Mittwoch, 13. Januar 2010

Verloren - gefunden - verloren

"Gut, nehmt alle euer blaues Mäppli und stellt euch zur Türe hin, wir gehen ins Singzimmer“, flöte ich letzte Woche.

Wilhelm flötet nicht, sondern haucht:
„Ehmm, i finges nid.“

Ich (emotional auf Berndeutsch):
„Nei aber Wilhelm, iz hani dr vor de Ferie aui Lieder kopiert u iz isches scho wider wäg? Das cha ja nid sy! Lueg nomau guet!“

Die Klasse und ich marschieren Richtung Singzimmer, Wilhelm, der Suchende, bleibt zurück und – sucht.

Nach der halben Lektion entwickelt sich Mitleid in mir. Ich schicke Emma hoch, sie solle Wilhelm holen gehen. Emma geht. Wilhelm kommt. Mit Emma, aber ohne Mäppli.
Nach der Stunde schärfe ich ihm ein, er solle zuhause nochmals ganz genau suchen. Aber wirklich.

Am nächsten Tag kommt Wilhelm und sagt:
„Du, Frou Gangiee, ich habe das Mäppli gefunden. Es war unter Sigmunds Kissen (Sigmund ist Wilhelms Hund). Aber nachher hab ichs wieder verloren.“
Püüü tää!

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