Samstag, 11. November 2023

Delfine!!!

Für euch heute noch, exklusiv quasi, der versprochene Delfin-Post. 

Ich hatte den Ausflug zur Meeressäugetier-Beobachtung für Anfang November bereits Mitte August gebucht gehabt. Es war das Weihnachtsgeschenk meiner Eltern an uns, und unser Geburtstagsgeschenk an meinen Papa, und so reihum. 

Also trafen wir alle eines schönen Montag Mittags, etwas vorzeitig, weil man in Gwada nie ganz sicher sein kann, wie lange man für eine bestimmte Strecke braucht (aufgrund bouchon / dérivage / etc.), am Hafen in der Nähe von Pointe Noire auf Basse-Terre ein. 

Wir waren aber leider die Einzigen. Der Guide des Shelltone-Whaleprojects tauchte nicht auf. Nach einem kurzen Blick auf mein Handy stellte ich fest, dass jemand mehrmals versucht hatte, mich anzurufen. Mein Rückruf sorgte für Klarheit - heute fahren wir nicht aufs Meer raus. Der Motor des Schiffs hat eine Panne. 

Grosse Enttäuschung. 

Wir genossen den Montag dann doch noch - und zwar an der Grande Anse, einem der schönsten Strände auf Basse-Terre:




Es hiess, wir dürfen uns im Buchungskalender ein neues Datum für eine Meeressäugetier-Beobachtung aussuchen. Den ersten freien Termin fand ich nach Weihnachten. Und schrieb den Veranstaltenden dann eine Email, um nachzufragen, ob ich den Buchungskalender richtig verstanden hatte. 

Sie erklärten uns, dass sie im Buchungstool nur den Vormittag freigeben würden, dass wir uns aber einen Nachmittag aussuchen dürften, weil wir (mit meinen Eltern und meinem Bruder) so viele Leute seien. 

Und so fuhren wir also vier Tage später erneut nach Pointe Noire. Diesmal klappte alles wie am Schnürchen. Wir sassen im Schiff, tuckerten gemütlich aus dem Hafen heraus - und dann gab Nael, unser Guide, Gas. Und zwar so richtig. Das Boot hüpfte über die (recht hohen) Wellen und ich dankte Poseidon oder sonst irgendeiner höheren Macht dafür, dass von uns niemand richtig seekrank wurde. Weil - natürlich hatte ich das bereitgelegte Itinerol zuhause vergessen. Dort nützt es bekanntlich am meisten #not.

Nach ungefähr 40 Minuten Fahrt waren wir alle ziemlich nassgespritzt. Die Buben fanden es super, meine Eltern etwas weniger. Nael stoppte das Boot sehr abrupt und tauchte sein Hydrophon (eine Art Unterwassermikrofon) ins Wasser, um zu hören, ob es in der Nähe Gesänge oder Klicklaute von Meeressäugern gäbe. Nach einer Weile erklärte er uns, dass er was höre, aber dass wir Richtung Süden fahren müssten. Und dann gab er wieder Vollgas. Nach ungefähr 20 Minuten bremste er das Boot wieder sehr abrupt und lauschte mit seinem Hydrophon ins Meer. Leider hatte er nun die Gesänge verloren, versprach uns aber, einfach weiter zu suchen. Und dieses Spiel könnt ihr euch nun noch etwa fünf weitere Male denken. Jedenfalls waren wir bereits auf dem Rückweg, über 2h wilde Bootsfahrzeit war vorbei, und ich dachte, dass es zwar ein schöner Ausflug gewesen sei, aber für die lustigen fliegenden Fische und die paar Vögel halt doch mega aufwändig. Aber klar, man weiss halt nie, wo sich die Meeressäuger aufhalten, das wiederholte auch K1 immer wieder wie ein Mantra. Und plötzlich sahen wir sie. Zwei grosse Delfin-Gruppen. Eine Gruppe Fraserdelfine und eine Gruppe Ostpazifische Delfine. Was für ein Geschenk, was für ein Erlebnis, wie sie in den Bugwellen schwammen und mit dem Schiff spielten, wie sie aus dem Wasser sprangen und Wettschwimmen veranstalteten. 

Und weil dieser Tag so ein Highlight war und ich mich total beschenkt fühle, dass wir nach der langen Suche tatsächlich so viele Delfine zu Gesicht bekamen, hier das erste Video in unserem Blog:




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