Mittwoch, 31. März 2010

3 Earlybirds

Da die Kinder gestern ihr Tierprojekt aufführten, durften sie heute eine Lektion länger schlafen. Allerdings war ich für alle Earlybirds natürlich trotzdem da – inklusive Spezialprogramm, das da hiess:
Löst ein Computer-Quiz!

Evi und Kunigunde quizzten im Multiple Choice Modus gegeneinander. Köbi dagegen zog es vor, einmal den PC ganz für sich zu haben und von mir eine Einführung in Google Earth zu erhalten.
Soweit, so friedlich. Nur – ich werde wohl einen Block Allgemeinwissen einschalten müssen, denn bei Evi und Kunigunde klang es etwa so:

Was ist ein Okapi?
a) mexikanischer Häuptling
b) Kurzhalsgiraffe
c) Kappe von Opa

Evi: „Haha, dChappe vom Opa, hihi, isch öppe dä Höiptling vo Mexiko, Frou Gangiee, wo isch Mexiko, oder meinsch e KurzHAARgiraff?“

Was ist ein Embryo?
a) Weltraumstation
b) erfahrener Gelehrter
c) Keimling

Kunigunde: „Was ist ein E-m-b-i-r-o? EMBIRO? Ke Ahnig, weisch du ds?“
Köbi: „Dafis säge, dafis säge?“

Was ist ein Dolmetscher?
a) Übersetzer
b) Pferdekutsche
c) Eisberg

Evi: „Di Frag isch doch schomau cho, aber i weiss es scho wider nümm, ä Pferdekutsche?“

Was ist eine Karawane?
a) kurze Badewanne
b) Wüstenreisegruppe
c) besondere Teekanne

Kunigunde: „KarawanNe? E schpezieui Badwanne? Emu ke W-Ü-S-T-E-N-R-E-I-S-E-G-R-U-P-P-E, oder?!“
Köbi (vom Nachbars-PC): „Omann, sit dir tumm!“


Was ist mit Karate gemeint?
a) Paddelboot
b) Zweikampfsportart
c) Schlingpflanze

Ich (leicht verzweifelt, mit Google Earth und Köbi irgendwo zwischen dem Münster und dem Bundeshaus seiend): „Okay, die isch eifach, di chöit dr!“
Evi: „Ke Ahnig.“
Kunigunde: „Chum, nimm Paddelboot. I ha e scho gwunne!“

Freitag, 26. März 2010

TMI

Exgüsee. Ich leihe mir die Abkürzung TMI aus. Ist nicht auf meinem Mist gewachsen. TMI stands for Too Much Information. Ich geb euch ein Beispiel:

Manchmal erzählen die Kids Dinge, die man lieber nicht wissen möchte, hätte man eine Wahl. So wie Elsa letzten Dienstag.

Da unser Tierprojekt langsam, aber sicher näher rückt, mussten die Kinder dunkel gekleidet zur Schule kommen.

Elsa: "Lug, Frou Gangiee, i bi ganz ganz schwarz agleit. Dunkuschwarz."

Ig: "Super, xet guet us!"

Elsa: "Schwarzes Tischört, schwarzi Hose, schwarzes Ungerlibli u sogar mini Ungerhose si schwarz!"

Eben, ich sagte es ja: Klassischer Fall von TMI. Die Unterhosenfarbe meiner Schüler interessiert mich nun wirklich nicht.

Donnerstag, 25. März 2010

Firma GmbH

Die Firma Herzog (haha, Schleichwerbung!) betreut die Zimmermannsarbeiten an unserer neu entstehenden Tagesschule.
Dass eine solche gebaut wird, habt ihr ja schon mitgekriegt, liebe Leserinnen, Leser.
Und falls ihr, liebe Architekten, Architektinnen, das lest, so muss ich euch ausrichten, dass die Kinder schon stürmen, wann wir wieder kommen dürfen, und das, obwohl Köbi in der letzten Auswertung schrieb: "Mir hate es nicht Mehr so gefalen wie Letztes Mal. Aber ich war selber tschuld ich häte besser zu hören solen. gut war der füli und morenköfpe (sori) und die nägel einschlägen viel glück. ps Köbi."

Das "Sorry" galt dem Wort "Mohrenköpfe", das wir eigentlich im Klassenjargon durch "Schoggiküsse" ersetzt haben. Eigentlich.

Aber zurück zur Firma Herzog. Als ich nach der letzten Baustellenbesichtigung die Kids fragte, wie denn nun die Firma heisse, die uns so viel gezeigt habe, da streckte Eveli die Hand auf und sagte:

"Di heisst G-M-B-H. Di hei nämlech o bi üs zDach gflickt, o gd dFirma G-M-B-H."

Ehmm, Eveli, du hast da was ziemlich falsch verstanden....!

Donnerstag, 18. März 2010

Ärgerliche Fehler

Am meisten nerven mich all jene Fehler, die die Kinder hätten verhindern können, hätten sie genau und exakt gelesen. Gopf. Nämlich. Und weil die mich so nerven, bin ich extrem nett und markiere immer alles fett, was wichtig ist.

So verlangte ich gestern im NMM-Test 5 Säugetiere aus Afrika (Säugetiere sind per definitionem all jene Tiere, die keine Eier legen). Gut. Dir fallen 5 ein, oder? Zum Beispiel die "Huäne", das "Cebra", der "Elifant", die "Girafe" und das "Nasshorn". Nicht einmal richtig schreiben mussten sie, die Kinder. Nur 5 Säugetiere. Aus Afrika. Bubi, oder?

Köbi schrieb: "Sau", "Kaze", "Hund", "Ameise" und "Killerbiene". Säugetiere. Aus Afrika. Bilanz: 0 Punkte. In der Pause kam er aufgebracht zu mir.

"Frou Gangiee, aber kennet dir Killerbiene nid? Di isch im Fau vo Afrika!!"

Ich: "Ja, Köbi, aber di isch kes Söigetier!"

Er: "Aha. Heit de dir gschribe es mues es Söigetier sy?"

Ich (zähneknirschend): "Sogar fett markiert hanis."

Er: "Ehrlech?"

Ich: "Gang go luege!"

Er rennt an den Platz, schnappt sich sein Blatt, stürmt damit zu mir, knallt es mir mit siegessicherem Grinsen aufs Pult - und wird erst ruhig, als ich mit stoischer Miene auf das fettgedruckte Wort zeige.

Er: "Uuups!"

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Mittwoch, 17. März 2010

Brief an den Architekten

Gleich neben unserer Schule wird zur Zeit die Tagesschule gebaut. Wir begleiten diesen Bau und besuchen ab und zu die Baustelle.

Vorletzte Woche wurden die Kinder mit gelben Bauhelmen eingedeckt, die sie gleich behalten und selber verzieren durften. Selbstverständlich mussten sie sich brieflich bei den Architekten für die Helme und die Führung auf der Baustelle bedanken.

Während Köbi meinte: „Es war cooool als ich mit dem Bagger eine Schaufel Schut in die Mulde getan habe. Ich danke öich für alles“, war das Fazit von Eva eher durchzogen: „Ich dachte: nein auf die Baustelle will ich nicht. Als wir dann an die Maschienen durften fand ich es nicht langweilig. Das Beste war, dass wir einen Bauhelm bekammen. Bauarbeiterin werde ich trotztem nicht“.

Noch Fragen?

Dienstag, 9. März 2010

Im Museum II

Die Kinder durften eine kleine Auswertung über unseren Museumsbesuch schreiben.
Das tönte etwa so:

- Köbi: „Dange das wir in das Museum gehen konten“. (Minimalist, echt!)

- Lina: „Mier hat es ser gefalen im Naturhistorischämuseum. Ich wurde gerne wieder mal gehen. Es war gut dass wir trozdem noch ein bischen Sulhle haten“. (Schleimerin)

- Eva: „Also ich muss sagen das die heimfahrt entzückend schön wahr“. (Gut, aber hier geht’s um die Museumsauswertung….?)

- Fritzli: „Ich fand es suuuuubeeer! Ich habe sogar meine Nachbarin gesehen! Ich fand das Kröitsworträzel sehr wizig“. (Wir müssen dringend z und tz üben….)

- Und zu guter Letzt Kunigunde: „Das Spiel mit der Maus fand ich Super! Gehen wir nochmal?“

Und dann darf ich wählen, ob ich x Ja oder x Nein ankreuzen möchte.

Obschon alles bestens geklappt hat, konnte ich mich nur dazu durchringen, ein neues Kästchen zu zeichnen und „vielleicht“ dazu zu schreiben. So: x Vielleicht.

Für den Moment hab ich grad drum irgendwie ziemlich genug vom Naturhistorischämuseum, im Fall.

Donnerstag, 4. März 2010

Im Museum I

Heute besuchten wir das Naturhistorische Museum. Zuerst verweilten wir ein bisschen in der "Steine der Erde"-Abteilung. Nebst einem Plateosaurus-Skelett gibts da fantastische Diamanten und Steine zu bestaunen.
Treffpunkt nach der Besichtigung der Abteilung war denn auch der schönste Kristall.

Als ich zum Kristall kam, wartete Nino bereits da und meinte:

"Frou Gangiee, gäu, dä Krischtall isch u schön!"

Ich (zum siebenundzwanzigstenmal): "Ja, würkk wunderbar!"

Er: "Wiso vrchoufe si dä eich nid? Di chönnte ja hunne Schtütz mache!"

Ja, wieso eigentlich nicht? Oder ist Nino einfach grausam kapitalistisch?