Eine Schweizer Städtereise in 30 Stunden - oder wieso Züri nicht Guadeloupe ist!

Alles fing so gut an. Endlich, endlich hatten wir alles fertig geplant, organisiert, gepackt, geräumt, geputzt. Wir waren nach Basel und an den Flughafen gekommen. Wir sassen schon im Flugzeug, das zur Startbahn rollte. Die Kinder in heller Aufregung und dann - ja dann rollte es nicht weiter, nein, es rollte zurück zum Gate. Dort passierte lange nichts. Im Flugzeug wurde es heisser und heisser, die Leute unruhiger. Kurz bevor dann eine Meuterei ausbrach, wurde das Flugzeug wegen technischer Probleme geräumt, der Flug annuliert. Unser Anschlussflug natürlich weg. Diverse Optionen abgecheckt, durchdiskutiert, verworfen. Daneben die Kinder bei Laune gehalten (wobei es die im Gegensatz zu uns ziemlich locker nahmen). Und dann, ja dann sind wir mit dem Zug nach Zürich gefahren. Weil dort morgen hoffentlich ein Flugzeug bis zur Startbahn rollt und auch fliegt. Klar, Zürich ist schon auch schön. Aber mal ehrlich, das tropische Erlebnis gibt's höchstens in der Masoala-Halle.

Vorfreude

So, dann versuch ich's auch mal mit einem ersten Post. Merci Simone, dass du jetzt auch noch deinen Blog mit mir teilst!

Kürzlich hab ich die Kinder gefragt, was sie von zuhause vermissen werden in Guadeloupe. Ich denke so: "Jetzt chunt sicher so Lego und Paw patrol Fahrzüg". Aber mein Herz wird weich, als K2 wie aus der Pistole geschossen seinen Götti nennt, K1 beginnt Freunde und Verwandte aufzuzählen und die drei sich zum Schluss beinahe überbieten, welche/n der Liebsten sie denn am meisten vermissen werden.

Dann versuche ich's mit: "Und woruf freuet ihr eu am meischte?" Ich erwarte Antworten wie das Meer, den Vulkan, den Urwald. Stattdessen kommt die jubelnde Antwort des Dreierchors: "Banane". Also die Dinger, welche wir den ganzen Winter über mangels Alternativen wohl oder übel einkaufen? Okay, von wegen Perspektivenübernahme und so. Vielleicht sollte ich die Auszeit nutzen, mir einen Jobwechsel zu überlegen... Nur so, weil mich immer alle fragen, was ich denn da eigentlich auf Guadeloupe den lieben langen Tag machen werde.

Der Countdown läuft!

Und zu so einem Countdown gehört ja dazu, die Kinder vorzubereiten. Also haben wir uns fürs heutige Frühstück das Thema "Währungen" vorgenommen. Ich: "Wüsst dr, Ching, in Guadeloupe zahlt me de mit Euro, wie in Frankriich oder in Italie oder in Dütschland." K1: "U wo zaut me de mit Dollars?" Ich: "I de USA zaut me mit Dollar." K3: "Aber gäu, Mama, hie zWabere zaut me mit Gäud." Genau. Etwa so.

Fragen über Fragen

Der Götti fragt K2, wem er eigentlich mehr gleiche - mehr mir oder mehr seinem Papa. K2: "Ja, logisch me em Papa, i ha ja kei längi Haar!" Was fragt man auch so blöd, echt.

Wo er Recht hat, hat er Recht.

K1 und K2 diskutieren über verschiedene Wohnformen und über den einen Götti, der alleine lebt. K1: "Dä isch eigentlech scho chli e arme, dass dä ganz eleini wohnt." K2 (überlegt): "Hm, ja scho. Aber eigentlech isch elei wohne ja ono gäbig. De mues me nid zude Ching luege!" Smart thought, kid.

Danke für nix!

K2 steigt mit nassen, schmutzigen Gummistiefeln ins saubere Auto meines Vaters. Ich bin zum Glück nicht dabei. Beim Aussteigen, K2 so: "Du, hie isches mega dräckig, hie mues me wider mau suuge!" No comment.