7 stinkigen Wolldecken und den Seidenschlafsack.

Gute Nacht!

Montag, 21. Juli 2014

Peru II

3 wichtige Dinge gingen im letzten Eintrag vergessen:

1. Peruanische Floetenmusik
Wherever you are, egal ob im Bus, im Auto, in einem Restaurant... fast ueberall wird man von peruanischer Floetenmusik berieselt. Floetenmusik per se waere ja noch halbwegs in Ordnung, aber es muss natuerlich BAMBUSfloetenmusik sein. Ein Gesausel nach dem andern. Im schlimmsten Fall haucht sogar noch ein peruanischer Volksschmusesaenger ein paar Toenli dazu... Fuerchterlich.

2. WC-Papier
Gut. Es gibt genaue Regeln beim WC-Besuch. Ins Car-WC darf man NUR urinieren. Der Car faehrt aber 8h. Wenn du in der Zeit mal richtig musst, gibts nur die Option Immodium.
Aber goemer nid vo daem us. Meist darfst du ja, wie du willst. Wichtig ist einzig, dass du das WC-Papier nachher nicht ins WC wirfst, sondern in den appetitlichen Eimer neben dem WC.
Der Haken ist nur: Oft gibts gar kein WC-Papier. Oder wenn, dann ist es abgezaehlt (5 Papierli muessen reichen) und kostet einen Sole.
Ergo hab ich in diversen Hotels schon WC-Papier abgestaubt. Sorry!

3. Guias
Genau, Guide in der Mehrzahl. Buchst du einen kleinen Ausflug und kommt dich (mit der obligaten akademischen viertelstuendigen Verspaetung) jemand abholen, dann verpuff ja nicht all dein Spanisch, denn er wird dich wohl nur zum Taxi oder Bus geleiten und dich nachher wieder verlassen. Der Chauffeur ist auch nicht dein echter Guide. Der kommt erst, sobald du zum Taxi ausgestiegen bist - wobei, halt: Nein, der bringt dich nur sicher ueber die Strasse. Jetzt aber, das muss der Guide sein.
Ein netter junger Herr, Luis heisst er, spaziert mit uns an den Hafen - und verabschiedet sich beim Schiff.
Erst jetzt tritt der richtige Guide in Erscheinung.
(Ist natuerlich nicht immer so. Diesmal haben wir aemu ordentlich was fuer die peruanische Tourismuskasse getan.)

Und mit dieser kleinen Spende an Peru fahren wir morgen weiter nach Bolivien.
Stay tuned!

Freitag, 18. Juli 2014

Peru I

Auf vielseitigen Wunsch (gaeu Zeno :-) ), hier ein paar Beobachtungen, die wir in 2 Wochen Peru gesammelt haben:

1. Polizisten
In Peru werden die meisten Leute Lehrpersonen. Das freut uns beide sehr. Wirklich. Auf dem zweiten Platz der gewaehlten Berufe befinden sich KrankenpflegerInnen. Auch das kann ja nur vorteilhaft sein fuer uns. Auf dem dritten Platz - Trommelwirbel - finden sich die PolizistInnen. Die weibliche Spezies dieser Gattung sieht von hinten stets gleich aus (schwarzes Haarnetzli sei Dank).
Und wichtigstes Utensil dieser Berufsgattung: Eine Pfeife. Diese Pfeife wird eingesetzt, wann immer einen die Lust packt, und egal, ob sich der eigene Standort neben einer - notabene funktionierenden - Ampel befindet oder nicht.

2. Fussgaengerstreifen
Damit kommen wir gleich zu Punkt 2. Fussgaengerstreifen sind in Peru "decoracion" (ich zitiere einen Peruaner). Die Autos muessen nicht halten, tun das natuerlich auch nicht und somit ist jede Ueberquerung eigentlich ein versteckter Selbstmordversuch.

3. Plaza de Armas
Fast alle groesseren Staedte in Peru haben einen Hauptplatz, der "Plaza de Armas" genannt wird. Zur Zeit sind diese Plazas wegen dem Nationalfeiertag am 28. Juli sehr prunkvoll geschmueckt. Weniger prunkvoll sind die zigtausend Tauben, die leider leider von den Peruanern gefuettert werden und sich deshalb wohl exponentiell (!) vermehren.

4. Oeffentliche Paerke
Es gibt sie! Sogar in Peru! Sie sind aber eingezaeunt und werktags nur streunenden Hunden zugaenglich, die ihre mageren Koerper durch die Gitterstaebe zwaengen koennen... Schade!

5. Graue Haare
Peruaner (ich meine selbstverstaendlich auch die Frauen) haben kaum graue Haare. Die Frau auf dem Mercado meinte, dies laege an ihren gesunden Fruchtsaeften, die man an jeder Ecke trinken kann (uebrigens sehr lecker; seis mit Orangen oder mit Mandarinen oder mit Guaven oder mit Ananas oder mit Passionsfruechten...). Ob das stimmt? Fest steht aemu, dass sich die Peruaner die Haare NICHT faerben lassen (haben wir anhand eines Selbstversuchs im Coiffeurgeschaeft ueberprueft. Resultate ersparen wir euch. Kostenpunkt: 3.- fuer Samuel; 5.- fuer mich.)

6. Kurze Hosen
Heute Mittag in Arequipa stellen wir ploetzlich fest, dass wir fast die einzigen mit kurzen Hosen sind. Tut man das hier nicht? Die Frau im Lebensmittelgeschaeft findet: Doch doch; es sei halt einfach Winter und sowieso zu kalt... Bof. Nachts wirds zwar echt unglaublich kalt (vor allem in der Hoehe), aber tagsueber verbrennt die Sonne einem die Haut, sodass kaum LSF 50 ausreicht...

Soviel vorerst.
Wir wuenschen ein tolles Gurten- oder Gartenfestival - und allen anderen ein sonniges Wochenende!
¡Hasta luego!

Dienstag, 3. Juni 2014

WM zum Zweiten

Okay. Nachdem wir vor einer Woche primär die dunklen Seiten der Weltmeisterschaften beleuchtet hatten (und die haben Eindruck hinterlassen!), ging es heute beim Tippspiel wieder um den Fussball per se.

Aber der Reihe nach.

Köbi kam bereits 3 Minuten vor dem Läuten hereingestürmt:
"Frou Gangiee, i ha da öppis gläse über di Falafel."

Ich "Ah?! Super. Wo de?" (Dumm, ich weiss, aber ich konnte die Falafel grad nicht einordnen…)

Köbi: "Im Spick! Dert hetts 2 Site über Falafel. U es heisst sogar, es heigi Strasseching i de Falafel."

(Langsam dämmerte mir, dass er mit "Falafel" eigentlich "Favelas" meinte…)

35 Minuten später. Wir hatten geklärt (glaubte ich! Welch ein Irrtum!), dass in einer Gruppe immer 4 Teams spielen und dass sich die Achtelfinals wie folgt zusammensetzen:

N°1 der Gruppe A gegen N°2 der Gruppe B; N°2 der Gruppe A gegen N°1 der Gruppe B etc. (euch muss ichs ja nöd erklären, für viele Kinder wars und bliebs zimmli abstrakt).

Wir hatten besprochen, welche Länder in welchen Gruppen spielten (das tscheggten sie gut).

Da streckte Bärbli die Hand auf:

"Frou Gangiee, schpiut eigentlech Basu o mit?"


Ähhhh… Penalty!

Dienstag, 27. Mai 2014

Esprit critique

Heute, Beginn Thema WM. Zuerst mal mit kritischen Fragen reinfahren, dacht' ich mir.

Ich also: "Was meint ihr, was braucht es denn überhaupt alles, damit man eine WM durchführen kann?"

(Ich nehme an, ihr seid ähnlich gepolt wie ich. Ich dachte an Antworten wie: Stadien. Fanzonen. Unterkünfte. Hotels. Vielleicht auch Fussbälle oder einen Pokal - sind schliesslich Kinder. Fast überall hätte man was zu den Favelas sagen können. Zur Zwangsumsiedelung. Zu den enormen Kosten. Zu den unfertigen Bauten. Und so.)

Fritzli: "Konfetti!"

Ich: "Ehm - wieso Konfetti? Wie meinst du das?"

Fritzli: "Siegerkonfetti! Für die, die im Final gewinnen!!!"

Ich: "Jaja, genau, die braucht es auch. Sonst noch Ideen? Hanni?"

Hanni: "Wörterbücher."

Ich: "Das musst du mir auch genauer erklären!"

Hanni: "Man braucht sicher viele Wörterbücher für alle, die nach Brasilien gehen und die Sprache nicht können!"

Irgendwann würge ich das Gespräch doch Richtung Favelas. Elsi war schon mal in Brasilien. Sie erklärt:
"Favelas, also, das sind Stoffhäuser."

Noch 16 Tage bis zum Anpfiff! Wir haben noch etwas Zeit. Uff!

Donnerstag, 15. Mai 2014

Für alle Theologen- & Fussballfreunde

Kürzlich, im Deutschunterricht, Thema: "Brasilien". (Wegen der WM und so, versteht sich).


Ich: "… Rio ist eine grosse Stadt in Brasilien. Da hat man auch ein neues Fussballstadion gebaut."

David: "Das weisse Mädchen!"

Ich: "Das weisse Mädchen? Was meinst du genau?"

David (betont laut): "Das weisse Mädchen!!"

Ich: "Entschuldigung, kannst du mir das erklären? Ich verstehe nicht genau, was du meinst."

David (breitet die Arme aus): "DAS WEISSE MÄDCHEN!"

Ich: "Ach sooo, du meinst die Statue."

David: "Eben, das weisse Mädchen."

Ich: "Ja, wusstest du, dass das eine Statue von Jesus ist?"

David: "WAS? JESUS IST EIN MÄDCHEN?"

Dienstag, 13. Mai 2014

Wochenheft

Auszug aus dem Wochenheft von Hanni:

"Am Montag ging ich zu Ekkehard Mittagessen. Es gab Hamburger. Dann machten ich & Ekkehard eine Wasserschlacht. Dann packten wir für die Schule. Dann gingen wir los. Es war ein schöner Tag.

(Anm. d. Redaktion: Danach folgt eine grosse Zeichnung eines Hamburgers. Und dann geht's weiter.)

PS: Eigentlich bin ich Vegetarierin. Das war eine Ausnahme."




Auszug aus dem Wochenheft von Gustav:

"Mein Gotti hat ein Hun. Sie wohnt gerade neben uns. Plötzlich an eimen Nachmittag ist das hun von einem Hund geholt worden und gerupft worden. Dabei hat Luca der Son von meinem Gotti das Hun zur Konf bekommen. Die ganze Familie war sehr traurig und wütend vorallem auf den Hund.

(Anm. d. Redaktion: Danach folgt eine weisse, blutverschmierte Feder; tel quel eingeklebt. Und dann geht's weiter.)

ALLES WAR VOLL BLUT UND VORALLEM FEDERN."

Dienstag, 6. Mai 2014

Maibummel

Hui, ist das lange her seit dem letzten Eintrag… Dabei gäbe es sooo viele Highlights zu erzählen. Zum Beispiel vom Maibummel.

Wir waren heute nämlich mit einem Grüppli 1.-4. Klässler unterwegs.

Ich zu Agathe aus der 1. Klasse: "Hesch du de o Gschwüschterti?"

Agathe: "Ja, i ha e chline Brüetsch, dä geit aber no i Chindergarte."

Ich: "Aha. Und du, Max?"

Max: "I ha e Schwo ir zwöite Klass. Si heisst Tina."

Ich: "Aha. Und du, Moritz?"

Moritz: "I ha e Hung."

(Gäng das, gäu).


10 Minuten später gehen wir an einem kleinen Friedhof vorbei.

Wanda fragt: "Frou Gangiee, heit dir Angscht vor Laiche?"

Ich: "Laiche? Hetts hie e Tümpu, meinsch?"

Sie: "Nei, wiso? I meine, heit dir Angscht vor Laiche?"

Ich: "Ahh, Liiche…"

(I am proud I got that).


Auf dem Gurten bekomme ich von Hilda ein Päckli Sonnenblumenkerne geschenkt (denn: Wir pflanzen grad Sonnenblumen an).
Auf dem Päckli klebt ein Zetteli: "von Hilda für Simone".

Ich: "Hilda, sind wir Duzis? Seit wann?"

Hilda: "Nei, aber i ha nid gwüsst, wime 'Gangie' schriibt…"


(Das war noch nicht alles. Fortsetzung folgt bald. Versprochen!).

Montag, 17. März 2014

Filosofii

Zum Wochenstart (oder weil der letzte Eintrag so gruusig war) eine kleine philosophische Frage aus der letzten Religionsstunde von Hansli, die da lautet:

"War Jesus denn ein Steinzeitmensch?"

No comment.

Geniesst die Sonne.

:-)

Mittwoch, 12. März 2014

Zum Kotzen!

Vielleicht sollte ich mal einen Blogeintrag einem wirklich üblen Thema widmen - einfach, um wieder einmal auf die ganz herausfordernden Seiten des Lehrberufs hinzuweisen… Aber schön der Reihe nach.

Letzten Dienstag Mittag, noch vor Schulbeginn, ich zu Guido & Hugo:

"Und, was hetts Zmittag gä?"

Hugo: "Hütt hetts Puulee gä ir Tagesschueu u ono Louch drzue."

Ich: "Mhm fein!"

Guido: "Ja, es paar Ching hei meeega gärn Louch u es paari hasses, aber mir hei zum Glück nume weni müsse probiere."

Ich: "Aha."

An dieser Stelle spulen wir 20 Minuten vorwärts. Okay? Gut. Nun sitzen Guido und Hugo mit ihrem Deutsch-Arbeitsheft im Gang und arbeiten. Ich bin mit dem Rest der Klasse im Klassenzimmer. Blöd nur, ist der Hugo so ein beflissener. Plötzlich steht er im Türrahmen und sagt:

"Frou Gangiee, ds Evi hett kotzet."

(Evi ist nicht in meiner Klasse. Es ist mir in dem Moment scheissegal, ob Evi gekotzt hat oder nicht.)

Aber natürlich denke ich an meine arme Kollegin, seufze, stehe auf und gehe in den Gang. Meine Kollegin sagt in dem Moment zu Evi:
"Nenei, es macht nüt, dass du hesch müesse erbräche."

(Ich denke: Moll, hueresiech. Es macht etwas. Es ist u grusig. Es stinkt schon hier. Kannst du nicht aufs Klo rennen?)

Ich sage zu Evi: "Komm, wir gehen die Hände waschen."

(Und mit einem Blick auf den verspritzten Fussboden und in / an Evis Gesicht / Haare / Hände / Pulli stelle ich fest, dass Evi auch Lauch zum Mittag hatte. Mhm.)

Okay, sorry! Ich führe nicht mehr weiter aus. Eben. Es geht dann in solchen Momenten einfach darum, den eigenen Würgereiz zu unterdrücken, die Schosse zu bereinigen und dafür zu sorgen, dass die 24 Kinder im Zimmer plus die 2 im Gang einigermassen an Ort bleiben, weil so eine Kotzete jetzt auch nicht DAS Highlight des Jahres ist.

(Abends entsorgte ich übrigens den Kompost. Ratet mal, womit er voll gewesen war? Genau.)

Donnerstag, 27. Februar 2014

Religionsunterricht

Wir haben gelost, meine Freundin und ich. Mich trafs. Ich unterrichte also in den kommenden paar Wochen ein bisschen Religion (parallel dazu läuft die Steinzeit. Ich finds immer u schwierig, den Blick der Kinder ein wenig zu schärfen und so, aber äbe).

Wir also, heute, motiviert.
Ich auch. Und - ich fange bei den very basics an (so à la: Ich habe euch ein Buch mitgebracht - wuhuuu - wer weiss, was das ist - wuhuu - genau, es gibt ein Altes und ein Neues Testament - wer kennt schon etwas daraus - genau - Adam & Eva - Arche Noah und so).

Dann, action:

Ich: "Super. Im Alten Testament gibt's auch die Geschichte von einem Bübchen, das ausgesetzt wurde auf dem Nil - vielleicht kennt jemand die Geschichte aus dem KUW?"

Fritzli: "Mogli?"

-

Weiter mit der action:

Ich: "Wer weiss denn, was wir an Ostern eigentlich feiern?"

Hansli: "Dass Jesus gekreuzigt wurde!"

Ich: "Mhm, nicht ganz. Aber fast. Wer weiss, wie der Tag heisst, an dem Jesus gekreuzigt wurde?"

Liseli: "Auffahrt?"

Ich: "Nicht ganz, aber fast (sorry, meine Theologenfreunde. Sorry!). Hanni?"

Hanni: "Ostermontag?"

-

Gut, eben, irgendwann ists dann klar.

Ich: "Karfreitag."

Nino: "Wieso Karlfreitag?"

-

Und zu guter Letzt setzt Karli himself die Edelkirsche auf das Sahnehäubchen:

"I kenne imfau öpper, wo a Karfriti Geburtstag hett!"

-

Back to the very basics, würd ich meinen. Freiwillige vor! :-))


Donnerstag, 20. Februar 2014

PA

Heute, 14:05, Deutschunterricht.

Ich erläutere die Aufträge an der Wandtafel - und dazu auch die Sozialformen (die wir bisher meist mit so Töggelisimböleli angegeben haben, aber nun, Mitte 3. Klasse, gehen wir ein Schrittli wiiters, nöd wahr):

KL = Klasse
PA = Partnerarbeit
EA = Einzelarbeit

Ein paar Minuten später sind die Kinder - halleluja - ruhig am Arbeiten.
Plötzlich taucht Willy am Lehrerpult auf.

"Dir, i finde grad niemer, wo mit mir das Blatt cha mache. Cha mes o nid in Partnerschaft mache?"

:-)

Jö.
Ja.
Man kann.

Freitag, 31. Januar 2014

Falsche Quelle?




Kürzlich kam Augustli morgens, ganz verschwörerisch, zu mir ans Pult und steckte mir dieses Zetteli zu. Dazu flüsterte er:

"I ha no e olümpischi Schportart usegfunde!"

(nachdem wir uns ja kürzlich über Sotschi & co. ausgetauscht hatten, vgl. http://simonesschreibtisch.blogspot.ch/2014/01/sotschi.html).

Ich: "Ah, super!"

-

Und nach genauerer Betrachtung des Fötzelis:

"Wo hesch du de di Informazion gfunde?"

Er (sichtlich stolz): "Im Guinness-Buch der Rekorde!"

Donnerstag, 9. Januar 2014

Schlöfle

It's January. Schlöflitime.

Im Tram. Köbi hat schon mal vorsorglich den Helm montiert.
Ich: "Hesch nid chli zwarm mitm Heum scho iz?"
Er: "Nei, weisch, vilech schlaat ja e Meteorit i, de bini ämu de sicher!"


Bei der Mietstelle. Fritzlis Schuhgrösse ist, laut eigener Aussage, "öppe es 34. Nei wart, es 35. Anei, es 36. Gloubs."

Hanni hingegen weiss ganz genau, was sie will: "Aso, i ha letscht Mau es paar schwarzi Schlöf übercho."
(Alle Kinderschlöf sind schwarz.)
Der freundlich-geduldige Herr von der Vermietung: "Meinsch, dGrössi weisch ono öppe?"
Hanni: "Es 33gi!"
Er: "De suechi dir wider es schwarzes 33gi, isch guet? - Voilà."
Hanni: "Genau die hani letscht mau gha. Tupfgenau die!"

Auf der Eisbahn. Nino: "Frou Gangiee, dir xet e chli komisch us mitem Heum."
(Da ich "Helm" auf den Zettel geschrieben hatte, nahm ich selbstverständlich extra meinen Skihelm mit!".
Ich: "Scho? Fingsch? Wiso de?"
Er: "I weiss onid, so dick!"

-

Nun - ich geh jetzt trotzdem Znacht essen.
Dankeschön.

Dienstag, 7. Januar 2014

Sotschi

Leseverstehen, Olympische Spiele.

Als Einleitung diskutieren wir kurz über Olympia. Ich erkläre, dass es olympische Sommer- & Winterspiele gibt.
Zur Illustrierung sammeln wir ein paar typische Wintersportarten.

Bruno beginnt: "Schtabhochspringe?"

Ich: "Nein, das wäre jetzt eben eher typisch für die olympischen Sommerspiele. Hat sonst noch jemand eine Idee? Berti?"

Berti: "Langlauf."

Ich: "Genau, super. Nino?"

Nino: "Skisprung!"

Ich: "Gut, ja! Und das gibt's sogar noch kombiniert, Skispringen und Langlauf; man nennt das Nordische Kombination. Es gibt noch eine andere Kombination mit Langlauf. Weiss jemand, was ich meine? Fredy?"

Fredy: "Ich bin mir nicht gaaanz sicher… Biathlon?"

Ich: "Genau, tiptop. Was macht man denn im Biathlon auch noch?"

Fredy: "Schiessen!"

Hanni: "Was, Mönsche abeschiesse?"

Ich: "Nein, auf eine Zielscheibe schiessen. Weitere Vorschläge?"

Rita: "So bäsele?"

Ich: "Aha, Curling meinst du!"

Sie: "Nei, aso, so bäsele, wo me ufem Iiis tuet bäsele!"

Ich: "Äbe, Curling."

Sie: "Nei, aso, mä tuet würklech wüsche ufem Iis."

Kein Wunder, lösten die Kinder die darauffolgene Leseverstehensaufgabe eher suboptimal…