Dienstag, 26. November 2013

Babybrief

Meine Kollegin hat ein Baby bekommen und ist deshalb selbstverständlich in der Babypause.

Heute haben wir ihr Post aus der Schule geschickt.

Fritzli schrieb: "Hofentlich sind sie bald wider gesund."

Lisi kritzelte: "Es ist bestimmt streng wen man ein Babi hat. Bestimmt hat es dicke Backen."

… und mehr verrate ich an dieser Stelle nicht, denn meine Kollegin soll ja nicht schon alles wissen!

Donnerstag, 21. November 2013

Paar - paar

Wir schreiben ab. Nur eine kurze Regel zu "Paar und paar". Konkret steht da:

Paar-paar

ein Paar = zwei zusammengehörende Stücke
ein Paar Handschuhe

ein paar = einige, mehrere Stücke
ein paar Schneebälle

Das wärs. Mehr steht da nicht. Mehr müssen die Dritteler nicht abschreiben. Aber es braucht viiiel Vorstellungskraft, um nachvollziehen zu können, welche Schwierigkeiten diese läppischen 5 Zeilen verursachen können.

Nachdem wir ALLE (und es waren mindestens einemillionvierhunderttausendundneunundneunzig) Fragen geklärt haben und die Kinder EIGENTLICH loslegen könnten, spielt sich folgendes Szenario ab:

Hansli (kommt ans Lehrerpult): "Ich finde mein Merkheft nicht."
Ich: "Geh mal zurück und suche es. Es muss irgendwo sein, bei mir ist es nicht."

Er geht. Lisi kommt.

Lisi: "Ich finde meinen Fülli nicht. Kann ich auch mit Stabilo schreiben?"
Ich: "Ja, in Ordnung. Aber suche den Fülli nachher."

Lisi geht. Fritzli kommt.

Fritzli: "Meine Tinte ist leer."
Ich: "Willst du eine neue Patrone?
Er: "Ja."
Ich: "Kannst du selber nachfüllen?"
Er: "Ja."

Fritzli geht. Hansli kommt.

Hansli: "Ich finde das Merkheft geng noch nicht."
Ich:" Gut, nimm dieses Häuschenblatt. Du musst es aber nachher ins Merkheft einkleben, in Ordnung?"

Hansli geht. Fritzli kommt.

Fritzli: "Chöit dir mir glich häufe mit dr Patrone?"

Fritzli geht. Elsi kommt.

Elsi: "Aso, iz hani mi hie grad verschribe. Aso. Aso was söui iz mache?"
Ich: "Hmm, was schlägst du vor?"
Elsi: "Iichlammere?"
Ich: "Genau."

Elsi geht. Hanni kommt.

Hanni: "Ou, ich habe auf der falschen Seite angefangen und versehentlich 8 Seiten leergelassen… Schlimm?"
Ich: "Neinein. Schreib einfach weiter."

Hanni geht. Elsi kommt.

Elsi: "Es sieht jetzt einfach, aso, nid so schön us. Heit dir mir nid e Tintekiller?"
Ich: "Nein, wir arbeiten nicht mit Tintenkiller. Das macht nichts, Elsi. Geh an den Platz und arbeite weiter."

Elsi geht. Fridolin kommt.

Fridolin: "Willy haut mich immer."
Ich: "Willy, hör auf!"

Fridolin geht. Wendi kommt.

Wendi: "Ich habe mich aufgekratzt, kann ich ein Pflaster haben?"

Wendi geht. Nanni nuscht irgendwas in einer Ecke.
Ich: "Nanni, was ist das Problem?"
Nanni: "Ich finde mein Merkheft nicht…"

ARGHHH!

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Brasilien

Donnerstagvormittag, 08:43, Deutschlektion.
Auftrag:
Sucht im Duden die Pluralform folgender Wörter (kleine Bemerkung am Rande: Wir üben seit den Sommerferien):

- Globus
- Bus
- Atlas
- Wurm
- Bank

Gut. Die Kinderlein voller Tatendrang am Suchen. Manche beginnen bei "Bus" immer noch ganz vorne beim "B". Zum Glück nicht mehr so viele.

Pipilotti, mit südamerikanischen Wurzeln, hält die Hand hoch.

Wie ich bei ihr stehe, meint sie entrüstet: "Aso mit däm Wörterbuech arbeite ich nicht mehr!"

Ich: "Wieso? Was ist los?"

Sie (höchst enerviert): "Also, so ein Seich, da steht, Brasilien sei eine Stadt."

Ich (die Stirn runzelnd): "Meinst du Brasilia?"

Sie (schon fast ausser Atem): "Brasilien, genau. Aber das ist dänk viel grösser als eine Stadt. Das ist… also… ein Land, glaubs."

Ich (langsam ruhiger): "Zeig mal".

Sie (steckt mir den Duden fast in die Nase): "Lug da."

Da steht: "Brasilien, fünftgrösster Staat der Erde".

Nach diversen Erklärungen & nach Miteinbezug des Atlas' ist Pipilotti wieder bereit, mit dem Wörterbuch zu arbeiten…



Sonntag, 27. Oktober 2013

plume-corps-poulet

Neulich, in der Franzstunde, mussten die Kinder Alphabetwörter lesen und versuchen, herauszufinden, was diese Wörter auf Deutsch bedeuten könnten. Beim "K" hatte es zB Wörter wie: "kangourou", "kiwi", "kilo", "kiosque", "kiosque à journaux", "kaki" etc.

You get the idea.

Frida schrieb neben: "plume" "Blume" hin. Naja, sie krakelte es hin. Trotzdem süss.
Und fast noch süsser find ich Hansli, der neben "corps" "Gorps" hinschmierte. Naja - wieso auch nicht?
Aber den Vogel eindeutig abgeschossen hat mal wieder Köbi.
Als ich ihm auf die Sprünge zu helfen versuchte (Ich: " 'Poulet' - tu comprends? Tu peux manger un poulet!"), schaute er mich nur verständnislos an und rief plötzlich:
"Aha, aso so 'volle Pulle'?!"

Dienstag, 22. Oktober 2013

Schulreise

Heute, an diesem goldener Oktoberdienstag (zumindest hatte es so geheissen, aber auf dem Twannberg waren wir emell über dem Nebel; der tauchte erst wieder in der Twannbachschlucht auf, aber noch so mystisch und so, war also wirklich ganz schön!), heute also, gingen wir mit 26 Drittelern auf Schulreise.

Ein kleiner Abriss:

- Im Bähndli von Biel nach Magglingen (nach einer geschätzten Stunde Reisezeit also) fragt Hansli:

"Frou Gangiee, gits iz de Zvieri?" (Zersch - ehmm - Znüni. När Zmittag. U när de. Oder.)

- Beim Znüni (nid Zvieri!) trinke ich Wasser aus einer Orangensaftflasche.
Köbi ruft: "Ah, dä Saft hei mir aube o!"
Fritzli meint erstaunt: "Aber - auso - das gset ja gar nid us wi Orangschesaft!??" (Äuä.)

- Nochmals beim Znüni. Die Buben wollen tschutten. Wir sagen: "Hie noni!". Fridolin: "Auso, de issi haut öppis." (Gute Idee.)

- Wernerli hält ab und zu meine Hand. Einmal fragt er: "Auso, isch das ize scho dSempachschlucht!?" (Äbe. Wir waren unterwegs in die Twannbachschlucht. Gibts eigentlich ne Sempachschlucht? Anyway.)

- Frida fragt: "Frou Gangiee, chunsch du eigentlich vo Öschteriich?"
Ich: "Ehm, nei, wiso meinsch?"
Frida: "Wöu dir gäbet doch Französisch?!" (Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, sie meinte Frankreich...)

- In der Schlucht will Berta wissen: "Loufe mir iz eigentlech ufe oder abe?" (Es ging sowas von eindeutig runter.)

- Nach der Schlucht (und diversen Erklärungen dazu) fragt Kunigunde: "Wenn chunnt de iz ändlech di Schlucht?" (No comment.)

- Wernerli, Kunigunde und Köbi plaudern. Irgendwann sagt Köbi: "Lugmau, di hei fasch di glichligi Garasch wi mir. Di chasch ganz liecht uftue. Üsi Garasch chasch o liecht uftue. Wöu dr Schlüssu ligt nämlech im Briefchaschte." (Klassischer Fall von TMI!)


... und das ist nur das, was mir innerhalb einiger Minuten wieder eingefallen ist...

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Fertig Ferien...

... das lange Herbstquartal hat wieder begonnen. Hachz.

Fridolin hat immer noch etwas Mühe mit der Rechtschreibung. Hat sich nicht höllen gebessert über die Ferien. Auch wenn das Mami ihn bestimmt dazu gezwungen hat, der lieben Lehrerin doch eine Postkarte zu schreiben - viel mehr als "viele liebe Grüse" steht da dann eben auch nicht. Item.

Er schreibt:
Mesi.
Jusäinbold.
Schakiri.

(Die Frage lautete: Was hilft dir, eine Geschichte zu erfinden?" Besprochen haben wir Dinge wie: "Aus dem Fenster schauen." "An die Ferien denken." "An das vergangene Wochenende denken." etc. Nun ja. Forza Fussball & Leichtathletik, aber ein bissl konkreter, bitte.)

Aber äbe. Beim Sammeln von französischen Wörtern schreibt er:

"sürlöpo".

Genau.

Und für alle, die schon beim Fussball nicht verstanden haben, was Fridolin (notabene original in Krakelschrift!) meinte, hier ein kleiner Hinweis zu sürlöpo:

http://www.youtube.com/watch?v=uJKfxtYAt0s

Bis bald wieder!

Donnerstag, 5. September 2013

ABC, juhee!

Neulich, nach einer Deutschstunde mit dem Schülerduden, kommt Nanni (selbstverständlich in Begleitung von Hanni und Elsi) grinsend zu mir und meint kichernd:

"Dir, dä Duden isch de aber nid ganz jugendfrei!"

Ich (mich doof stellend): "Wiso?"

Sie müpft Hanni. Die müpft zurück. Schliesslich fasst sich Elsi ein Herz und sagt: "Wöu da schtö aso so Wörter dinn... So..."

Ich: "Jaaa...?"

Sie: "Öhh..."

Ich: "Bruchet dr e Iiiladig? Um was geits? Los!"

Hanni: "Nei, chum, i weiss nid, öb mr das chöi säge."

Ich: "Ja, aso iz chömet dir zDritte nach dr Schueu chli cho umekichere u när säget drs glich nid, das isch fasch wi es Gheimnis nid verrate. Los."

Nanni: "Da schteit... P... P..."

Elsi: "... Penis dinne!" (allgemeines Gekicher)

Ich: "Penis. Soso. Ja, aso, das isch haut es normaus Wort. Drum schteit das doch o im Wörterbuech. Da hetts no me so settigi Wörter."

Hanni: "Ehrlech?"

Ich: "Ja, suechet doch mau unger "S"."

Elsi: "Was schteit de unger "S"?"

Ich: "Suechet!"

- Seit dann suchen sie, welches Wort ich wohl gemeint hab. Ich weiss es selber nicht. Es kommen mir noch viele Wörter mit "S" in den Sinn. Aber falls die drei fündig werden sollten, würde ich es euch also mitteilen.

Schwöre! (auch so ein Wort mit "S").

Donnerstag, 22. August 2013

Frauenbus

Auf dem Heimweg vom Muribad (der mit 26 Kindern u hueren anstrengend ist, weil dem Köbi unterwegs noch die Crocs aus dem Rucksack fallen und er in einem Bigeli das Etui und die Crocs und das Badtüechli vor sich hinträgt, während ihm weitere Gegenstände - Socken, Badehose, Sonnencrème und so - aus dem Rucksack fallen, ich dann sage, komm, wir tun das doch alles wieder in den Rucksack, er sagt, der Reissverschluss ist äbe kaputt und so - item, du stehst mit Köbi mitten auf der Strasse, der Tross von (nur noch!) 25 Kids hinter dir - äbe, you get the idea) erzählt mir Annebäbi:

"Mir hei im Fau drü Frouebösse deheim."

Ich: "Äuä!"

Sie: "Mou, ehrlech. E blaue, e rote und e wisse."

Ich: "Nä-ä."

Sie: "Mou. 3 grossi. Wöu mir si so e grossi Familie, weisch."

(Sie meint VW-Busse. Vermute ich.)

Donnerstag, 15. August 2013

Monsieur Point et sa collection de mots

Wieder mal hab ich mit neuen DrittklässlerInnen mit Französisch begonnen.
C'est tiptop.
Der erste Parcours im neuen Lehrmittel Mille feuilles (eben: Bonne Chance-Ablöser, für alle nicht pädagogisch tätigen Personen) dreht sich u.a. um die Wörtersammlung von Herrn Punkt.
Und im Rahmen dieser Sammlung frage ich heute:
"Et vous, qu'est-ce que vous collectionnez?"

Hansli: "Briefmarken. Ich habe schon 2 Bücher."
Ich: "Parfait! Et toi, Vreni?"

Vreni: "Barbie."
Ich: "Ah, chouette! Et toi, Housi?"

Housi: "Ich sammle so altes Schrottzeugs."
Ich: "Ah, c'est intéressant! Ah, oui, Guido?"

Guido: "Also, ich sammle eigentlich nichts, aber mein Bruder sammelt so Lego Star Wars-Figuren."
Ich: "Ah, oui, je vois. Oui, Hanni?"

Hanni: "Meine Grossmutter hat einmal Kassetten gesammelt, und jetzt sammelt sie Postkarten."
Ich: "Ah, d'accord, parfait. Et toi, Fritzli?"

Fritzli: "Mein Cousin, also der, der sammelt auch so alte Sachen!"
Ich (langsam verzweifelt einen Punkt suchend): "Ouioui, alors, encore toi, Nanni?"

Nanni: "Mein Vater, also, der sammelt Porsches."
Ich: "Ah bon?!"

Mittwoch, 14. August 2013

Alea iactae sunt!

Da mehrfach gewünscht, hier Neues von der Front (die da besteht aus 26 herzigen kleinen 3.-Klässlern):

1. Kategorie "Schlagfertig"

NMM-Thema "Wasser"

Frage: "Wo gibt es überall Wasser?"
Hansli: "In einer nassen Badehose!"

2. Kategorie "Huiii"

- Ich: "Gut, ihr dürft nun das Titelbild zeichnen zum Thema "Wale & Delfine". Genau, ihr müsst mindestens einen Wal zeichnen und die Körperteile anschreiben, genauso, wie ich das hier an der Wandtafel gemacht hab. Gut. Ja, natürlich dürft ihr auch mit weiss zeichnen. Jaja, grün und blau geht auch. Klärli? Ja, auch hellblau. Hansli? Wellen? Selbstverständlich. Fritzli? Zusammengehängt, ja, genauso wie an der Tafel, eben. Ja, Guido, man muss mindestens einen Wal zeichnen. Ja eben, Frida, man darf auch noch einen Delfin, wenn man will. Oder zwei oder drei. Okei. Hat jemand noch eine Frage?"

(Ich habe meine Erklärung stark gekürzt, wohlverstanden.)

5' später bricht Panik aus. 3/4 der Klasse radiert wie verrückt.
Ich: "Hanni, was ist los?"
Sie: "Ja, diess "&" ist so schwierig zum Machen.
Ich: "Ah, hä, öhh, ihr dürft natürlich auch ein "+" machen oder "und" schreiben.
Sie: "Aber du hesch doch gseit wi a dr Tafele!"

- In der Biblio. Alle suchen sich ein Buch aus, indem sie jeweils am Morgen früh lesen dürfen.
Fritzli: "Mues i o eis uslehne?"
Wir: "Ja."
Er: "Aber muesi würklech?"
Wir: "Ja, wiso nid?"
Er: "Ja, wöu... Asoo... I weiss drum gar nid, wie me när mues zBuech zrüggä..."

- Morgens. Die Kinder lesen. Alle ausser Nanni. Nanni faltet Schiffli.
Ich: "Nanni, du solltest auch lesen."
Nanni: "I ha scho."
Ich: "Aber zBuech isch ämu noni fertig, oder?"
Nanni weint schon fast.

Boaaa. Back to the Basics, würde ich meinen...

Mittwoch, 19. Juni 2013

Götterkunde

Kürzlich, in der NMM-Lektion, wir befanden uns im Oberthema "Römer" und im Unterthema "Götter", da kamen wir auf die Venus zu sprechen.

Ich meinte: "Venus ist ja nicht nur ein Planet, sondern auch eine Göttin. Warum betete man zu ihr?"

Hansli: "Sie war die Göttin der Liebe."

Klasse: kicher, kicher

Ich (ignorierend): "Genau! Sehr gut. Und wie hiess denn die griechische Göttin der Liebe?"

Klasse: kicher, kicher

Ich (weiter ignorierend): "Ihr habt ihren Namen sicher schon gehört. Aph...."

Frida: "Affäre!"

Ich: kicher, kicher

Dienstag, 21. Mai 2013

Doktor Edith

Ich habs ja so ein bissl an der Sehnenscheide im Moment.

Manchmal trag ich drum eine Schiene, damit die ein wenig stützen helfen kann. Und bin mir dabei überhaupt nicht bewusst, was "eine Schiene" für meine Schülerinnen & Schüler bedeutet.

Kaum betrete ich nämlich mit meiner Schiene das Klassenzimmer der Dritteler, kommen sie alle z'gumpen und es tönt etwa so:

"Frou Gangiee, was isch passiert?"

"Frou Gangieee, wiso heit dir das?"

"Frou Gangieeee, heit dir e Unfau gha?"

"Frou Gangieeeeee, säget doch ändlech!"

Äbe.

Ich sag dann 'türlich erstmal gar nix, und irgendwann erkläre ich dann, wieso ich eine Schiene trage.

So. Denke ich. So. Nun ist das Thema gegessen. Aber denkste!

In der Pause schleicht Edith um mich herum.

Ich: "Edith, hesch gueti Uffahrt gha?"

Sie: "Ja, mir sy go wandere."

Ich: "Super! Wo de?"

Sie: "Amne See. U wäg öirere Hand..."

Ich: "...ja?"

Sie: "Dir chöit susch mau mim Mammi alütte. Si isch Füsiotherapeutin!"

Jöö!

Freitag, 17. Mai 2013

Von Mosken und Moscheen

Aus dem Wochenheft von Hanni, am 17. Mai 2013:


ISTANBUL (TURKEY)

Wir sind Donnerstag in Istanbul gewesen. Es war mega cool. Eine Kriche ist dort eine Moske (sic). Wir sind die ganze Zeit gelaufen. Ich konnte nicht mehr.



We understand, don't we?

Dienstag, 23. April 2013

De vuelta

Back in town.
Was soll ich sagen?
Es ist kalt. Für mich. Jetzt.
Die Schweizer essen viel zu früh Znacht. Sie stehen auch viel zu früh auf. Und überhaupt.

Aber zum Glück gibts liebeherzigenette Schulkinder. Die grad zgumpe chöme, wenn ich wieder da bin, und die sagen:

"Frou Gangiee, dir xet aber chli luschtig us, heit dir dSunnebrüue zviu annegha?"

(Okay, man sieht den Hauch eines Abdrucks. Nicht mehr. Aber die sehen alles.)

Selbstverständlich erzählen sie auch von ihren Ferien.

Hansli meint:
"An Ostern hat mein Hund ein Huhn gerissen."

Kunigundes Antwort:
"Jamann, und es isch mire Gotte ihres Huen xi!"

Bei Fritzli wars fast noch schlimmer, denn:
"Meine Oma wurde ohnmächtig beim Golfspielen. Ich wusste nicht, was machen. Also habe ich meine Eltern angerufen. Sie haben gesagt, ich solle weiterspielen."

Zum Glück hat Köbi ruhige Ferien verbracht:
"Wir waren in der Lenk. Leider hatte es keinen Schnee mehr."

Ich:
"Dann wart ihr wandern?"

Er:
"Hmm. Nein, eigentlich. Wir haben eigentlich nur gewartet. Auf den neuen Kühlschrank für die Wohnung."

Ich geb zu - diese Geschichten hab ich in Malaga ein bisschen vermisst! :-)

Donnerstag, 18. April 2013

Malaga - en décimo lugar

Dies ist mein letzter und zehnter Post von da. Sniff. Bald gehts heim... Aber davor nehmen wir noch einen letzten Jump ins 16-gradige Meer!

Aber ein bissl struktierter, por favor:

1. Sevilla

Grandios! Wunderschön! Heiss! Leckeres Essen! Wer jemals irgendwie in Andalusien zu tun hat - don't miss Sevilla. Eine wahre Perle! Und der Renfe-Zug fährt sogar einigermassen pünktlich. Man muss nur vorher in den Sicherheitscheck, wie am Flughafen. Und der Zug wird von vielleicht 17,5 Touris und 3,2 Spaniern gebraucht. Aber sonst: Kein Problem.

2. Sprache

Samuel hat sich heute allein zum Coiffeur gewagt - und das Resultat lässt sich sehen. Wir schlagen uns also gut. Obschon - kürzlich fragte ich für ihn auf dem Touribüro für den Zug nach Ronda. Die Lady dort gab uns einen Fahrplan. Sagte, der Zug brauche etwa 1h. Meinte, er solle vielleicht zehn Minuten vor planmässiger Abfahrt dort sein - sie sei nicht sicher, ob der Fahrplan stimme. Please?!? Sam war viel zu früh da. Der Zug hatte Verspätung. Und brauchte statt einer Stunde deren zwei.

Chris aus Texas hat also nicht ganz unrecht, wenn er das ÖV-System mit Afghanistan vergleicht.
Das macht aber nix, denn die Leute hier sind sowas von nett und offen, trotz Krise, trotz horrender Arbeitslosigkeit, trotz fehlender Perspektive, dass ich sie wirklich bewundere...

Diese Offenheit und dieser Optimismus werden mir glaubs ein wenig fehlen.

Drum geh ich mich jetzt von hier verabschieden.

Hasta manana, Suiza! :-)

Donnerstag, 11. April 2013

Malaga - en noveno lugar

Heutige Themen: Hunde, Fitness und Fussball. Aber schoen der Reihe nach.

1. Hunde:

Keine Ahnung warum, aber die Spanier haben auffaellig vieeeele Hunde. Wenn man auf der Strandpromenade unterwegs ist, duenkt es einen, als kaeme im Schnitt auf eine Person deren zwei. Und nicht etwa schoene Exemplare. Nein. Vor allem haessliche duenne riesige Doggendinger oder solche mit verdruecktem Gesicht oder ganz boesen Augen. Und manchmal ist man sich auch nicht sicher, wer hier eigentlich wen zieht....

2. Fitness:

Von der Strandpromenade und den Hunden sind auch die Outdoor-Fitnessgeraete nicht weit, die die gesamte Strandpromenade schmuecken und sogar genutzt werden! Die Spanier sitzen dann da, mit zusammengekniffenen Gesichtern, der Schweiss stroemt in Baechen herunter, die Adern am Kopf treten hervor, und dazu wird gepumpt, was das Zeug haelt.
Mitunter muessen die Sportler auch noch einen Hund (oder sogar zwei!) festhalten, was wirklich hueren anstrengend aussieht.

3. Fussball:

Ich brauchte den gestrigen Tag zur Erholung. Malagaaaaaaa!!! Wir glaubten uns im Fiestataumel. Beim 2:1 fuer Malaga tanzten die Spanier auf den Stuehlen. Wir fuehlten, dass wir Teil der Geschichte werden koennten. Sahen schon die Gratisrunde Sangria vorm inneren Auge. Und dann das! Dieses Desaster! Innert sieben Minuten war die Strandbeiz wie ausgestorben - nur wir Touris mussten noch bezahlen...

Heute kommt Samuel - mañana gibts grande Test - mañana mañana (also eigentlich: pasado mañana) gehen wir nach Sevilla.
Und nachher wird (vielleicht) mal wieder gebloggt.

Thank you for flying with me. :-)

Sonntag, 7. April 2013

Malaga - en octavo lugar

Ich werde immer wieder gefragt, ob ich eigentlich meine Kleider wieder aus der Waschmaschine hab fischen können und ob es in der Nacht noch immer so kalt ist, drum, bevors dann (manana manana) mit Cordoba weitergeht, ein kurzes Update:

1. Waschmaschine

Jup. It works! But we got a new one. (Äbe glich). Und das erste Mal Wäsche aufhängen im Innenhof unseres Blocks - ein Gaudi!:

a) Du lehnst aus dem Fenster, kannst aber nur seitwärts lehnen, weil die Fenster sich nicht weit öffnen lassen.
b) Du nimmst ein Kleidungsstück und ein Chlämmerli von anno domini und hoffst, es hält, sobald es hängt.
c) Du spulst Kleidungsstück 1 ein wenig weg von dir, damit du Platz hast für Kleidungsstück 2.
d) Prozedere a) - c) wiederholst du beliebig oft.

Es tropft.

Dann klopft der Nachbar und schreit dich an, dass das imfall seine Leinen sind, an die du soeben in halbstündiger mühseliger Arbeit (es Müüü übertribe, aber nume es Mü) deine Wäsche aufgehängt hast. Deine sind die gleich daneben. Sie wären jetzt leer. Ob nicht der Nachbar seine Wäsche heute, nur ausnahmsweise weil ichs nicht gewusst hab und so, da aufhängen könnte?

Nein.

Gut. Du wiederholst Punkt a) - d) beliebig oft.

2. Temperatur

Wir haben hinter einem dicken fetten Vorhang einen kleinen Heizkörper entdeckt, der nun jede Nacht volle Pulle läuft.
Bloss: Morgens fällt regelmässig die Sicherung raus - und dann dauerts ewig, bis sie wieder drin ist. Pech für dich, wenn du genau dann einshampooniert unter der Dusche stehst...

3. Bus


Ich zitiere Christopher, einen Texaner aus meiner Klasse:

"This f*** bus-system here. Even Afghanistan has better public transport. I don't wanna walk up that f*** hill every f*** morning. How should you know that you are supposed to actually WAVE to the bus driver if nobody tells you?"

Genau. Man MUSS dem Busfahrer winken, sonst fährt der Nachtbus - zack - an dir vorbei und du wartest eine Stunde.
Und da die Schule erhöht liegt, tschirggst du a) jeden morgen den Berg hoch oder du hoffst b) dass irgendwann ein Bus (das ist ein anderer als der ins Zentrum) den Berg hochfährt. Für diesen Bus zur Schule gibts aber keinen Fahrplan. Der fährt manchmal. Manchmal nicht. Und manchmal manana, manana.

Äbe.

Freitag, 5. April 2013

Malaga - en septimo lugar

1. La comida (= das Essen)

Dafuer bewundere ich dieses Land wirklich. Waehrend hier Krise herrscht und ca. 50% aller Leute unter 30 arbeitslos sind, essen die Spanier fuers Leben gerne und erfreuen sich an den kleinen Dingen. Zum Beispiel am Unentschieden gegen die Borussia (yes!).

Wir haben uns den Match in einer Strandbeiz in meinem Quartier (da, wo eben auch die Spanier leben und man fuer 7 Euro lecker isst), angeschaut. Nebst verschiedenen Tapas (zum Beispiel Lachsroelleli - hmm, Luc, ¡que bien! oder Tortilla de patatas oder Fleisch in Roquefort-Sauce) gibts einen Traum aus Schoggi MIT warmer Schoggisauce und Nidle (wie schoen, dieses Wort wieder mal zu verwenden!). Und dazu herrlich suessen Sangria (sehr gesund da immer auch Fruechtli im Glas mitschwimmen), natuerlich Cerveza oder Tinto de Verano (so a la Gschpruetzte, aber rot).

Und, als waere das noch nicht genug, bringt der camarero regelmaessig nach dem Essen fuer alle ein Glaesli suessen (!) Schnaps...

Aber eben, bei der Krise waren wir. Letztens in der Stadt, an einem Treffen zwischen spanischen Studenten und Auslaendern, hab ich mit zwei Spaniern geredet - halb englisch, halb spanisch. Beide sind aelter als ich, beide wohnen noch zuhause und beide machen eine Weiterbildung im Informatikbereich, sind aber eigentlich genau genommen arbeitslos.

Und das ist keine Ausnahme....

A propos Krise - die spanischen Verben sind meine ganz persoenliche Krise.

2. Los verbos

Gopf. Im Franz gibts fiese Verben wie "etre" oder "avoir" und vo mir us no "aller" (und vielleicht ein paar mehr), die unregelmaessig sind. Aber dann sind die das von A bis Z, durchs Band und fertig Schluss.

Im Spanischen gibts Verben, die sind nur im Praesens in der 1. Person unregelmaessig. Andere sind das auch, sind aber auch in der 3. Person im Indefinido unregelmaessig. Oder grad umgekehrt. Oder nur im Perfekt. Und wieder andere sind ganz brav, wechseln aber dann im Futur - ZACK - den Stamm, voellig unlogisch.

Entsprechend wusste ich nicht, ob ich fuer den heutigen Test gut vorbereitet war (genau, es waer wider Fritig).

Aber - Fanfare von Javier - los profesores de la Suiza (also Christian und ich) haben das Klassenpodestli bestiegen.

3. El fin de semana (= Wochenende)

Mañana gehts nach Cordoba. Euch allen einen schoenen Sonntag - Sonntag, also uebermorgen, waer dann "pasado mañana". (Als Javier uns fragte, was "uebermorgen" heisst, sagten Christian und ich unisono "mañana mañana", weil wir das hier schon sooo oft gehoert haben. Javier rastete aus: "¿Que? ¿Que? ¡El español no es una lengua primitiva como el aleman!"

In meiner primitiven Sprache werd ich euch also von Cordoba erzaehlen - ¡que os divertais! :)

Montag, 1. April 2013

Malaga - en sexto lugar

Okay - hat euch nicht so interessiert, das Kapitel Babylon, oder wie?

Für die, dies trotzdem wissen wollen; voilà:

1. Olmage = Bierbauch
2. Blekksprut = Tintenfisch
3. Hakke peiling = Keine Ahnung

Leider sind unsere Norwegischfreundinnen abgereist (hach, Synne and Marie, we miss you!), aber wir haben nun ganz viele neue Leute in der Klasse - aus Holland, aus den USA, aus Schweden, aus Schottland... Mal schauen, was die uns beibringen werden.

Ansonsten lernen wir ja nach wie vor mainly Spanisch und ich glaub, es ist an der Zeit, euch mal ein paar Infos zur Schule zu geben:

Das Malaca Instituto soll eine der besten Spanischschulen der Welt sein. Die Lehrpersonen wechseln täglich, aber immer wieder sehen wir auch dieselben Leute. Anfangs fand ich das ganz schön gewöhnungsbedürftig - ich hatte mich doch nach zwei Lektionen an Hortensia gewöhnt gehabt - nun dünkt mich ein Schulmorgen aber durch die vielen Gesichter ganz schön abwechslungsreich.

Was wir mit Javier, unserem Hauptlehrer, alles erleben, lässt sich kaum in Worte fassen. Fest steht: Er hat ein übles ADHS (oder enormen Bewegungsdrang - oder beides) und ich krieg immer Minuspunkte, während Christian sich in Pluspunkten wälzt.
Ich krieg die aber nur, weil ich a) eine chica bin oder b) einen Freund habe, der besser tanzt als er (wie ich zu wagen behauptet habe) oder c) mir die italienische Küche besser schmeckt als die Spanische. Völlig unfair. Aber ich finde mich damit ab. Bezüglich dem letzten Punkt bin ich nämlich schon gar nicht mehr sicher - wir speisen hier wie die Könige, deshalb werd ich meinen näxten Beitrag der spanischen Esskultur widmen. Bis dahin - geniesst die Aktionsschoggihasen. Que aproveche! :-)

Mittwoch, 27. März 2013

Malaga - en cuinto lugar

Semana Santa:

Gestern haben wir uns die erste Runde der Prozessionen angeschaut. Unglaublich.

Ich werde euch Videos und Fotos zeigen, wenn ich wieder zurueck bin (hochladen geht bei dieser Verbindung ewig).

Die Prozessionen in Malaga gehoeren zu den eindrucksvollsten in Spanien und finden in der gesamten Karwoche statt.
Dabei tragen bis zu 250 Maenner gemeinsam einen Thron mit einer Christus- oder einer Marienfigur, der bis zu 4 Tonnen wiegen kann. Angeleitet wird die Prozession von sogenannten Buessern, die eine Spitzhaube tragen (so Ku-Klux-Klan-Style). Diese Spitzhaube dient angeblich der Anonymitaet des Bussaktes.
Begleitet wird die gesamte Prozession von viel taeraeaeae und Marschmusik und Weihrauchschwaden.

Wahnsinn!


Babylon:

Natuerlich spreche ich hier nicht immer nur Spanisch, leider. Manchmal auch Franzoesisch (das ist ja dann wieder gut! :-)), oft Deutsch und meist Englisch. Da wir aber 2 Norwegerinnen in der Klasse haben, hab ich immerhin auch drei Worte auf Norwegisch gelernt:

1. Olmage
2. Blekksprut
3. Hakke peiling

Was bedeuten die? Any suggestions? Woerterbuecher sind verboten. Und Christian: Psst! :-)

Montag, 25. März 2013

Malaga - en cuarto lugar

Okay. Ich hab versprochen, von Marokko zu schreiben. Davor aber noch ganz kurz drei Kleinigkeiten zu Malaga:

1. Schule:

Die geht echt ab. Wir hatten letzten Freitag Examen. Jeden Freitag wird geprüft, ob man den Stoff der Woche so beherrscht, dass man ein Level aufsteigen kann. Meist kommen im Test aber auch andere Dinge vor, und das ist bei mir entsprechend Lotterie. Entweder hab ich Glück oder nicht. Aber diesmal bin ich ämu ein Level aufgestiegen. Olé!

2. Semana Santa

Malaga feiert Semana Santa. Das heisst: Malaga steht Kopf. Heute gehts mit den Prozessionen los... Und die echten malagenos haben sich längst einen teuren Sitz an der Hauptstrasse ergattert, um sich das Spektakel anzuschauen. Man munkelt, dass sogar Antonio Banderas in der Stadt sein soll und bei einer Prozession mitläuft... No sé.

3. CL

Jeder malageno spricht vom Spiel gegen die Borussia, das am 3.4. stattfinden wird. Und alle haben ANGST.

Aber gut. Back to Marocco.

Sehr eindrücklich wars. Man betritt eine ganz andere Welt, wenn man die eine Stunde übers Meer gefahren ist... Wir haben Tetouan besucht (ohne guide hätten wir uns garantiert in der Altstadt Tetouans verirrt - ein unglaubliches Gassenwirrwarr!), waren kurz in Tanger (da sass ich in strömendem Regen auf nem Kamel) und fuhren am Sonntag in die Berge, in ein altes Berberdorf namens Chef Chaouen. Das Dorf ist ganz blau-weiss und erinnert sehr an Griechenland. Angeblich hilft das Blau, die Moskitos abzuhalten - habt ihr auch nicht gewusst, he?

Auch hab ich erfahren, dass "Casablanca" mit Humphrey Bogart gar nicht in Casablanca gedreht wurde, nicht mal in Marokko. Dafür ein Haufen anderer Filme.

Und das Beeindruckendste waren sowieso die Düfte... Schildkrötenschiss, toter frischer Fisch, lebender frischer Fisch, Hühnerscheisse, Gemüse, Gewürze, tote Poulets, Blut, Katzenkacke... You get the point.
Und der ganze Markt funktioniert mit den primitivsten Mitteln - Schubkarren aus dem letzten Jahrhundert, Gefässe, die fast auseinander fallen, Messer, die eher alten Schwertern ähneln...

Marokko, eben.

Bald gehts hier weiter - sofern ich aus dem Chaos der Semana Santa wieder auftauche... Hasta luego!


Freitag, 22. März 2013

Malaga - en tercer lugar

Nach einer Woche Schule muss ich sagen: Doch, es geht emell schon besser! Hablo un poco! Ich kann bereits mit dem Busfahrer sprechen und ich kann an der Reception auf Spanisch (!) erklaeren, dass ich ein Problem mit der Waschmaschine habe.

Die Waschmaschine - eine lustige Geschichte, leider noch ohne Happy End. Beim Versuch, meine Waesche zu waschen, bockte die Maschine in unserer Wohnung derart, dass ich sie nicht mehr oeffnen konnte... Nun ist sie seit drei Tagen zu. Drinnen befindet sich - u.a. - ja nur mein warmer Faserpelz...

Aber das wichtigste Wort der Spanier lautet ohnehin: "Mañana, mañana..." Alles machen sie mañana. Gestern hiess es "mañana, mañana", heute heisst es wieder "mañana, mañana" - egal, ob es sich um meine Waschmaschine, um ein Internetproblem der Schule oder um Bustickets handelt - Hauptsache: Mañana.

Und das lustigste Wort, das ich bislang gelernt habe, lautet "el telefono de la ducha" und bedeutet "Duschbrause".

Aber wir waren ja beim Faserpelz. Immerhin haben meine beiden Schwedinnen und ich nun irgendwo hinter einem dicken, schweren, langen Vorhang ein kleines Heizkoerperli entdeckt, das wir jeden Abend auf Vollgas einschalten. So sind die Naechte bedeutend angenehmer. Nur faellt die Sicherung andauernd raus, aber das nehmen wir in Kauf.

Es lohnt sich ohnehin nicht, sich zu beschweren, denn die Antwort waere "mañana".

Ich gehe nicht morgen, sondern heute schon nach Marokko und werde naexte Woche hier erzaehlen, wies war.

Bis dann - hasta la vista!



Montag, 18. März 2013

Malaga - en segundo lugar

... weiter gehts!

Schule:

Heute hatte ich zum ersten Mal Schule. Ich durfte mal wieder nur konsumieren - super wars! :-)
Wir sind zu fünft in der Klasse - alle kommen ein bissli zum Sprechen.
Meine Lehrerin heisst Hortensia, como la flor!

Campus:

Hab ich schon mal erwähnt, wie nett alle sind? Aber eigentlich ist der gesamte Campus auch etwas klischeehaft - wunderschöner Pool, grosse Sonnenterrasse und alle heissen José, Jesus, Pedro, Rafa, Carmen, Nieves (passt zur Wettersituation in der Schweiz!) oder Pilar. Ausser eben Hortensia.

Bailar:

Unser Tanzlehrer (José, notabene) kneift uns jedesmal in die Wange, wenn wir etwas richtig machen. Zu Beginn der Lektion fand ich das doof, jetzt seh ichs als Zeichen der Herzlichkeit. Ich glaub, der kann nicht anders.

Wetter:

Hach... Wenns so bleibt, steh ich auch die kalten Nächte durch. Letzte Nacht hab ich mir um 02:00 in der Früh ein Käppli gebastelt, um wenigstens nicht an die Ohren zu frieren, wenn die Nase schon einem Eisberg Konkurrenz machen könnte. Aber - ich habe auch gemerkt, dass man mit etwas Sangria im Blut länger warm hat.

Fahrrad:

Es sieht aus, als würde es demnäxt auseinanderfallen - ich glaub, ich verlass mich doch lieber auf den Bus...

Hasta pronto!



Sonntag, 17. März 2013

Malaga - en primer lugar

Mein Schreibtisch wird in den näxten Wochen von Malaga aus betrieben - ich hoffe, das sei okay.

Vorteil für mich: Ich schreibe Tagebuch.
Vorteil für euch: Wer lesen will, kann jederzeit, wer nicht will, erhält keine mühsamen Massenmails.

Muy bien, oder?

Ausooo.

Unterkunft:

Es ist ein bissli so, wie man munkelt: Unser Studentenappartement ist kalt. Saukalt. In der Nacht hab ich mich in den Faserpelz eingemummelt - und heute Morgen, als ich das Fenster öffnete, merkte ich, dass die Luft draussen etwa gleich warm ist wie die Luft drinnen. Wie solls anders sein? Es gibt keine Heizung!
Dafür viele hübsche Ikonen und Väseli... Aber ich werd mich schon einrichten. Spannend ist, dass die Wohnung etwas abgelegen vom Zentrum liegt (ca. 1h zu Fuss), sich ergo kaum Touristen da herumtreiben und man schnell mit den Leuten ins Gespräch kommt, sogar sonntags. Alle, die ich bisher getroffen habe, geben gerne und bereitwillig Auskunft und warten geduldig, bis ich mein spanisch-italienisch-französisches Sätzli gebrösmelet habe... Nett!

Malaga:

Die Stadt hat mich warm empfangen - einen Steinwurf von unserer Wohnung entfernt sieht man - tärääää - das MEER!
Es scheint auch für die Malagenas wichtig zu sein - joggen sie doch sonntags der Meerespromenade entlang wie die Wilden. Mitunter gar mit Regenschirm in der Hand, und sonst zumindest mit Regenhosen am Leib. Ideale Funktionskleidung.

Wer nicht joggt, fährt Velo oder geht mit dem Hund Gassi.

Ein sportliches Völkchen.

Schule:

Ich habe nur in der Schule W-lan und da sitz ich nun und schreibe. Vom Appartement bis hier dauerts aber auch etwa eine halbe Stunde per pedes, eigentlich etwas mehr, als ich erwartet hab. Brauche deshalb entweder ein Busticket oder ein Fahrrad.
Bei der Fahrradmiete haben sie gesagt, sie hätten noch nie ein Velo für 5 Wochen vermietet und müssten erst den Chef fragen. Vamos a ver!

Auch werden wir sehen, wie sich das Spanischlernen anfühlt - ich bin gespannt.

Hasta luego!

Donnerstag, 14. März 2013

Erdmännchen

Kürzlich kommt Fridolin und fragt:

"Frou Gangieeeeee? Wi heisse di Tier, wo gäub sy u dr Chopf i Sang schtecke?"

Ich (ehrlich gesagt keinen blassen Dunst habend): "Öh.... Voguschtruss?"

Fridolin schüttelt den Kopf. "Ä-ä, sy si chliner."

Ich: "Aha. Hmm - Emus?" (sind wohl gar nicht gelb. Aber was heisst schon gelb?)

Er (leicht genervt): "Neeeei."

Ich: "Du, schrib witer u i überlege no chly, isch guet?"

Er nickt und verzieht sich zurück an den Platz - bis er 20 Minuten später strahlend dasteht und ruft:

"I has! I has! Sandmänndli!!!"


Donnerstag, 14. Februar 2013

J'aime, J'aime bien, J'aime surtout, Je n'aime pas...

... genau solche Sätze mussten die Kinder heute schreiben.

Schaaggi kritzelt: "Je n'aime pas leskaka."

Ich: "C'est quoi, le skaka?" (... und dabei denke ich an sowas wie ne fernöstliche Kampfsportart).

Schaaggi: "Pas le skaka, le kaka!"

Ich: "Ahaa. Weil es stinkt?"

Er: "Nein, weil ich einfach nicht gern aufs WC gehe. Da verschwende ich immer soooo viel Zeit."

Hmm.

Muss ich mal drüber nachdenken.