Dienstag, 15. August 2023

Gwada für Anfänger*innen, part two: Essen und Trinken

Auf das habe ich mich ganz besonders gefreut: exotische Früchte schlemmen zu können ohne schlechtes Gewissen und mit dem Aroma absoluter Reife. Jaja ich weiss, über die Kinder habe ich noch geschmunzelt (siehe Blogpost "Vorfreude"). Aber mal ehrlich, so eine schon beinahe überreife Passionsfrucht (sieht von aussen gar nicht mal mehr so "amächelig" aus) ist nicht zu toppen. Kaufen kann man die Früchte an den vielen Ständen oder kleinen Läden an der Strasse. Da gibt's auch Mangos, riesige Avocados, Drachenfrüchte, Melonen, Papayas, Ananas, Kokosnüsse,.... Allerdings muss man doch etwas aufpassen, die Orangen von hier sind ziemlich zäh und noch halbgrün. Die wirklich schön orangenen kommen - ja woher wohl -  aus Spanien. Man kann auch Grapefruits aus Südafrika haben und Pflaumen aus Frankreich. Nach der ersten Überraschung musste ich etwas über mich selber schmunzeln. Wieso sollen die Gwadas nicht auch mal Lust auf etwas andere "exotische" Früchte haben? Gemüse gibt es natürlich auch, viel für uns bekanntes wie Auberginen, Süsskartoffeln, Tomaten, und weniger bekanntes wie z.B. Gombos (alias Okras). An Maniok und Yamswurzel sowie weitere Pflanzen, die wir bisher noch nicht identifizieren konnten, haben wir uns noch nicht rangetraut. Die Verkäufer*innen sind aber immer sehr hilfsbereit und erklären, was man womit kochen kann. Beim Fisch ist es ebenso.

In den grossen Supermärkten findet man - wie bereits beschrieben - alles. Natürlich auch sehr viel Importiertes. Globalisierung sei Dank gibt es sogar den Appenzeller salé. Die Kinder haben in der Spielabteilung die gleichen Legosets wie zuhause gesehen und sogar das Schemeli, das wir zur Förderung der Selbstständigkeit von K3 gekauft haben, kam uns sehr bekannt vor. Made in China, gibt's auch in ihrer Migros.

Bezüglich Leitungswasser haben wir Verschiedenes gehört. Der/die eine meint, es sei völlig unbedenklich geniessbar, der/die andere rät zu Petflaschen aus dem Supermarkt. So oder so schmeckt das Wasser ziemlich chlorig. Und dann habe ich gelesen, dass die Insel leider bis in die 90er Jahre mit einem Pestizid verseucht wurde, welches Krebs verursacht und sich nur sehr langsam abbaut. Es lässt sich auch heute noch mit hohen Werten im Leitungswasser nachweisen. Darum haben wir uns entschieden, Flaschen zu schleppen. Bei den Temperaturen hier muss man sogar die Kinder nicht mehr zum Trinken animieren. Sprich, neben allen anderen Getränken brauchen wir wohl an die 5-6 Liter Wasser pro Tag. Ihr könnt selber rechnen, wie oft wir eine Sechserpackung 1 1/2 Liter-Flaschen nach Hause tragen (und wieviel Plastikabfall das ergibt!).

Ein wirklich gutes Restaurant haben wir bisher noch nicht gefunden. Aber wir sind ja Gwada-Anfänger:innen und es bleibt noch viel Zeit. An den grösseren Stränden gibt es Imbissbuden, da werden z.B. Bokits (so eine Art Teigtasche) oder Accras (fritierter Teig mit z.B. Fisch) angeboten. Vegetarisch sind die Gwadas eher weniger unterwegs. Aber Simone kann sie jeweils mit ihrem Charme zu einer vegetarischen Variante (meist fromage, salade, tomate) überreden. Ansonsten gibt es viel Reis, Fleisch mit Sauce, Maniok, Frittiertes, Süsskartoffeln, Kochbanane und eben Fisch.

Der Kaffee lässt leider auch etwas zu wünschen übrig, obwohl wir von gut informierter Quelle gehört haben, dass auf den kleinen Kaffeeplantagen auf Guadeloupe eine alte Sorte wächst, die angeblich zu den besten der Welt gehören soll. Wir machen uns auf die Suche! Und natürlich nicht vergessen, der Rum. Allgegenwärtig kann man ihn in den Läden und auf dem Markt in hundert verschiedenen Geschmacksrichtungen oder pur kaufen. Da müssen wir uns ebenfalls noch etwas durchprobieren.




 

6 Kommentare:

  1. Na denn; für mich sieht das kulinarisch gar nicht so übel aus... E Guete und, natürlich, Prost beim Rum... :-)

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  2. Zu meiner Karibik-Zeit konnte man sich 5-Gallonen-botellones nach Hause liefern lassen konnte. Wäre vielleicht einen Versuch wert... ;-)

    Und, ich habe ganz viele déjà-vu's, wenn ich den Blog lese. Merci vielmol! :-)

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    1. So schön, dass du hier mitliest, liebi Corina! Wie geht es dir?? Die nach-Hause-Lieferung der 5 Gallonen haben wir noni mitgekommen, aber ich geh dem nach! :)

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  3. Itz ha o ig usegfunge, wiesos die lengschti uyt uf insta paradiesföteli bi dir git. Woby, the real purpose hani no nid usegfundw, aber da chumi ja itz äuä de gly drzue. Aber dr kommentar muessi natürlech hie bim ässe lah sy, ir hoffnig, di aute erreiche euch o. D frücht wäre für mi o das, woni mi am meischte würd fröie! 🤩 u punkto restaurants: kenne mi mit där region nid us, aber i gloube, das mit dr gmüetkechkeit isch doch primär sones schwyzerding. Vermuetlech git's dr feinscht food am abgfuckedischte ort?
    He und viu glück mit dene verschiedne unbekannte wurzle! Die würdi o gärn usprobiere u vor auem säuber choche.
    Aues Guete euch u liebi grüess vom (immerhin) nöieburgersee! AK

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    1. Aso, dr Purpose kennsch ja iz. Leider xe dChing dr Purpose vom Wurzle choche, bzw. ässe, noni so. Das würd mit dir def. meh Spass mache (u für di grosse Experimänt isch di Chuchi eifach zchli/zäng/zheiss/zvou mit Mugge). Aber dFrücht chame eifach schinte u guet isch... ;-)

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