Donnerstag, 3. August 2023

Leben in der Masoalahalle

Und da sind wir nun also, in der grossen Masoalahalle. Zumindest fühlt sich das Leben hier so an. Als wäre man in der Masoalahalle. Man kocht in der Masoalahalle, schläft da, putzt sich die Zähne, isst da, geht von A nach B... Entsprechend langsam sind die Bewegungen. Was mich zu Beginn noch genervt hat (chöi die nid mau chli vorwärts mache?), kann ich nun bereits vollends nachvollziehen. The more you move, the hotter you get, oder so. Ich sag euch, was Sam und ich einander zuzuspielen versuchen: Kochen (echt, vor der heissen Herdplatte zu stehen ist next level!), die Terrasse wischen (muss rasch geschehen, da sonst die Ameisen einfallen, ist also hueren anstrengend und gilt es ergo zu vermeiden), den Rucksack tragen (Heizkörper am Rücken), den Kindern die Zähne putzen (da man sich dafür im Bad aufhalten muss, das a) kein Fenster hat und sich b) unter dem Dach befindet. Unglaublich heiss und feucht (aber merci an Sam, dass du das fast immer übernimmst!). 

Weitere Schnipsel fürs Notizbuch: 

* Es gibt tatsächlich Kokospalmen! Mega viele! So schön! Die Kinder waren alle sehr beeindruckt, als Sam am ersten Strandtag eine Kokosnuss auf einen Stein geworfen und den Saft daraus getrunken hatte. Einige Leser:innen dieses Blogs haben ein exklusiv mündliches Rezept erhalten. :) E Guete wünschen wir! 

* Anfangs war ich etwas enttäucht, weil ich dachte, der Strand, der von unserer Unterkunft easy in 5' erreichbar ist, sei etwas "abgefucked". Die Umgebung ist tatsächlich bissi verwahrlost, allerdings je nach Tageszeit und Wetter (und evtl. Ferienzeit?) dann doch wieder belebter. Schade nur, dass es von "unserem" Strand keine Verbindung zum grossen Gemeindestrand von Le Gosier gibt, wie früher. Die Gründe? Verwahrlosung und grosse, halbfertige Hotelkomplexe, die im Weg stehen. Schade! Denn das warme Meer und der feine feine Sand (zack war er ÜBERALL) sind ein Traum! 

  * Ohne Auto - vergiss es. Gefühlt haben ALLE mindestens ein Auto. Oder zwei. Entsprechend dicht ist zeitweise das Verkehrsaufkommen. Während ich mich (noch) über lange Wartezeiten nerve (gilt auch an der Kasse - sowas wie Self-Desks oder so gibts hier nicht in den Supermärkten, meist sitzt genau eine Person an einer von etwa sechs Kassen (Personalmangel?) und kassiert in aller Seelenruhe ein), habe ich den Eindruck, dass die Einwohnenden von da total entspannt warten. Ich hoffe, es wird bei mir auch bald so. Die Einheimischen nennen es "patienter". 

* Stichwort Mücken. Ich hatte ja im Vorfeld total Stress wegen all diesen Viren (Dengue, Zika, etc.), und wir haben die Kinder unter Mückennetze gepackt zum Schlafen. Aber die Stiche lassen sich irgendwie doch nicht vermeiden. Und den Mücken nachzusetzen ist - anstrengend, genau. Tun wir also nicht allzu oft. Und hoffen einfach, wir holen uns rasch und en passant eine Grundimmunisierung. 

* Morgen haben wir einen Termin auf dem Pôle Administratif für die Schulanmeldung der Kinder. Espérons qu'on ne doit pas patienter trop longtemps - und dass wir vor allem nachher ein wenig Bescheid wissen diesbezüglich.

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