Sonntag, 31. Dezember 2023

Retrospektive

Silvestergespräche und Jahresrückblick beim Znacht. 

Ich: "Würdet de dir nomau mit üs so lang iz Usland cho?"

K2: "Aso das Land kenni iz no gar nid, was isch de das fürnes Land, Usland?"


Samstag, 30. Dezember 2023

Notizen aus Dominica

 Okay, die Auflistung ist sehr zufällig, aber vielleicht hilft sie doch, euch einen Eindruck der Insel zu vermitteln.

 * Widersprüche gibts auch hier, wie wohl überall. So wird Abfall auf Dominica kaum getrennt (gerade kompostieren wäre bei tropischen Temperaturen ja super!), dafür findet man auf der Hauptstrasse diese Strassenlaternen mit Solarpanels und Windrädern: 

Jede Insel scheint ihren Spruch zu haben (bei Guadeloupe wars noch: "La Guadeloupe est trop belle pour devenir une poubelle", hier ist überall "Keep the island clean and green" zu lesen). Aber dafür müsste vielleicht die sofortige Plastiksackausgabe in den Supermärkten (gerne pro gekauftes Produkt ein Säckli) überdacht werden...? (@L: "Bitschga!" lässt grüssen).

* Wenn möglich, versuchen wir unser Programm dem "cruise timetable" anzupassen. Diese schwimmenden Städte sind von weither sichtbar. Kürzlich lag die "Queen Mary 2" im Hafen von Roseau.

* Mit unserem Mietwagen gehören wir eher zur Minderheit der reisenden Tourist*innen hier. Viele Touris lassen sich von Tourguides oder Taxifahrenden mit erweitertem Auftrag abholen und an einen Hotspot chauffieren. Wohl trägt der Linksverkehr da eine Mitschuld... 

 * Während in Guadeloupe aus den lauten Boxen vor allem französische Musik erklang, bedient Dominica das karibische Reggae-Klischee - Bob Marley is the king!


* Die Menschen scheinen ähnlich wie auf Guadeloupe im ersten Moment etwas reserviert. Nimmt man sich Zeit, zeigt Interesse und fragt nach, dann sind sie sehr offen, hilfsbereit und tauschen sich gerne aus. Sei es die Frau vom Whalewatching, die uns das Restaurant der locals zeigt und die Angestellte hinter dem Tresen bittet, uns doch beim Buffet zu unterstützen. Sei es der Bootsguide, der uns nach der Tour ebenfalls gleich mit in ein lokales Restaurant nimmt und uns erklärt, wie wir den "Juice" bestellen sollen. Oder Kurt, der (bekiffte?) Taxidriver, bei dem wir gar keine Tour gebucht haben so far, der uns aber viele Tipps auf den Weg mitgibt und den wir an allen möglichen Orten wiedertreffen (und er sich offensichtlich freut, uns wiederzusehen). Und ja, die Kinder sind oft natürlich oft auch ein Eisbrecher (K2 ist hier schon bekannt als "The Aquaman"! :-)).

Und bevor wir euch einen guten Rutsch wünschen, haben wir noch ein Silvesterrätsel für euch von unserem heutigen Ausflug zum Indian River im Norden Dominicas. Erkennt ihr das Hüttli auf dem Bild? Kleiner Tipp: Es dient als Kulisse in einem bekannten Blockbuster...


Möge es 2024 gut mit uns allen und der Welt meinen!

Dienstag, 26. Dezember 2023

Dominica

Wir sind also auf Dominica angekommen, auf der Nature Island (so wird sie angepriesen). Die Überfahrt mit der Fähre "Express des Iles" funktionierte reibungslos. Allerdings war die Fähre wegen einem ausgefallenen Flug und wohl wegen Weihnachten ausgebucht, sprich viele Menschen mit tonnenweise Gepäck, langem Warten beim Einchecken und ewigem Anstehen beim Zoll. In Roseau, der Hauptstadt Dominicas, angekommen, mussten wir uns mit unseren Koffern und drei Kindern durch die weihnachtseinkaufenden Menschenmassen kämpfen, mit dem gemieteten SUV im Linksverkehr unser neues Zuhause für die nächsten beiden Wochen suchen und dann vor den grossen Feiertagsschliesszeiten (über deren Beginn unsere Informationsquellen uneins waren) einen Laden finden, um unsere Weihnachtseinkäufe (sprich Essen für mehrere Tage) zu tätigen. Puh, wir waren am Abend alle energetisch und nervlich am Ende! Nun haben wir uns alle ein bisschen erholt. Naja - ausser dass die drei Kinder husten, als wäre hier tiefster Winter - wohl ein "Abschlussgeschenk" der Schule.

Dominica ist nur halb so gross wie Guadeloupe. Die Insel ist ähnlich wie Guadeloupes Inselteil Basse-Terre sehr gebirgig und von Regenwald überzogen. Laut Wikipedia gibt es auf der Insel neun potentiell aktive Vulkane, was einer weltweit einzigartigen Dichte entspricht. Eine heisse Sache also, dieses Dominica. Es wohnen wohl auch wegen der Topografie nur 75'000 Menschen auf der Insel. Nach dem heutigen Ausflug in den Regenwald ist uns nun auch klar, warum man bei der Autovermietung nur SUV's bekommt. Dass die Insel englisches Kolonialgebiet war, zeigt sich in der offiziellen Landessprache. Alltagssprache ist auch hier créol bzw. patois, scheinbar aber mit mehr englischem Einschlag. Wir verstehen es auch nicht besser als in Guadeloupe :o). Bezahlt wird mit dem East caribbean Dollar, vorausgesetzt der Bankomat akzeptiert die Schweizer Bankkarte (no comment!). Ausserdem kommen die importierten Lebensmittel nicht mehr aus Frankreich, sondern aus dem UK oder den USA. Hach, da trauere ich doch fast dem Konsumtempel der Hölle mit all seinen fromages et baguettes nach. 2017 gab es hier einen Hurrikan der höchsten Kategorie 5, der gemäss Reiseführer 90% aller Gebäude beschädigte und die Inselflora kahl gefegt zurückliess. Davon ist glücklicherweise fast nichts mehr zu sehen.

Wir haben eine Wohnung etwas ausserhalb von Roseau, im Ort mit dem unschönen Namen Massacre (rührt tatsächlich von einem Massaker im 18. Jahrhundert her). Eigentlich sehr in der Natur und sehr ruhig, eigentlich. Gelegentlich bellen sich jedoch die Hunde am Abend von Talseite zu Talseite zu oder aber die Güggel versuchen am Morgen ab 4:30 gegenseitig ihr Krähen zu übertreffen. Landleben halt! Und ja, wenn es denn ruhig ist, husten sich die Kinder von einem zum anderen Zimmer zu. Heute morgen waren K1 UND K3 bereits um 5:30 wach. In verschiedenen Zimmern. Keine Ahnung, ob der Husten oder die Güggel schuld waren. Whatever, wir müssen also schleunigst ins Bett. Bonne nuit, äh, sleep tight!





Physical Map of Dominica showing terrain, highest point, important settlements, airports, surrounding water bodies, etc.



Freitag, 22. Dezember 2023

Jwayé Nwèl!

Leute - wir haben eben unseren Briefkasten aufgelöst!!! Sprich all eure Weihnachtskarten, die ihr gesendet habt und die noch nicht angekommen sind, werden auch nicht mehr ankommen. Wir warten unter anderem auch noch auf die Wahlunterlagen der National- und Ständeratswahlen von Mitte Oktober. Netterweise von den (Schwieger-)eltern für 9 Stutz versendet, sind sie wohl irgendwo über dem Atlantik verloren gegangen. Tja, wir haben alles versucht, um gute und ehrliche Bürger*innen zu sein. 

Nun sagen wir also Guadeloupe au revoir, sagen merci beaucoup für die schöne Zeit, die wir hier verbringen durften und freuen uns sehr auf unser Inselhopping. Am Samstag geht es per Schiff auf die nächste Insel im Süden (siehe Bild).

 

 

Wir melden uns dann von Dominica aus wieder! Bis dahin - feiert schön, esst viel Leckeres und häbet Sorg! 



Donnerstag, 21. Dezember 2023

Spectacle de Noël

"Nous vous accueillerons le jeudi 21 décembre à partir de 14h pour un spectable (prévoir votre chaise). Nous proposons aux élèves de venir avec un accessoire de Noël (bonnet, serre-tête)". 

Dieses Textli stand im cahier de liaison von K3, K2 und K1. Zum Glück hatten wir ja an der Weihnachtsfeier bonnets erhalten, check!

Also, wir - nix wie hin heute Nami um 14h (kleine Anmerkung: Der Nachmittagsunterricht beginnt um 13:30. Nachdem wir die Kinder also in die Schule chauffiert hatten, nutzten wir das halbstündige Zeitfenster für ein paar last-minute-Einkäufe vor unserer Abreise).

Und dann lief die Schul-Weihnachtsfeier so ab:

14:00: Ein paar Eltern stehen vor dem Tor. Wir auch. Es ist recht heiss, weil sehr sonnig.

14:03: Das Tor öffnet sich, wir werden eingelassen und verteilen uns rechts und links auf den Bänken im Pausenhof (natürlich haben wir Anfängereltern nicht an einen chaise gedacht, bzw. unsere Strandstühle wurden uns eh geklaut, aber das ist eine andere Geschichte). 

14:04: Eine Lehrperson erscheint und weist uns darauf hin, dass wir uns bitte alle auf dieselbe Seite setzen sollten, auf der anderen seien die Kinder. Etwas widerwillig rücken wir vom Schatten in die Sonne.

14:05: Die Klasse von K1 kreuzt auf und setzt sich vis-à-vis von uns hin. 

14:07: Die Klasse von K2 taucht auf und setzt sich vis-à-vis von uns hin. 

14:10: Weitere Eltern erscheinen. 

14:11: Eine weitere Klasse erscheint und setzt sich vis-à-vis von uns hin. 

14:15: Noch eine Klasse kreuzt auf. Mittlerweile gibt es nicht mehr viel Platz, aber mit etwas Zusammenrücken finden auch diese Kinder noch ein Plätzli. 

14:17: Weitere Eltern huschen hinein. 

14:21: Die Klasse von K3 kommt doch auch noch. Irgendwo werden auch diese Kinder noch dazwischengequetscht. 

14:24: Es ist ziemlich lärmig. Die Lehrpersonen treffen letzte Absprachen. 

14:27: Die Lehrerin von K2 holt die Musikboxen. 

14:31: Es ist irgendwie nicht ganz klar, welche Klasse nun beginnt. 

14:33: Ahmoll, es sind die ganz Kleinen, die Petite Section. Sehr herzig. 

14:35: Weitere Eltern tauchen auf. Wer von den Eltern schon da ist, zückt das Handy (zum Rumdrücken, nicht zum Filmen).

14:36: Hm, ob das Lied auf dem Handy via Musikbox von Lehrperson XY nun das richtige ist? Jedenfalls wird es - nach lauter Werbung über die Musikbox weil youtube - nun abgespielt. 

14:37-

15:24: Viel Lärm, viele laaange Uebergänge, viele Absprachen zwischen den Lehrpersonen, kurze Beiträge der Kinder, hier und da ein Klingelton von einem Handy, kurzer Auftritt K3, fast haben wir ihn verpasst, so kurz war er.

15:27: Auftritt K1. K1 hampelt ziemlich. Konzentration ist wohl ziemlich am A. Nicht nur bei ihm. 

15:31: K2 zuckt immer wieder mit den Schultern, so à la: Keine Ahnung, wann ich drankomme.

15:34: Unsicher, ob K3 auf dem Betonboden eingeschlafen ist. 

15:37: Auftritt K2. Sehr herziges Lied. 

15:45: Auftritt K2 UND K3. Rassig, poppig, schön - aber schnell vorbei. 

15:50: Fin du spectacle. Immerhin können wir die Kinder grad nahtlos wieder mitnehmen. Gutes timing, würde ich meinen.

(PS: Der Schulhof war übrigens wunderbar dekoriert mit Arbeiten der Kinder. Und viele Leute (Kinder und Erwachsene) hatten mega Freude. Wir wundern uns einfach, ob klarere Abläufe nicht für alle mehr Spass machen würden, und sind froh, dass uns nicht letzte xmas-Deadlines im Nacken sassen heute Nami.)

Montag, 18. Dezember 2023

Weihnachtsmojo

 Ob es reinkickt, unser Weihnachtsmojo, habt ihr gefragt. 

Naja, geht so. 

Wir geben alles. 

Aber ja, spooky Figürli vom Père Noël unterstützen die Sache eher weniger. Und die Tannenbäumli im Supermarkt lassen die Stimmung jetzt auch nicht hochkochen.

 


 

Schöner war da die "Weihnachtsfeier" letzten Samstag in Gosier, beim Hauptstrand. Eine mega Sache! Für eine Woche war ein marché de Noël aufgebaut worden und am Samstag gabs dann eben "Chanté Nwèl" auf der grossen Bühne. 

Aus unserer Perspektive sah das so aus: 


 

Auch wir sind übrigens im Besitz von je einem bonnet de Noël, just saying. Wir werden sicher alle 5 Mützlis nach Dominica mitnehmen und am 24.12. anziehen. ;-)

Hier der Beweis:  

Aus der Nähe klang das Konzert etwa so: 


 

(Ja, genau - Stille Nacht in der Popversion - mega kuul, wie alle mitshaken, mittanzen und mitsingen, immer wieder). 

Der weiss angezogene Saxofonist ist übrigens Benzo - eine Legende auf Guadeloupe. Benzo ist ein conteur - er erzählt bzw. musiziert Geschichten und Legenden der kreolischen Kultur und hilft so, dieses kulturelle Erbe zu bewahren. 

Und für unser Weihnachtsmojo haben wir immerhin einen Advents"kranz". In der Edition Gwada: 


 



 

Samstag, 16. Dezember 2023

Gwada mal anders

Vor Kurzem wurden wir bei unserem abendlichen Bad im Pool gefragt, ob wir nicht traurig wären, dass wir das Paradies bald verlassen müssten. Das veranlasste Simone und mich darüber nachzudenken, was denn für uns das Paradies wäre, was Guadeloupe davon bietet und was aber auch fehlt. Guadeloupe hat viele schöne Seiten, aber natürlich nicht nur. Darum hier noch einige Bilder, wie sich Gwada abseits der Strände und des Regenwalds präsentiert.

Es ist schade, dass die Städtchen meist - bis auf wenige Lädeli und einzelne Restaurants - recht ausgestorben sind. Gut erhaltene Häuser wechseln sich mit halb zerfallenen Gebäuden ab. Zum Verweilen und Flanieren laden die meisten Orte jedenfalls nicht ein. Die Hauptverkehrsachsen führen meist ebenfalls mittendurch. Und aufgrund des eingeschränkten öffentlichen Verkehrs dominieren das Bild die vielen  geparkten Autos. Hier einige Eindrücke von Gosier:


Lädeli und Restaurants gibt es dafür an allen möglichen Ecken. Bei der Autobahnausfahrt kann man z.B. frisches Kokosnusswasser kaufen. Oder dann gibt es den Caribgrill: viel Fleisch, viele Plastikstühle, viel Qualm, eher nicht so anmächelig - haben wir ausgelassen. Neben den grossen Einkaufszentren (siehe hier) gibt es auch noch den Discounter, den Leader Price :o).

 


Die vielen Autos brauchen natürlich viele Parkplätze, die es aber selten hat. Darum parkieren die Gwadas auch gerne mal das Troittoir zu. Ganz gäbig, wenn man am Freitagabend mit drei Kindern der Hauptstrasse entlang zu Nachtmärktli spazieren möchte... Das ist dann mehr ein Überlebenskampf für Fussgänger:innen.


Auf dem Land sehen die Häuser eher so aus. Immer mit einer Veranda vornedran. Auch wieder in besserem und schlechterem Zustand.


Zerfallene Gebäude gibt es auch hinter dem Strand. Ob das Gebäude nicht fertig gebaut oder einfach dem Schicksal überlassen wurde, ist unklar. Immerhin stehen so viele Wände zum wild Bemalen zur Verfügung. Apropos Wände bemalen... Das scheint populär zu sein:

 
 

Und dann noch unsere Lieblingsgelateria von Gosier (ok, es ist die einzige!) und mein Lieblingsnid-de-poule* in der Strasse (es ist definitiv nicht das einzige!!!).


Jetzt wisst ihr, wie es hier aussieht - #not. Aber ich hoffe, die Bilder geben einen Eindruck.


* Lieblingsschlagloch



Mittwoch, 13. Dezember 2023

Sprachmix

Solange der Französisch-Input noch anhält, gibt es hier manchmal lustige Kreationen. Ah, ich hoffe, wir können diese (zumindest teilweise) in den Alltag in der CH hinüberretten!


K3: "Iiii, di Fläsche isch ja huere froid!"

-

K2: "J'ai mega soif!"

K1: Où est le Chläbi?  

-

K3: "Papa, wi schribt me dr 'h'?"

Sam zeichnet einen H in die Luft. 

K3: "Ah, eifach wi dr [h] uf französisch?"

-

Wir machen ein Foto von den Kindern. Bisher jeweils so: 

K1-K3: "Eis, zwöi, drü - cheese!" (Also, wenn sie Lust darauf hatten, natürlich). 

Jetzt: 

K1-K3: "Un, deux, trois - Tsunamiiiiii!" 


Ich lass das jetzt einfach mal so stehen.


Samstag, 9. Dezember 2023

Créole

Die kreolische Sprache auf Guadeloupe befindet sich im Wandel (wie wohl alle Sprachen, hüstel). So wurde das Kreolische einerseits standardisiert, als Schul- und Studienfach (man kann hier Kreolisch studieren) eingeführt und in vielen Funktionsbereichen (Musik, Werbung, Massenmedien, gezielt in politischen Ansprachen, etc.) eingesetzt. Als Erstsprache der Kinder wurde es aber in den letzten Jahren meist durch die französische Sprache abgelöst. Die älteren einsprachigen Kreolsprechenden werden immer seltener, einsprachige Französischsprechende im Gegenzug zahlreicher. Gleichzeitig steht die kreolische Sprache für die Identiät als echte.r Gwada. Somit wird die soziale Akzeptanz des Kreolischen zwar gefordert und gefördert, der reale Gebrauch der Sprache wird aber in vielen Situationen abgelehnt. So oder so sind wir fasziniert von der Sprache, bekunden aber unsere Mühe damit, sie zu verstehen, geschweige denn zu sprechen. Ein paar Ausdrücke haben wir uns angeeignet, aber es sind (leider) wirklich nur ganz wenige - da hatte ich (zumindest für mich) eigentlich andere Ziele vor meinem geistigen Auge. Henu, es längt halt nicht für alles, fünfeinhalb Monate Guadeloupe sind eine begrenzte Zeit (!). 

Falls euch interessiert, wie kreolisch denn so klingt, voilà, viel Spass: 

A on ot soley!*

 

* À un autre soleil. = À la prochaine.

Dienstag, 5. Dezember 2023

Advents- und Weihnachtszeit

Die Adventszeit in einem so tropischen Land zu verbringen, ist schon speziell. Viele von euch haben uns nach Eindrücken gefragt, deshalb heute wieder einmal ein bildlastiger Eintrag. 


* Warum Schneefigürli auf Guadeloupe? Hier habe es angeblich einmal vor 20 Jahren auf dem Vulkan La Soufrière geschneit, der aber, kaum habe er den Boden berüht, schon wieder geschmolzen sei. Das wärs mit Schnee.

* Autovermietung, Weihnachtsbäumli im Topf.


* Künstliche Weihnachtstanne oder doch eher Palme?

 
*  Weihnachtsbeleuchtung im Park von Le Gosier, unserem Wohnort. Als gosieres wurden in der Umgangssprache die lokalen Pelikane bezeichnet (gosier bedeutet übersetzt eigentlich "Schlund, Kehle", wird aber recht selten so verwendet). Aus diesem Grund ist der Pelikan Symbol von Le Gosier und entsprechend ausgeleuchtet.
 

* Deko mit oursins, also Seeigeln, bzw. deren stachellosen Gehäusen? Sieht schön aus und wär mal was anderes, so eine Weihnachtsgirlande!

 
* Weihnachtsmann-Deko im lokalen Lokal.

 * Die 3 Törli-Adventskalender von K1, K2 und K3 (merci an die edlen Spendenden!) mit Palmen im background (nicht auf dem Bild: Den kuulen Lego-Adventskalender, den sie vom Gotti von K2 geschenkt bekommen haben, nochmals DANKE dafür)! 




 


Samstag, 2. Dezember 2023

Telefon von der Schule

Wir haben uns bereits ganz zu Beginn unseres Aufenthalts zwei SIM-Karten für's Gwada-Netz gekauft (merci Z., L.  und E. für die ausgeliehenenen Handys) - nicht zuletzt um den Kontakt mit der Schule zu ermöglichen. Somit ist nun je ein zusätzliches Handy mit Gwada-Nummer Simones und mein ständiger Begleiter.

Schon kurz nach Schulstart im September erhielt ich an einem Morgen einen Anruf aus der Schule. Naja, mein Französisch reicht für den Alltag aus, aber ein Telefonat zu führen ist dann halt doch etwas anspruchsvoller. Die anrufende Person sprach dann auch ziemlich schnell und ich verstand so häbchläpp, worum es ging: Meine Tochter habe sich beim Sport zu stark verausgabt und habe nun Muskelschmerzen. Hmmmm? K3 mit ihren 4 Jahren soll sich zu stark verausgabt haben? Und wie hatte sie wohl die Muskelschmerzen kommuniziert? Das kam mir irgendwie etwas seltsam vor. Nun gut, dass meine 4jährige alles gegeben hatte und sich nach wenigen Tagen französischsprachiger Schule offensichtlich schon so wacker mitzuteilen wusste, erfüllte mich auch etwas mit Stolz. Ich fragte bzw. versuchte zu fragen, was es denn jetzt brauche, ob ich sie abholen kommen solle. Die Person meinte, sie habe es mir nur mitteilen wollen, aber wenn ich das wolle und es mir möglich sei, könne ich meine Tochter gerne abholen. Na gut, dachte ich, geh ich halt mal schauen, was K3 zur Sache meint. Die Person fragte, wann ich bei der Schule sein könne. Ich antwortete ihr, ich könne um 11 Uhr da sein. - Pause auf der anderen Seite. Dann noch einmal die Frage, wann ich denn da sei könne. Ok, meine Aussprache mit starkem Akzent ist halt nicht so gut verständlich, dachte ich. Ich kramte mein bestes Französisch hervor und wiederholte die Sache mit 11 Uhr. Ganz ungläubig fragte die Person am anderen Ende zurück, ob ich denn morgen 11 Uhr meine? Nun musste ich eine Denkpause einlegen. Hatte ich etwas falsch verstanden? Ging es nicht um eine Sportverletzung? Die Person am anderen Ende musste meine Verwirrung bemerkt haben und teilte mir mit, dass es nun doch bereits nach 16 Uhr sei. In diesem Moment ging mir ein Licht auf! Euch auch? 

P.s. Dieser Post ist natürlich nicht von Simone (wie unten fälschlicherweise vermerkt) sondern von ihrem Weggefährten. Simone müsste nicht in ihrem Französisch kramen :o).