Freitag, 30. April 2010

Notennamen

Manchmal traue ich meinen Kindern zu viel zu. So war ich überzeugt, dass das Absolute-Tonnamen-Domino, das ich in aufwändiger Kleinarbeit in den Ferien erstellt hatte, Sisyphusarbeit gewesen war.

Locker vom Hocker zückte ich es also heute, überzeugt, die Kinder würden nicht lange zu zweit dominölen müssen. Ja, denkste!

Hanni rief nach siebenundvierzigeinhalb Sekunden:
"Frou Gangliee, dr Nino ratet nume!"

Ich: "Nino, auso die Note da kennsch. Di heit dr ir zwöite Klass aui scho gha."

Nino: "Hmm..."

Ich: "Was isch iz das?"

Nino: "Es 'h'!"

Ich: "Fasch, muesch no eis ufe!"

Nino (im Brustton der Überzeugung): "'j'!"

Innerlich kringelte ich mich vor Lachen über den Notennamen 'j'. Leider kamen mir fast die Tränen, so lustig war die Situation. Hanni, die mitjapste, meinte nur ganz kuul:

"Frou Gangliee, ds isch de no gar nüt, vori hett er scho 'r' und 'v' xeit!"

Nino muss noch viel, viel Notendomino spielen!

Donnerstag, 29. April 2010

Autsch!

Eine letzte Anekdote von vor den Frühlingsferien:
Fritzli und Hansli (!), waren sehr geschwätzig. So sehr, dass irgendwie alles nichts mehr half, ermahnen nicht, vor die Tür stellen nicht, zusammenscheissen nicht, Strafe geben nicht.

Ich hatte notabene auch Ferien nötig. Deshalb klebte ich ihnen einfach einen Streifen Malerband aufs Pult und sagte:
„So, znächscht Mau wenn irgend öpper vo öich eifach dryredt hetter das ufm Muul!“ (Pädagogisch äusserst korrekt, immer diese Drohungen. Item. Sie funktionierten natürlich auch nicht. )
Fritzli und Hansli klebten sich nämlich sofort den Mund mit Malerband voll und fügten zur allgemeinen Sicherheit noch ein paar Klebestreifen hinzu.
Wenigstens herrschte dann während etwa einer halben Stunde angenehme Stille – bis Hansli plötzlich fand, es sei doch nicht so lustig, den ganzen Mund zugeklebt zu haben.
Er packte also sein Malerband-Klebestreifen-Gemisch am einen Ende und riss es sich – ratsch – vom Gesicht. Dazu schrie er: „Auuu, scheisse, mini Barthaar!“

Ich habe Drittklässler, wohlverstanden.

Dienstag, 13. April 2010

Lieblings......!!

Letzte Woche vor den Ferien. Die Kinder hatten die anspruchsvolle Aufgabe, zwecks einer Biografiearbeit (!!) ihre Lieblingsmusik, -bücher, -orte und -filme aufzuschreiben.

Ich hatte einige Stunden später die wesentlich anspruchsvollere Aufgabe, zu verstehen, was sie damit meinten.

Liebe Leserinnen, Leser, testet euch selbst. Die Lösung folgt weiter unten!

Bläkei Pis
heripoter
meikel tschagsen
Melbörn
Kabstat
Mosobig
Gudrefä
Radadui
Vendyi
Schrymovi
Tuäiläit


---


Black Eyed Peas. Das war leicht, oder?
Harry Potter, natürlich.
Michael Jackson. Was, du wärst nicht drauf gekommen?
Melbourne. Easy!
Kapstadt. Easier.
Moçambique. The easiest?
Fokussiere wieder auf die CH. Auf den Neuenburgersee, genauer gesagt: Cudrefin! :-)
Ratatouille. Der Mäusefilm da. Kenn ihn auch nicht.
Wendy, das Pferdeheftchen. Dafür brauchte ich lange.
Scary Movie. Dafür brauchte ich noch länger.
Twilight. Einfach nur süss, oder?

Aber - kann mir irgend jemand bei "Zitiäi" weiterhelfen?

Donnerstag, 1. April 2010

April April! :-)

Holla die Waldfee! 1. April! Hab ja mitbekommen, dass die Kids sich was ausdenken würden, aber dass ihre Scherze zum 1. April soo durchschaubar sind, damit hätt ich nicht gerechnet.

Wie auch immer. Ich selbst hatte keine Zeit, DIE ultimative Verarschung zu planen (weil wir gestern Tierprojektaufführung N°2 hatten). Trotzdem gelang es mir prima, sie reinzulegen - ich verteilte ihnen eine halbe Stunde vor der grossen Pause das anspruchvollste Mathblatt ever und betonte, dass sie erst Pause machen dürften, wenn das Blatt fertig sei. Ihr hättet sie sehen sollen. Geschwitzt und gerechnet haben sie - und trotzdem war beim Läuten niemand fertig. Ihre Erleichterung dafür umso grösser.

Nach der Pause dann die Rache. Schon auf dem Gang hörte ich sie tuscheln. Der auf meinem Stuhl thronende Schneeberg stach mir gleichwohl sofort ins Auge und ich fragte nur: "Söui mitem ganze Füdli drihocke oder längts nech, weni ei Füdlebacke nass mache?"

Nino meinte: "O mann Frou Gangiee, dir syt nid luschtig!" und Köbi flüsterte: "Nach dr 11i Pouse gits e nöii Schoosä!"

Die letzte Lektion konnte also beginnen, da klappte Köbi auf dem Weg zum Lehrerpult plötzlich zusammen und blieb (ziemlich) ruhig am Boden liegen.
Ich: "Chum, schtang wider uf, 1. Apriu!"
Er (sich aufrappelnd): "Mir geits würkk nid so guet."
Ich: "Ok. Sägs, wes schlimmer wird."

10 Minuten später:


Köbi fällt vom Stuhl und bleibt (ziemlich) ruhig am Boden liegen.
Ich: "Och, Apriu Apriu!"

Köbi (sich aufrappelnd): "Iz faut mr o nümme ii!"