Sonntag, 31. Dezember 2023

Retrospektive

Silvestergespräche und Jahresrückblick beim Znacht. 

Ich: "Würdet de dir nomau mit üs so lang iz Usland cho?"

K2: "Aso das Land kenni iz no gar nid, was isch de das fürnes Land, Usland?"


Samstag, 30. Dezember 2023

Notizen aus Dominica

 Okay, die Auflistung ist sehr zufällig, aber vielleicht hilft sie doch, euch einen Eindruck der Insel zu vermitteln.

 * Widersprüche gibts auch hier, wie wohl überall. So wird Abfall auf Dominica kaum getrennt (gerade kompostieren wäre bei tropischen Temperaturen ja super!), dafür findet man auf der Hauptstrasse diese Strassenlaternen mit Solarpanels und Windrädern: 

Jede Insel scheint ihren Spruch zu haben (bei Guadeloupe wars noch: "La Guadeloupe est trop belle pour devenir une poubelle", hier ist überall "Keep the island clean and green" zu lesen). Aber dafür müsste vielleicht die sofortige Plastiksackausgabe in den Supermärkten (gerne pro gekauftes Produkt ein Säckli) überdacht werden...? (@L: "Bitschga!" lässt grüssen).

* Wenn möglich, versuchen wir unser Programm dem "cruise timetable" anzupassen. Diese schwimmenden Städte sind von weither sichtbar. Kürzlich lag die "Queen Mary 2" im Hafen von Roseau.

* Mit unserem Mietwagen gehören wir eher zur Minderheit der reisenden Tourist*innen hier. Viele Touris lassen sich von Tourguides oder Taxifahrenden mit erweitertem Auftrag abholen und an einen Hotspot chauffieren. Wohl trägt der Linksverkehr da eine Mitschuld... 

 * Während in Guadeloupe aus den lauten Boxen vor allem französische Musik erklang, bedient Dominica das karibische Reggae-Klischee - Bob Marley is the king!


* Die Menschen scheinen ähnlich wie auf Guadeloupe im ersten Moment etwas reserviert. Nimmt man sich Zeit, zeigt Interesse und fragt nach, dann sind sie sehr offen, hilfsbereit und tauschen sich gerne aus. Sei es die Frau vom Whalewatching, die uns das Restaurant der locals zeigt und die Angestellte hinter dem Tresen bittet, uns doch beim Buffet zu unterstützen. Sei es der Bootsguide, der uns nach der Tour ebenfalls gleich mit in ein lokales Restaurant nimmt und uns erklärt, wie wir den "Juice" bestellen sollen. Oder Kurt, der (bekiffte?) Taxidriver, bei dem wir gar keine Tour gebucht haben so far, der uns aber viele Tipps auf den Weg mitgibt und den wir an allen möglichen Orten wiedertreffen (und er sich offensichtlich freut, uns wiederzusehen). Und ja, die Kinder sind oft natürlich oft auch ein Eisbrecher (K2 ist hier schon bekannt als "The Aquaman"! :-)).

Und bevor wir euch einen guten Rutsch wünschen, haben wir noch ein Silvesterrätsel für euch von unserem heutigen Ausflug zum Indian River im Norden Dominicas. Erkennt ihr das Hüttli auf dem Bild? Kleiner Tipp: Es dient als Kulisse in einem bekannten Blockbuster...


Möge es 2024 gut mit uns allen und der Welt meinen!

Dienstag, 26. Dezember 2023

Dominica

Wir sind also auf Dominica angekommen, auf der Nature Island (so wird sie angepriesen). Die Überfahrt mit der Fähre "Express des Iles" funktionierte reibungslos. Allerdings war die Fähre wegen einem ausgefallenen Flug und wohl wegen Weihnachten ausgebucht, sprich viele Menschen mit tonnenweise Gepäck, langem Warten beim Einchecken und ewigem Anstehen beim Zoll. In Roseau, der Hauptstadt Dominicas, angekommen, mussten wir uns mit unseren Koffern und drei Kindern durch die weihnachtseinkaufenden Menschenmassen kämpfen, mit dem gemieteten SUV im Linksverkehr unser neues Zuhause für die nächsten beiden Wochen suchen und dann vor den grossen Feiertagsschliesszeiten (über deren Beginn unsere Informationsquellen uneins waren) einen Laden finden, um unsere Weihnachtseinkäufe (sprich Essen für mehrere Tage) zu tätigen. Puh, wir waren am Abend alle energetisch und nervlich am Ende! Nun haben wir uns alle ein bisschen erholt. Naja - ausser dass die drei Kinder husten, als wäre hier tiefster Winter - wohl ein "Abschlussgeschenk" der Schule.

Dominica ist nur halb so gross wie Guadeloupe. Die Insel ist ähnlich wie Guadeloupes Inselteil Basse-Terre sehr gebirgig und von Regenwald überzogen. Laut Wikipedia gibt es auf der Insel neun potentiell aktive Vulkane, was einer weltweit einzigartigen Dichte entspricht. Eine heisse Sache also, dieses Dominica. Es wohnen wohl auch wegen der Topografie nur 75'000 Menschen auf der Insel. Nach dem heutigen Ausflug in den Regenwald ist uns nun auch klar, warum man bei der Autovermietung nur SUV's bekommt. Dass die Insel englisches Kolonialgebiet war, zeigt sich in der offiziellen Landessprache. Alltagssprache ist auch hier créol bzw. patois, scheinbar aber mit mehr englischem Einschlag. Wir verstehen es auch nicht besser als in Guadeloupe :o). Bezahlt wird mit dem East caribbean Dollar, vorausgesetzt der Bankomat akzeptiert die Schweizer Bankkarte (no comment!). Ausserdem kommen die importierten Lebensmittel nicht mehr aus Frankreich, sondern aus dem UK oder den USA. Hach, da trauere ich doch fast dem Konsumtempel der Hölle mit all seinen fromages et baguettes nach. 2017 gab es hier einen Hurrikan der höchsten Kategorie 5, der gemäss Reiseführer 90% aller Gebäude beschädigte und die Inselflora kahl gefegt zurückliess. Davon ist glücklicherweise fast nichts mehr zu sehen.

Wir haben eine Wohnung etwas ausserhalb von Roseau, im Ort mit dem unschönen Namen Massacre (rührt tatsächlich von einem Massaker im 18. Jahrhundert her). Eigentlich sehr in der Natur und sehr ruhig, eigentlich. Gelegentlich bellen sich jedoch die Hunde am Abend von Talseite zu Talseite zu oder aber die Güggel versuchen am Morgen ab 4:30 gegenseitig ihr Krähen zu übertreffen. Landleben halt! Und ja, wenn es denn ruhig ist, husten sich die Kinder von einem zum anderen Zimmer zu. Heute morgen waren K1 UND K3 bereits um 5:30 wach. In verschiedenen Zimmern. Keine Ahnung, ob der Husten oder die Güggel schuld waren. Whatever, wir müssen also schleunigst ins Bett. Bonne nuit, äh, sleep tight!





Physical Map of Dominica showing terrain, highest point, important settlements, airports, surrounding water bodies, etc.



Freitag, 22. Dezember 2023

Jwayé Nwèl!

Leute - wir haben eben unseren Briefkasten aufgelöst!!! Sprich all eure Weihnachtskarten, die ihr gesendet habt und die noch nicht angekommen sind, werden auch nicht mehr ankommen. Wir warten unter anderem auch noch auf die Wahlunterlagen der National- und Ständeratswahlen von Mitte Oktober. Netterweise von den (Schwieger-)eltern für 9 Stutz versendet, sind sie wohl irgendwo über dem Atlantik verloren gegangen. Tja, wir haben alles versucht, um gute und ehrliche Bürger*innen zu sein. 

Nun sagen wir also Guadeloupe au revoir, sagen merci beaucoup für die schöne Zeit, die wir hier verbringen durften und freuen uns sehr auf unser Inselhopping. Am Samstag geht es per Schiff auf die nächste Insel im Süden (siehe Bild).

 

 

Wir melden uns dann von Dominica aus wieder! Bis dahin - feiert schön, esst viel Leckeres und häbet Sorg! 



Donnerstag, 21. Dezember 2023

Spectacle de Noël

"Nous vous accueillerons le jeudi 21 décembre à partir de 14h pour un spectable (prévoir votre chaise). Nous proposons aux élèves de venir avec un accessoire de Noël (bonnet, serre-tête)". 

Dieses Textli stand im cahier de liaison von K3, K2 und K1. Zum Glück hatten wir ja an der Weihnachtsfeier bonnets erhalten, check!

Also, wir - nix wie hin heute Nami um 14h (kleine Anmerkung: Der Nachmittagsunterricht beginnt um 13:30. Nachdem wir die Kinder also in die Schule chauffiert hatten, nutzten wir das halbstündige Zeitfenster für ein paar last-minute-Einkäufe vor unserer Abreise).

Und dann lief die Schul-Weihnachtsfeier so ab:

14:00: Ein paar Eltern stehen vor dem Tor. Wir auch. Es ist recht heiss, weil sehr sonnig.

14:03: Das Tor öffnet sich, wir werden eingelassen und verteilen uns rechts und links auf den Bänken im Pausenhof (natürlich haben wir Anfängereltern nicht an einen chaise gedacht, bzw. unsere Strandstühle wurden uns eh geklaut, aber das ist eine andere Geschichte). 

14:04: Eine Lehrperson erscheint und weist uns darauf hin, dass wir uns bitte alle auf dieselbe Seite setzen sollten, auf der anderen seien die Kinder. Etwas widerwillig rücken wir vom Schatten in die Sonne.

14:05: Die Klasse von K1 kreuzt auf und setzt sich vis-à-vis von uns hin. 

14:07: Die Klasse von K2 taucht auf und setzt sich vis-à-vis von uns hin. 

14:10: Weitere Eltern erscheinen. 

14:11: Eine weitere Klasse erscheint und setzt sich vis-à-vis von uns hin. 

14:15: Noch eine Klasse kreuzt auf. Mittlerweile gibt es nicht mehr viel Platz, aber mit etwas Zusammenrücken finden auch diese Kinder noch ein Plätzli. 

14:17: Weitere Eltern huschen hinein. 

14:21: Die Klasse von K3 kommt doch auch noch. Irgendwo werden auch diese Kinder noch dazwischengequetscht. 

14:24: Es ist ziemlich lärmig. Die Lehrpersonen treffen letzte Absprachen. 

14:27: Die Lehrerin von K2 holt die Musikboxen. 

14:31: Es ist irgendwie nicht ganz klar, welche Klasse nun beginnt. 

14:33: Ahmoll, es sind die ganz Kleinen, die Petite Section. Sehr herzig. 

14:35: Weitere Eltern tauchen auf. Wer von den Eltern schon da ist, zückt das Handy (zum Rumdrücken, nicht zum Filmen).

14:36: Hm, ob das Lied auf dem Handy via Musikbox von Lehrperson XY nun das richtige ist? Jedenfalls wird es - nach lauter Werbung über die Musikbox weil youtube - nun abgespielt. 

14:37-

15:24: Viel Lärm, viele laaange Uebergänge, viele Absprachen zwischen den Lehrpersonen, kurze Beiträge der Kinder, hier und da ein Klingelton von einem Handy, kurzer Auftritt K3, fast haben wir ihn verpasst, so kurz war er.

15:27: Auftritt K1. K1 hampelt ziemlich. Konzentration ist wohl ziemlich am A. Nicht nur bei ihm. 

15:31: K2 zuckt immer wieder mit den Schultern, so à la: Keine Ahnung, wann ich drankomme.

15:34: Unsicher, ob K3 auf dem Betonboden eingeschlafen ist. 

15:37: Auftritt K2. Sehr herziges Lied. 

15:45: Auftritt K2 UND K3. Rassig, poppig, schön - aber schnell vorbei. 

15:50: Fin du spectacle. Immerhin können wir die Kinder grad nahtlos wieder mitnehmen. Gutes timing, würde ich meinen.

(PS: Der Schulhof war übrigens wunderbar dekoriert mit Arbeiten der Kinder. Und viele Leute (Kinder und Erwachsene) hatten mega Freude. Wir wundern uns einfach, ob klarere Abläufe nicht für alle mehr Spass machen würden, und sind froh, dass uns nicht letzte xmas-Deadlines im Nacken sassen heute Nami.)

Montag, 18. Dezember 2023

Weihnachtsmojo

 Ob es reinkickt, unser Weihnachtsmojo, habt ihr gefragt. 

Naja, geht so. 

Wir geben alles. 

Aber ja, spooky Figürli vom Père Noël unterstützen die Sache eher weniger. Und die Tannenbäumli im Supermarkt lassen die Stimmung jetzt auch nicht hochkochen.

 


 

Schöner war da die "Weihnachtsfeier" letzten Samstag in Gosier, beim Hauptstrand. Eine mega Sache! Für eine Woche war ein marché de Noël aufgebaut worden und am Samstag gabs dann eben "Chanté Nwèl" auf der grossen Bühne. 

Aus unserer Perspektive sah das so aus: 


 

Auch wir sind übrigens im Besitz von je einem bonnet de Noël, just saying. Wir werden sicher alle 5 Mützlis nach Dominica mitnehmen und am 24.12. anziehen. ;-)

Hier der Beweis:  

Aus der Nähe klang das Konzert etwa so: 


 

(Ja, genau - Stille Nacht in der Popversion - mega kuul, wie alle mitshaken, mittanzen und mitsingen, immer wieder). 

Der weiss angezogene Saxofonist ist übrigens Benzo - eine Legende auf Guadeloupe. Benzo ist ein conteur - er erzählt bzw. musiziert Geschichten und Legenden der kreolischen Kultur und hilft so, dieses kulturelle Erbe zu bewahren. 

Und für unser Weihnachtsmojo haben wir immerhin einen Advents"kranz". In der Edition Gwada: 


 



 

Samstag, 16. Dezember 2023

Gwada mal anders

Vor Kurzem wurden wir bei unserem abendlichen Bad im Pool gefragt, ob wir nicht traurig wären, dass wir das Paradies bald verlassen müssten. Das veranlasste Simone und mich darüber nachzudenken, was denn für uns das Paradies wäre, was Guadeloupe davon bietet und was aber auch fehlt. Guadeloupe hat viele schöne Seiten, aber natürlich nicht nur. Darum hier noch einige Bilder, wie sich Gwada abseits der Strände und des Regenwalds präsentiert.

Es ist schade, dass die Städtchen meist - bis auf wenige Lädeli und einzelne Restaurants - recht ausgestorben sind. Gut erhaltene Häuser wechseln sich mit halb zerfallenen Gebäuden ab. Zum Verweilen und Flanieren laden die meisten Orte jedenfalls nicht ein. Die Hauptverkehrsachsen führen meist ebenfalls mittendurch. Und aufgrund des eingeschränkten öffentlichen Verkehrs dominieren das Bild die vielen  geparkten Autos. Hier einige Eindrücke von Gosier:


Lädeli und Restaurants gibt es dafür an allen möglichen Ecken. Bei der Autobahnausfahrt kann man z.B. frisches Kokosnusswasser kaufen. Oder dann gibt es den Caribgrill: viel Fleisch, viele Plastikstühle, viel Qualm, eher nicht so anmächelig - haben wir ausgelassen. Neben den grossen Einkaufszentren (siehe hier) gibt es auch noch den Discounter, den Leader Price :o).

 


Die vielen Autos brauchen natürlich viele Parkplätze, die es aber selten hat. Darum parkieren die Gwadas auch gerne mal das Troittoir zu. Ganz gäbig, wenn man am Freitagabend mit drei Kindern der Hauptstrasse entlang zu Nachtmärktli spazieren möchte... Das ist dann mehr ein Überlebenskampf für Fussgänger:innen.


Auf dem Land sehen die Häuser eher so aus. Immer mit einer Veranda vornedran. Auch wieder in besserem und schlechterem Zustand.


Zerfallene Gebäude gibt es auch hinter dem Strand. Ob das Gebäude nicht fertig gebaut oder einfach dem Schicksal überlassen wurde, ist unklar. Immerhin stehen so viele Wände zum wild Bemalen zur Verfügung. Apropos Wände bemalen... Das scheint populär zu sein:

 
 

Und dann noch unsere Lieblingsgelateria von Gosier (ok, es ist die einzige!) und mein Lieblingsnid-de-poule* in der Strasse (es ist definitiv nicht das einzige!!!).


Jetzt wisst ihr, wie es hier aussieht - #not. Aber ich hoffe, die Bilder geben einen Eindruck.


* Lieblingsschlagloch



Mittwoch, 13. Dezember 2023

Sprachmix

Solange der Französisch-Input noch anhält, gibt es hier manchmal lustige Kreationen. Ah, ich hoffe, wir können diese (zumindest teilweise) in den Alltag in der CH hinüberretten!


K3: "Iiii, di Fläsche isch ja huere froid!"

-

K2: "J'ai mega soif!"

K1: Où est le Chläbi?  

-

K3: "Papa, wi schribt me dr 'h'?"

Sam zeichnet einen H in die Luft. 

K3: "Ah, eifach wi dr [h] uf französisch?"

-

Wir machen ein Foto von den Kindern. Bisher jeweils so: 

K1-K3: "Eis, zwöi, drü - cheese!" (Also, wenn sie Lust darauf hatten, natürlich). 

Jetzt: 

K1-K3: "Un, deux, trois - Tsunamiiiiii!" 


Ich lass das jetzt einfach mal so stehen.


Samstag, 9. Dezember 2023

Créole

Die kreolische Sprache auf Guadeloupe befindet sich im Wandel (wie wohl alle Sprachen, hüstel). So wurde das Kreolische einerseits standardisiert, als Schul- und Studienfach (man kann hier Kreolisch studieren) eingeführt und in vielen Funktionsbereichen (Musik, Werbung, Massenmedien, gezielt in politischen Ansprachen, etc.) eingesetzt. Als Erstsprache der Kinder wurde es aber in den letzten Jahren meist durch die französische Sprache abgelöst. Die älteren einsprachigen Kreolsprechenden werden immer seltener, einsprachige Französischsprechende im Gegenzug zahlreicher. Gleichzeitig steht die kreolische Sprache für die Identiät als echte.r Gwada. Somit wird die soziale Akzeptanz des Kreolischen zwar gefordert und gefördert, der reale Gebrauch der Sprache wird aber in vielen Situationen abgelehnt. So oder so sind wir fasziniert von der Sprache, bekunden aber unsere Mühe damit, sie zu verstehen, geschweige denn zu sprechen. Ein paar Ausdrücke haben wir uns angeeignet, aber es sind (leider) wirklich nur ganz wenige - da hatte ich (zumindest für mich) eigentlich andere Ziele vor meinem geistigen Auge. Henu, es längt halt nicht für alles, fünfeinhalb Monate Guadeloupe sind eine begrenzte Zeit (!). 

Falls euch interessiert, wie kreolisch denn so klingt, voilà, viel Spass: 

A on ot soley!*

 

* À un autre soleil. = À la prochaine.

Dienstag, 5. Dezember 2023

Advents- und Weihnachtszeit

Die Adventszeit in einem so tropischen Land zu verbringen, ist schon speziell. Viele von euch haben uns nach Eindrücken gefragt, deshalb heute wieder einmal ein bildlastiger Eintrag. 


* Warum Schneefigürli auf Guadeloupe? Hier habe es angeblich einmal vor 20 Jahren auf dem Vulkan La Soufrière geschneit, der aber, kaum habe er den Boden berüht, schon wieder geschmolzen sei. Das wärs mit Schnee.

* Autovermietung, Weihnachtsbäumli im Topf.


* Künstliche Weihnachtstanne oder doch eher Palme?

 
*  Weihnachtsbeleuchtung im Park von Le Gosier, unserem Wohnort. Als gosieres wurden in der Umgangssprache die lokalen Pelikane bezeichnet (gosier bedeutet übersetzt eigentlich "Schlund, Kehle", wird aber recht selten so verwendet). Aus diesem Grund ist der Pelikan Symbol von Le Gosier und entsprechend ausgeleuchtet.
 

* Deko mit oursins, also Seeigeln, bzw. deren stachellosen Gehäusen? Sieht schön aus und wär mal was anderes, so eine Weihnachtsgirlande!

 
* Weihnachtsmann-Deko im lokalen Lokal.

 * Die 3 Törli-Adventskalender von K1, K2 und K3 (merci an die edlen Spendenden!) mit Palmen im background (nicht auf dem Bild: Den kuulen Lego-Adventskalender, den sie vom Gotti von K2 geschenkt bekommen haben, nochmals DANKE dafür)! 




 


Samstag, 2. Dezember 2023

Telefon von der Schule

Wir haben uns bereits ganz zu Beginn unseres Aufenthalts zwei SIM-Karten für's Gwada-Netz gekauft (merci Z., L.  und E. für die ausgeliehenenen Handys) - nicht zuletzt um den Kontakt mit der Schule zu ermöglichen. Somit ist nun je ein zusätzliches Handy mit Gwada-Nummer Simones und mein ständiger Begleiter.

Schon kurz nach Schulstart im September erhielt ich an einem Morgen einen Anruf aus der Schule. Naja, mein Französisch reicht für den Alltag aus, aber ein Telefonat zu führen ist dann halt doch etwas anspruchsvoller. Die anrufende Person sprach dann auch ziemlich schnell und ich verstand so häbchläpp, worum es ging: Meine Tochter habe sich beim Sport zu stark verausgabt und habe nun Muskelschmerzen. Hmmmm? K3 mit ihren 4 Jahren soll sich zu stark verausgabt haben? Und wie hatte sie wohl die Muskelschmerzen kommuniziert? Das kam mir irgendwie etwas seltsam vor. Nun gut, dass meine 4jährige alles gegeben hatte und sich nach wenigen Tagen französischsprachiger Schule offensichtlich schon so wacker mitzuteilen wusste, erfüllte mich auch etwas mit Stolz. Ich fragte bzw. versuchte zu fragen, was es denn jetzt brauche, ob ich sie abholen kommen solle. Die Person meinte, sie habe es mir nur mitteilen wollen, aber wenn ich das wolle und es mir möglich sei, könne ich meine Tochter gerne abholen. Na gut, dachte ich, geh ich halt mal schauen, was K3 zur Sache meint. Die Person fragte, wann ich bei der Schule sein könne. Ich antwortete ihr, ich könne um 11 Uhr da sein. - Pause auf der anderen Seite. Dann noch einmal die Frage, wann ich denn da sei könne. Ok, meine Aussprache mit starkem Akzent ist halt nicht so gut verständlich, dachte ich. Ich kramte mein bestes Französisch hervor und wiederholte die Sache mit 11 Uhr. Ganz ungläubig fragte die Person am anderen Ende zurück, ob ich denn morgen 11 Uhr meine? Nun musste ich eine Denkpause einlegen. Hatte ich etwas falsch verstanden? Ging es nicht um eine Sportverletzung? Die Person am anderen Ende musste meine Verwirrung bemerkt haben und teilte mir mit, dass es nun doch bereits nach 16 Uhr sei. In diesem Moment ging mir ein Licht auf! Euch auch? 

P.s. Dieser Post ist natürlich nicht von Simone (wie unten fälschlicherweise vermerkt) sondern von ihrem Weggefährten. Simone müsste nicht in ihrem Französisch kramen :o).

Sonntag, 26. November 2023

Wort zum Sonntag

Heute besteht mein Notizbuch vor allem aus Bildern, verzeiht mir. Aber das ist ja vielleicht für euch auch mal ne Abwechslung. 

* Ich weiss nicht, wies bei euch aussieht mit Viechern, Ungeziefer, Viren, Bakterien und solchem Zeugs, aber wir sind hier jedenfalls für den Moment wieder rattenfrei - danke, Gemeindearbeiter:innen!:


* Über Spielplätze haben wir hier schon mal gebloggt. Indoor-Spielplätze gibt es auf der Insel keine, soweit wir wissen. Ausser im Flughafen. Der ist mit einem Wartebereich für Kinder bestückt. Zum guten Glück durften wir jetzt schon einmal meine Eltern am Flughafen abholen und wieder bringen und Sams Eltern abholen (und in 10 Tagen wieder bringen). Jedes Mal wollen unsere Kinder in diese neonfarbene Plastikhölle. Und finden sie super. Ich muss nicht alles verstehen, oder?


* Sonntags gibts bei uns in der Regel Pain au chocolat vom lokalen Bäcker. Und frisches Baguette. Sonntag halt. Heute morgen wurde ich wieder mal von einem Huhn verfolgt; es hat mich fast in die nackten Zehen gepickt. Ich wusste gar nicht, dass ich so eine Anziehungskraft auf Hühner habe... Und bin etwas verunsichert, was das bedeutet. 


* Kennt ihr Lambi? Das sind so Meeresschnecken, die hier als grosse und mittlerweile rare, sprich teure, Delikatesse gepriesen werden. Irgendjemand hat sich auf einem Wanderweg in der Nähe die Mühe gemacht und die leeren Lambihäuser (die oft als Verzierung in Hauseingängen und so stehen, quasi unsere Türkränze) sehr beeindruckend aufgereiht:


* So schön, dass es bei euch Schnee gab. Bitzli neidisch sind wir schon. Aber nur auf den Schnee. Nicht auf die Kälte! :-) Falls der Schnee schon wieder eher Pflotsch sein sollte oder falls ihr ein wenig Licht braucht, hier, Samstagabendstimmung von der Grande Anse in Basse-Terre. Bittegärngscheh.  


Und damit wünsche ich euch eine gute Nacht (auf dass ihr eine bequemere Position findet als das arme K3) und viel Energie für die kommende Woche (noch 4 Wochen bis Weihnachten / Ende Guadeloupe für uns und Ende école für K1, K2 und K3)! 




Donnerstag, 23. November 2023

Gwada für Fortgeschrittene - Kulinarik

In der Zwischenzeit haben wir auch einige feine Restaurants gefunden. Wobei sich die Speisekarten doch recht ähneln. Viel Fisch, viel Fleisch, eher wenig Variation.

Als wir einmal zu zweit essen gehen durften (Besuch der Grosseltern sei Dank!) und eigentlich Lust auf Vegetarisch hatten (wie fast immer), sah die Karte so aus: 


Es reicht, wenn ihr die Titel lesen könnt: 

Entrées

Plats: Les viandes

Plats: Les poissons

Surfs and Turfs

Äbe. Ausser Dessert geht eigentlich nix (wobei Dessert ja für Simone immer geht, besonders die tollen Quarktorten, die es hier oft gibt)!

Mit den Supermärkten ist es manchmal auch so eine Sache. Eigentlich gibt es ALLES, wie hier schon einmal beschrieben. Aber: Wann ist der beste Zeitpunkt, einkaufen zu gehen? Wir wissen fängs, wann NICHT. Am Montag werden tendenziell die Gestelle aufgefüllt, am Freitag und Samstag machen die Gwadis ihre Wocheneinkäufe. Dann hat es mindestens so viele Leute wie an denjenigen Donnerstagen in der Deutschschweiz, an denen die Rentner:innen in der Migros (Werbung, da Nennung) 10% Rabatt haben. Da hilft nur: ATMEN und sehr, sehr lange an der einen offenen Kasse ausharren. Aber an den anderen Tagen ist manchmal das Regal mit den Eiern leer, oder die Milch ausverkauft und an einem dritten Tag fehlen wiederum die Müesli. Wir haben angenommen, das hat mit der Insel zu tun, die in erster Linie durch Schiffe versorgt wird. Und siehe da, vor drei Tagen fehlten praktisch sämtliche Joghurts und viele Milchprodukte:

Dass Hurrikans zu Lieferengpässen führen könnten, damit haben wir gerechnet. Aber die Herbststürme in Europa hatten wir nicht auf dem Schirm.

Und zu den Früchten sei ergänzend zum Blogpost im August, also hier, gesagt: In meiner naiven Vorstellung wuchsen in tropischen Gebieten die Früchte und das Gemüse bisher stetig über das ganze Jahr. In der Realität fehlten dann plötzlich von einem Tag auf den anderen die Mangos. Auf Nachfrage erklärten die erstaunten Gwadas, dass die Saison doch jetzt vorbei sei. Wir trauern! Die besten und preiswertesten Früchte und Gemüse gibt es in kleinen Lädeli. Die Lädeli sehen manchmal auf den ersten Blick etwas schmuddelig aus, bieten aber oft frischere Ware als die Supermärkte. 

Alkohol gibt's dafür immer und natürlich reichlich auf einer Insel, welche zu Frankreich gehört (Subventionen ahoi!). Die vom Festland importierten Weine und Cidres füllen ganze Regale im Supermarkt. Bier gibt es neben impotiertem auch einheimisches. Allerdings verzichte ich lieber darauf - mehr eine laue Pfütze als Bier. Hochprozentiges gibt's ebenfalls. Und der Star unter den Alkoholika ist natürlich der Rum. Der wird aus dem hiesigen Zuckerrohr hergestellt, dass schon seit ein paar hundert Jahren angebaut wird. Die Pflanze ist somit eng mit der Zeit der Kolonien und der Sklaverei verbunden. Wir gönnen uns hin und wieder einen Mojito oder einen Planteur. Dieses regionale Getränk besteht aus Fruchtsäften und Rum. Für den Mojito kann man gäbig auf den Jus de canne - eben Zuckerrohrsaft - zurückgreifen.

Zum Kaffee, auf den ich ebenfalls hier schon eingegangen bin, möchte ich noch ergänzen: Die Situation erinnert uns etwas an Südamerika, wo der Kaffee zwar sozusagen vor der Haustür angebaut wurde, wir dann aber immer auflösbaren Néscafe (öh, Werbung? Nö!) serviert bekommen haben. Leider haben wir auch hier bisher keinen guten Barista gefunden. 

Zum Schluss noch was zum Preisniveau: Früchte und Gemüse sind im Verhältnis zu Fleisch und Milchprodukten doch recht teuer. Die Mango (notabene von hier, wenn denn Saison ist) bekommt man im Schweizer Supermarkt wohl günstiger. Ganz allgemein sind die Preise nicht so weit vom Schweizer Niveau entfernt, was doch recht erstaunlich ist, wenn man sich die Löhne hier vor Augen führt. Unschlagbar günstig sind süsse und fettige Dinge zu haben. Gesund leben wir dann halt wieder zuhause! 

 

Montag, 20. November 2023

Temperatur

Wir haben ja über die Hitze hier gejammert im August. Und auch im September. 

Ich glaube, wenn man das nicht erlebt hat, kann man es sich fast nicht vorstellen. Den Schulweg zu Fuss zu bestreiten, ging nur bei bedecktem Himmel. Einmal riss es unterwegs auf, und wir suchten jeden Tankstellenshop am Weg auf, um von der Klimaanlage zu profitieren. 

Wanderungen an der Küste mussten wir nach 30-45' abbrechen. Egal ob frühmorgens oder gegen Abend. Zu heiss, zu hoher Wasserverbrauch. Alle schweissgebadet. 

Im unklimatisierten Bus an die Uni gab es diese Momente, wenn der Bus auch noch im Stau stand und absolut kein Fahrtwind wehte, in denen ich dachte, dass ich jetzt dann gleich zusammenklappen würde. 

Baden im Meer war immer eine perfekte Tätigkeit, aber der Kühleffekt hielt nie lange. War das Wasser besonders seicht, fühlte es sich oft überhaupt nicht wie eine Abkühlung an. 

Und jetzt?

Jetzt ist es - ehrlich - sehr viel angenehmer. Nach dem Baden im Meer kommt es - insbesondere abends - vor, dass wir frösteln. Oder dass ich die Badehose wechseln muss (meine Blase dankt es mir).

Im Bus ist es nach wie vor sehr heiss, aber summa summarum auszuhalten. Kein Vergleich. 

Es ist möglich, einen zwanzigminütigen Fussweg auf sich zu nehmen, ohne unterwegs fast zu sterben. 

Abends auf der Terrasse weht ein angenehmer Wind. Wir sind nicht mehr permanent schweissgebadet.

Es fühlt sich an wie ein normaler Sommertag bei uns zuhause. Einfach im November. 

Schono schigg!  




Freitag, 17. November 2023

Name?!

 Meine Mama zu K3: 

"[K3], wie heisst eigentlich dini Lehrerin?"

K3: "Maîtresse!"

Noch Fragen? 

(Fun Fact: So heissen auch die Lehrerinnen von K1 und K2).


Dienstag, 14. November 2023

Gwada für Fortgeschrittene - Wasser

Unsere treuen Leser*innen können sich sicher noch an die Sache mit der Wasserkürzung erinnern (siehe "Gwada für Anfänger*innen, part one: Cool down!"). Tatsächlich hatten wir im Schnitt jeden dritten Tag bis Ende Oktober ab 18 Uhr bis morgens um 6 Uhr kein fliessendes Wasser. Schon recht mühsam, aber man gewöhnt sich auch ein bisschen dran. Und zum Glück haben sich die üblen Dengue-Krankheitstage auf andere Tage gelegt (ich erspare euch Einzelheiten!). Auf jeden Fall gab es auf der Homepage des hiesigen Wasserversorgers eine Tabelle, auf der man die Kürzungen für die entsprechenden Regionen und Tage ablesen konnte. Allerdings war auf die Angaben nur mässig Verlass. Manchmal blieb das Wasser unerwartet aus, manchmal floss es unerwartet weiter. So oder so, seit dem 1. November ist plötzlich Schluss mit Kürzung - zumindest in der Region hier. Offensichtlich hat das mit den Hotels in der Nähe zu tun - den Tourist*innen kann man halt schlecht das Wasser kürzen. Dann schon eher der hiesigen Bevölkerung, die das stoisch... jaja, ihr wisst schon. Einige, die es sich leisten können, haben einfach einen Zisternentank vor der Haustür.

Wie bereits erwähnt haben die Wasserkürzungen wohl mit der maroden Infrastruktur zu tun. Viel Wasser versickert. Laut propriétaire eine Folge des Missbrauchs öffentlicher Gelder und Korruption. Es sei auch schon mal so, dass eine Bürgermeister*in oder andere mächtige oder reiche Leute inoffiziell nichts für Strom und Wasser bezahlen würden und schon gar keine Wasserkürzungen mitmachen müssten. Die Nachbarn seien dann manchmal ebenfalls Profiteure und würden natürlich nix sagen. Als ich den propriétaire fragte, ob es denn keine Kontrollen gebe, lächelte er vielsagend und zuckte die Schultern. Das sei halt so hier. 

Da sind grèves und Demonstrationen und gilets jaunes also gut nachvollziehbar. 

A propos jaune: 

Findet ihr, was wir am Pointe des Châteaux, am östlichsten Punkt Guadeloupes (noch in den Schulferien) entdeckt haben? 



Pour info: Eine fleissige Blogleserin hat bereits für euch getestet, dass Kinder möglicherweise schneller auf die Lösung kommen als Erwachsene... ;-)


Samstag, 11. November 2023

Delfine!!!

Für euch heute noch, exklusiv quasi, der versprochene Delfin-Post. 

Ich hatte den Ausflug zur Meeressäugetier-Beobachtung für Anfang November bereits Mitte August gebucht gehabt. Es war das Weihnachtsgeschenk meiner Eltern an uns, und unser Geburtstagsgeschenk an meinen Papa, und so reihum. 

Also trafen wir alle eines schönen Montag Mittags, etwas vorzeitig, weil man in Gwada nie ganz sicher sein kann, wie lange man für eine bestimmte Strecke braucht (aufgrund bouchon / dérivage / etc.), am Hafen in der Nähe von Pointe Noire auf Basse-Terre ein. 

Wir waren aber leider die Einzigen. Der Guide des Shelltone-Whaleprojects tauchte nicht auf. Nach einem kurzen Blick auf mein Handy stellte ich fest, dass jemand mehrmals versucht hatte, mich anzurufen. Mein Rückruf sorgte für Klarheit - heute fahren wir nicht aufs Meer raus. Der Motor des Schiffs hat eine Panne. 

Grosse Enttäuschung. 

Wir genossen den Montag dann doch noch - und zwar an der Grande Anse, einem der schönsten Strände auf Basse-Terre:




Es hiess, wir dürfen uns im Buchungskalender ein neues Datum für eine Meeressäugetier-Beobachtung aussuchen. Den ersten freien Termin fand ich nach Weihnachten. Und schrieb den Veranstaltenden dann eine Email, um nachzufragen, ob ich den Buchungskalender richtig verstanden hatte. 

Sie erklärten uns, dass sie im Buchungstool nur den Vormittag freigeben würden, dass wir uns aber einen Nachmittag aussuchen dürften, weil wir (mit meinen Eltern und meinem Bruder) so viele Leute seien. 

Und so fuhren wir also vier Tage später erneut nach Pointe Noire. Diesmal klappte alles wie am Schnürchen. Wir sassen im Schiff, tuckerten gemütlich aus dem Hafen heraus - und dann gab Nael, unser Guide, Gas. Und zwar so richtig. Das Boot hüpfte über die (recht hohen) Wellen und ich dankte Poseidon oder sonst irgendeiner höheren Macht dafür, dass von uns niemand richtig seekrank wurde. Weil - natürlich hatte ich das bereitgelegte Itinerol zuhause vergessen. Dort nützt es bekanntlich am meisten #not.

Nach ungefähr 40 Minuten Fahrt waren wir alle ziemlich nassgespritzt. Die Buben fanden es super, meine Eltern etwas weniger. Nael stoppte das Boot sehr abrupt und tauchte sein Hydrophon (eine Art Unterwassermikrofon) ins Wasser, um zu hören, ob es in der Nähe Gesänge oder Klicklaute von Meeressäugern gäbe. Nach einer Weile erklärte er uns, dass er was höre, aber dass wir Richtung Süden fahren müssten. Und dann gab er wieder Vollgas. Nach ungefähr 20 Minuten bremste er das Boot wieder sehr abrupt und lauschte mit seinem Hydrophon ins Meer. Leider hatte er nun die Gesänge verloren, versprach uns aber, einfach weiter zu suchen. Und dieses Spiel könnt ihr euch nun noch etwa fünf weitere Male denken. Jedenfalls waren wir bereits auf dem Rückweg, über 2h wilde Bootsfahrzeit war vorbei, und ich dachte, dass es zwar ein schöner Ausflug gewesen sei, aber für die lustigen fliegenden Fische und die paar Vögel halt doch mega aufwändig. Aber klar, man weiss halt nie, wo sich die Meeressäuger aufhalten, das wiederholte auch K1 immer wieder wie ein Mantra. Und plötzlich sahen wir sie. Zwei grosse Delfin-Gruppen. Eine Gruppe Fraserdelfine und eine Gruppe Ostpazifische Delfine. Was für ein Geschenk, was für ein Erlebnis, wie sie in den Bugwellen schwammen und mit dem Schiff spielten, wie sie aus dem Wasser sprangen und Wettschwimmen veranstalteten. 

Und weil dieser Tag so ein Highlight war und ich mich total beschenkt fühle, dass wir nach der langen Suche tatsächlich so viele Delfine zu Gesicht bekamen, hier das erste Video in unserem Blog:




Mittwoch, 8. November 2023

Ferien - aus der Sicht von K2 und K3

Wir hatten grad 2 Wochen Toussaint-Ferien hier. Ein kurzer Rückblick, mit bestem Dank an K1 und K2:

K2: Méine Férien waren gut. Wir waren sum Beischpiel sum Schtrand gégangén. Oder zum Beischpéil auf dér Folkan namens La Sufriér. Er ist in Guadéeloup (man beachte die accents!).



(Pour info: Mein Bruder hat uns auf unserer zweiten Vulkanbesteigung begleitet. Als wir im August oben waren, war es deutlich nebliger gewesen. Diesmal sahen wir den Krater und die aufsteigenden Dämpfe deutlicher). 


K1: Wir waren Wale kucken und haben Delfine gesehen. Ein Delfin hat sogar einen Jump gemacht.

(Pour info: Delfin-Post folgt noch. Es war wahnsinnig beeindruckend. Hier ein erstes Bild - leider nicht vom Jump).



Und am Montag dann alle Ks wieder so: