Dienstag, 29. Juni 2010

MS

Ich hab eine neue geile Sonnenbrille. Keine Ray Ban, leider. Aber auch eine Markenbrille: MS. Whatever MS means. Vielleicht Marks & Spencer, dachte ich bei mir - und fands noch kuul.

Auf der Schulreise fragte Frida:

"Frou Gangiee, heit dir Multiiiiple Sklerose?"

Ich: "I, wi chunnsch druf?"

Frida: "Uf öirere Sunnebrüue schteit drum MS...."

Ich lass den Schlusskommentar sein. Was soll ich auch sagen?

Donnerstag, 24. Juni 2010

Schulreise-Highlights

Gestern, bei dem Traumwetter, waren wir unterwegs, meine Kollegin, meine Kids und ich.

Wir waren nicht die Einzigen, die reisten.

Als wir endlich beim Schloss Spiez ankamen, unserem Znüni-Halt, da streckte Fritzli zmittst im Schlosspark die Hand auf und fragte:
"Dir, Frou Gangiee, gits hie no e richtige Chünig?"

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Weiter gings via Spielplatz und Skulpturenweg nach Faulensee. Meine Kollegin stellte eine Rätselaufgabe: Wer die näxte Skulptur sieht, gewinnt eine Glacé.
Köbi stellte sich zmittst auf den Weg, verrenkte sich, als würde er Yoga machen, oder Shibashi oder wie all diese fernöstlichen Dinger heissen und schrie:

"Di nächschti Skulptur ist DER HEILIGE KÖBI!"

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Am Schluss, kurz vor Thun, diskutieren Nino, Fritzli, Köbi und ich, ob Wandern eine Sportart sei.
Fritzli: "Hmm, nid so richtig."

Nino: "Ja, aber o nid nid, emu."

Ich: "Ja, me bewegt sech ja."

Nino: "Ja, aber langsam."

Ich: "Mir chönnte iz o schneuer loufe."

Fritzli: "De wärs GEHEN, nümm wandere."

Köbi: "Mir säge doch, es isch e Sport, aber e schpezieue Sport: Sone Grosi-Sport."

Das war unsere Schulreise. Alles klar?

Sonntag, 20. Juni 2010

Vuvuzela

Donnerstag, nach dem famosen 1:0 Sieg.

Die Kids, am Vortag noch Spanien-Fans, erstürmen das Klassenzimmer mit Schweizerleibchen und roten Vuvuzelas.

Noch bevor der Unterricht beginnt, nervt mich das Vuvuzela-Gesumme derart, dass ich die langen Tröten unter meinem Pult verstaue.

Am Nachmittag im Turnen spielen wir Fritzlis Wunschspiel - Fussball.

Irgendwann schreit Nino: "He Schiri, Foul!"

Ich: "I has xe u i ha pfiffe!"

Nino: "I ha nüt ghört."

Ich: "Du muesch haut o nid di ganzi Zyt so umeschreie, de hättsch mi Pfiff scho ghört..."

Nino: "Ha würkk nüt ghört! Weit dir nid mini Vuvuzela nä zum Schiedsrichtere?"

Ähhhh, lieb von dir, Nino. Lieber nicht.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Demenz

Sind wir ehrlich. Zu WM-Zeiten sollte man nicht mehr allzu streng sein. Selbst nach einem langweiligen Spiel wie Brasilien-Nordkorea haben die Kids nicht geschlafen.

Ergo besuchte ich heut mit ihnen die Gemeindebiblio. Stöbern hier, Schmöckern da - kuul wars. Die Bibliotheksleiterin stellte uns einige Neuerscheinungen vor; u.a. ein Buch um einen demenzkranken Opa.

Köbi, interessiert lauschend, streckt auf:
"Was isch genau Demänz?"

Bibliofrau:
"Das isch e Chrankheit, wome nadisna aues vergisst...."

Köbi:
"Auso so Oldtimer?"

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PS: War heut mit Schweizerleibchen in der Schule. Ich spürte die positiven Vibes. Köbi und co. haben mich (noch) ausgelacht. Freue mich auf Morgen...!

Samstag, 12. Juni 2010

Und top, die Wette gilt!

Mittwoch Morgen.

Es ist ruhig. Sehr ruhig.

Köbi, Fritzli und co. haben eine Wette abgeschlossen. Der, der als Erster spricht, hat verloren. Es geht um einen von Köbi Kuhn unterschriebenen Fussball (kennen die Köbi noch?!). Ich sehe, dass sie kaum kommunizieren - und wenn, dann nur mit Zeichensprache. Selbstverständlich ist die Kommunikation mit mir von der Wette ausgenommen - sprich: Die Jungs beantworten meine Aufgaben und dürfen mir Fragen stellen.

Find ich sehr angenehm. Ruhe, konzentriertes Arbeiten - super.

Nur - sie fragen heut so viel, die Jungs. Erkläre ich so schlecht oder müssen sie ihr Schweigen doch irgendwie kompensieren?

Diese ewige Fragerei nervt.

Irgendeinmal, im Laufe des Morgens, sage ich:
"So, wüsst dr was? I hiufe bi öirere Wett iz o mit!"

Sie findens toll - und ich auch.

Schade nur, haben sie am Donnerstag keinen weiteren von Köbi oder meinetwegen Ottmar unterschrieben Ball als Wetteinsatz.

Montag, 7. Juni 2010

Zöisle

Ich war nie in der Pfadi, leider. Trotzdem hab ich meine Kinder (um das aktuelle NMM-Thema "Steinzeit" auch etwas zu veranschaulichen) Feuer machen lassen. Ihr Pfadfinder da draussen kennt das sicher; man bastelt einen Pfeilbogen mit Ast und Schnur, drückt einen weiteren Ast in ein Holzstück und raspelt wie wild mit der gespannten Schnur am Ast herum, in der Hoffnung, es gäbe ein Fünkchen, das dann auf den Zunder springen würde. Gibt es nie. Kann ich euch gleich sagen. Wusste ich von Anfang an. Habs mit der Bohrmaschine ausprobiert, und die schafft viel mehr Drehungen als Kinderhände.

Anyway. Feuer machen - der Wochenplanhit. Mit unermüdlichem Einsatz probierten Köbi, Fritzli und co., den Zunder zum Glühen zu bringen - vergeblich.

Und trotzdem sagte Fritzli am Freitag:

"Dir, Frou Gangiee, i ha ja nächscht Wuche Geburi."

Ich: "Ja, i weiss."

Er: "I wett mir kes Turn-Schpili wünsche."

Ich: "Was, wiso nid?!" (Fritzli ist DER Schütteler. Bald ist WM. Im Turnen Schutten wünschen zu können, ist fast wie hitzefrei für ihn.)

Er: "I wett lieber e ganzi Schtung nume Füür mache!"