Donnerstag, 31. August 2023

Gwada für Anfänger:innen, part three: Menschen und Sprachen

 

Zuerst: Merci für all die lieben Nachrichten und Besserungswünsche. In der Zwischenzeit geht's mir wieder tiptop.

Wann immer möglich, gehe ich in anderen Ländern gern zum Coiffeur. Man spürt da ein bisschen wie die Leute so ticken. Und was auch gut ist, Friseur*innen müssen sich ja Zeit für mich nehmen. Da kann ich sie über das Leben vor Ort ausfragen. Sie können auch nicht einfach abhauen, bevor ich meine paar Wörter gestottert habe. Und natürlich freut sich Simone, wenn ihr Mann wieder anständig rumläuft. Die beiden Jungs hatten auch einen Haarschnitt nötig. Also Termin gebucht um 15:00 mit der obligaten Stunde Wartezeit. Es ist schon spannend, wie rasch bei mir/uns Ungeduld aufkommt. Eine Stunde warten, auf die ich mich nicht eingestellt habe, erfordert viel Selbstkontrolle! Immerhin, die Zeit konnte ich überbrücken mit rätseln, was der Friseur mit seinen Kunden auf kreolisch so plaudert. Und er hat mir dann später noch einige Wörter beigebracht: 

Bonswa                  Bonsoir!                     Guten Abend!

Ka ou fé?               Comment ça va?        Wie geht's?

Méci onpil!            Merci beaucoup!        Vielen Dank!

Pani proplém!        Pas de problème.        Kein Problem!

Mwen enméw        Je t'aime!                    Ich liebe dich!

Kreolisch ist die Alltagssprache. Laut Friseur sehr im Trend. Auch in Kanada würden sie jetzt kreolisch sprechen. Und dann hat er noch ein wenig vom Leben auf der Insel erzählt. Er meinte, das Leben sei gut auf Gwada. Sie hätten ämu alles, was sie zum Leben bräuchten. Die Schweiz gefalle ihm sehr, er habe Familie dort. Die Leute seien sehr angenehm und freundlich, es sei sehr sauber - natürlich! ;o) Und wohin geht man in Urlaub, wenn man bereits im Ferienparadis lebt? Nach Frankreich, in die Schweiz, oder einfach auf eine andere karibische Insel. 

Die Leute sind übrigens meist sehr freundlich. Sie geben gerne Auskunft, freuen sich auch, wenn man fragt und mit ihnen plaudert. Emotional wirken sie im ersten Moment oft etwas distanziert. Für uns ist es manchmal schwer abzuschätzen, wer gerade in welcher Verfassung ist. 

Wenn man mit den Leuten spricht, geht's natürlich wie überall auch ums Wetter. Die Einheimischen beklagen sich ebenfalls, dass es im Moment sehr heiss ist. So ab Mitte Oktober soll es dann etwas kühler werden - wir sind gespannt. Der Atlantik ist ja rekordverdächtig warm, was leider Zyklone begünstigt. Wir haben uns mal vorsichtig informiert, was man denn so tun müsste, falls... Drückt uns die Daumen, dass wir da gut durch die Saison kommen. 

 


 

Uud zum Schluss noch ganz was anderes. Tiere sind allgegenwärtig. Krabben und Leguane sind schon durch unseren Garten spaziert, Kolibris vorbeigeflogen. Dann gibt's noch den schwarzen, grossen Käfer in der Küchenschublade, der sich rasch irgendwo hinter den Küchenschränken versteckt, wenn er überrascht wird. Und Hühner und Hähne spazieren ebenfalls gern herum. Ob am Strand, auf dem Flughafenparkplatz, im Garten, mitten in der Stadt - sie geniessen wohl ihr freies Leben. Die Mücken lassen wir jetzt mal aus, die haben schon genug Raum bekommen. 





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