Donnerstag, 23. November 2023

Gwada für Fortgeschrittene - Kulinarik

In der Zwischenzeit haben wir auch einige feine Restaurants gefunden. Wobei sich die Speisekarten doch recht ähneln. Viel Fisch, viel Fleisch, eher wenig Variation.

Als wir einmal zu zweit essen gehen durften (Besuch der Grosseltern sei Dank!) und eigentlich Lust auf Vegetarisch hatten (wie fast immer), sah die Karte so aus: 


Es reicht, wenn ihr die Titel lesen könnt: 

Entrées

Plats: Les viandes

Plats: Les poissons

Surfs and Turfs

Äbe. Ausser Dessert geht eigentlich nix (wobei Dessert ja für Simone immer geht, besonders die tollen Quarktorten, die es hier oft gibt)!

Mit den Supermärkten ist es manchmal auch so eine Sache. Eigentlich gibt es ALLES, wie hier schon einmal beschrieben. Aber: Wann ist der beste Zeitpunkt, einkaufen zu gehen? Wir wissen fängs, wann NICHT. Am Montag werden tendenziell die Gestelle aufgefüllt, am Freitag und Samstag machen die Gwadis ihre Wocheneinkäufe. Dann hat es mindestens so viele Leute wie an denjenigen Donnerstagen in der Deutschschweiz, an denen die Rentner:innen in der Migros (Werbung, da Nennung) 10% Rabatt haben. Da hilft nur: ATMEN und sehr, sehr lange an der einen offenen Kasse ausharren. Aber an den anderen Tagen ist manchmal das Regal mit den Eiern leer, oder die Milch ausverkauft und an einem dritten Tag fehlen wiederum die Müesli. Wir haben angenommen, das hat mit der Insel zu tun, die in erster Linie durch Schiffe versorgt wird. Und siehe da, vor drei Tagen fehlten praktisch sämtliche Joghurts und viele Milchprodukte:

Dass Hurrikans zu Lieferengpässen führen könnten, damit haben wir gerechnet. Aber die Herbststürme in Europa hatten wir nicht auf dem Schirm.

Und zu den Früchten sei ergänzend zum Blogpost im August, also hier, gesagt: In meiner naiven Vorstellung wuchsen in tropischen Gebieten die Früchte und das Gemüse bisher stetig über das ganze Jahr. In der Realität fehlten dann plötzlich von einem Tag auf den anderen die Mangos. Auf Nachfrage erklärten die erstaunten Gwadas, dass die Saison doch jetzt vorbei sei. Wir trauern! Die besten und preiswertesten Früchte und Gemüse gibt es in kleinen Lädeli. Die Lädeli sehen manchmal auf den ersten Blick etwas schmuddelig aus, bieten aber oft frischere Ware als die Supermärkte. 

Alkohol gibt's dafür immer und natürlich reichlich auf einer Insel, welche zu Frankreich gehört (Subventionen ahoi!). Die vom Festland importierten Weine und Cidres füllen ganze Regale im Supermarkt. Bier gibt es neben impotiertem auch einheimisches. Allerdings verzichte ich lieber darauf - mehr eine laue Pfütze als Bier. Hochprozentiges gibt's ebenfalls. Und der Star unter den Alkoholika ist natürlich der Rum. Der wird aus dem hiesigen Zuckerrohr hergestellt, dass schon seit ein paar hundert Jahren angebaut wird. Die Pflanze ist somit eng mit der Zeit der Kolonien und der Sklaverei verbunden. Wir gönnen uns hin und wieder einen Mojito oder einen Planteur. Dieses regionale Getränk besteht aus Fruchtsäften und Rum. Für den Mojito kann man gäbig auf den Jus de canne - eben Zuckerrohrsaft - zurückgreifen.

Zum Kaffee, auf den ich ebenfalls hier schon eingegangen bin, möchte ich noch ergänzen: Die Situation erinnert uns etwas an Südamerika, wo der Kaffee zwar sozusagen vor der Haustür angebaut wurde, wir dann aber immer auflösbaren Néscafe (öh, Werbung? Nö!) serviert bekommen haben. Leider haben wir auch hier bisher keinen guten Barista gefunden. 

Zum Schluss noch was zum Preisniveau: Früchte und Gemüse sind im Verhältnis zu Fleisch und Milchprodukten doch recht teuer. Die Mango (notabene von hier, wenn denn Saison ist) bekommt man im Schweizer Supermarkt wohl günstiger. Ganz allgemein sind die Preise nicht so weit vom Schweizer Niveau entfernt, was doch recht erstaunlich ist, wenn man sich die Löhne hier vor Augen führt. Unschlagbar günstig sind süsse und fettige Dinge zu haben. Gesund leben wir dann halt wieder zuhause! 

 

8 Kommentare:

  1. U d münze füre mojito? Problemlos erhältlech?

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    1. Ha, gueti Frag! Nei, gar nid problemlos erhäutlech. Früschi Chrüter vermisse mir hie augemein, stimmt, uf das sötte mir mau no iga. Hei eigentlech wöue Pflänzli choufe zersch, aber heis de när doch la sy... Dr Mojito trinke mir ohni Münze, nume mit Limette (darf me däm de no Mojito säge?).

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    2. hani äbe no fasch vermuetet, dass das schwirig chönnt si. ig würd das när caipirnha nennä. aber dr ungerschied isch gloub o im schnaps begründet. aber zuckerrohr isch öppe zuckerrohr. 😄

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  2. U das mit em cafe git eim scho sehr z dänke...

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    1. Ig fröie mi fescht uf üsi Kafimaschine u hoffe, üsi Ungermieter:inne syge ganz lieb mit dere! :)

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  3. Hat zwar nichts mit Essen zu tun, aber endlich haben wir mal was zu berichten: Latest News - in der alten Heimat hat es diesen Winter schon zum zweiten Mal geschneit <3 Das passende Foto kann ich hier nicht posten, drum kommt es dann per WhatsApp

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  4. Ajajaj, Schneegestöber können wir uns nur schwer vorstellen. Ab Freitag startet die Weihnachtsgeschichte und die Weihnachtskalender von den Grosseltern sind auch schon ready. Mal schauen wie weihnachtlich das dann wird. Wir drücken ämu die Daumen für weisse Weihnachten und wünschen viel Spass beim Schlitteln!

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