Sonntag, 24. September 2023

Was ich vermisse...

Kürzlich habe ich mir überlegt, was mir eigentlich wirklich fehlt aus meinem Leben zuhause. Da fallen mir spontan ein paar Annehmlichkeiten ein. Unsere super Kafimaschine (danke an M & Ch, einmal mehr!) bzw. den Cappu, den sie produziert, der fehlt mir schon ein bissi. Und wenn wir schon bei Maschinen sind - auch die Abwaschmaschine wär mängisch mega gäbig. Eigentlich im Allgemeinen unsere Küche, mit schön viel Platz, um auch mehr als ein Päckli Teigwaren auf Vorrat zu lagern. Oder um mal die Türe zumachen zu können und seine Ruhe zu haben, was hier mit einer kleinen offenen Mini-Eckkücke gar nicht geht. Die fehlt mir.

Aber eigentlich fehlt vor allem ihr mir, ihr, die hier lest und kommentiert und uns manchmal schreibt - danke dafür. Wir freuen uns immer ganz fest imfall, und schätzen den Austausch mit euch sehr. Es ist nämlich schon so: So echte Freundschaften und tiefe Begegnungen, die sind hier noch etwas rar. Es gibt ein paar locker flockige Bekanntschaften aus der Résidence. Zum Beispiel Alexia mit Vicky, ihrer Tochter im Alter von K1. Doof nur, dass sie einen kleinen dicken Hund hat, den wir alle nicht so besonders mögen; dann Cécile und Steve, die mehrere Häuser in der Residenz besitzen und in der Regel abends im Pool anzutreffen sind - sie kennen sich aus punkto Residenz-Klatsch-Tratsch; Julie und Jean, die vor etwa 2 Monaten aus der Metropole angereist sind; er arbeitet als Militärpilot und hat mit seinem letzten Einsatz das Herz unserer Kinder gewonnen (wann kann man schon während 2h zuschauen, wie irgendwelche Gendarmerie im benachbarten Fort abgeholt und am Strand abgeseilt werden - und dann macht er noch ein paar extra Eskapaden über der Residenz, das wär was für dich gewesen, Pilotin M.!); schliesslich Gérald mit seinen Jungs, die er lieber an den Strand mitnimmt, als sie zu lange daheim vor dem TV zu lassen (on comprend!); Leo, der auch abends im Pool höcklet und uns den entscheidenden Tipp für die Blutabnahmeklinik von Sam gegeben hat; Phil, der ehemalige Casino-Chef, der Sam die wildesten Gschichtli erzählt, wenn ich nicht da bin; Christine, die eben EINE WOCHE FERIEN in NORWEGEN verbringt (WTF!?) dann natürlich unser Host, ein Handwerker-Polizist, der unsere Fragen ausführlich und korrekt beantwortet, aber ansonsten eher distanziert bleibt (dünkt uns), Bibi, der mit seinem kleinen Hamburger-Imbissstand gleich nebenan eh der Held bei den Kindern ist und mir Paracetamol in Brausetablettenform geschenkt hat für Sam (aber wir können trotzdem nicht grad jeden Tag Burger essen ;-) ); Xavier, unser Surflehrer, der uns auch auf die Mangroventour mitgenommen hat und es bei unseren Kindern immer wieder mit Englisch versucht, was eben leider nicht besser klappt als Französisch. Melissa, die wir auf der Mangroventour kennen gelernt haben, und die uns zwischendurch auf Veranstaltungen aufmerksam macht oder grad ein Atelier für uns reserviert (MERCI MERCI!). Dann natürlich Oli, Freddy, Géraldine und ein paar weitere nette Leute von der Uni. Mit Oli teile ich das Büro und er ist aktuell gerade daran, einen Antrag zu stellen, um uns in der CH, bzw. an der PH, besuchen zu können. Eigentlich hat er glaubs einfach phasenweise die Nase voll von den Wasserkürzungen und all den Staus und will mal weg da. Und via Oli viele potentielle Kontakte, fast zu viele! :-). Myla, die sich ab und zu meiner erbarmt und mir mit der Kafimaschine des Institutsleiters einen Café AU LAIT macht. Sams Chorleute, aber dazu bloggt er wohl mal separat, und dann natürlich die Lehrpersonen und Gspändli der Kinder (aber Abmachen tut man hier weniger, und wir hätten jetzt auch kaum Platz indoor....). Also ihr seht, da ist schon noch bitz Luft nach oben vorhanden. Und emotional ist da viel Raum für euch, auch, wenn wir manchmal vielleicht nicht immer sofort schreiben, telefonieren oder Sprachnachrichten schicken mögen, weil wir das grad einfach auch viel tun (und ergo ein bitz zu krass am Handy hängen, sobald wir im WLAN-Bereich sind, scheint mir).

Back on track. Was fehlt mir sonst noch so wirklich? Mein Velo, bzw. Velofahren. Das wird noch ein bisschen hart werden. Die Geige fehlt mir noch überraschend wenig, aber sie ist ja auch in Profihänden. :-) Der Bogen fehlt mir schon mehr (haha, just kidding). Und ernsthaft - grad wärs sowieso zu heiss zum Geige spielen, da wär ich nach 2 Minuten schweissgebadet. Ein bisschen fehlt mir mein Laptop, der ja immer noch in der Reperaturwerkstatt auf sein zweites Leben wartet. A.R.G.H. Ah, und eine Duschbrause, die man aufhängen kann, das wär auch mal wieder nett. Und Wasser direkt ab dem Hahn zu trinken, natürlich.

Aber dafür, dafür kann ich (fast) jeden Tag im Meer baden. Im wunderschönen, etwas zu warmen Meer. Ich sehe bunte Fische, leider etwas zu viele ausgebleichte Korallen, und kann meine Zehen im Sand vergraben. Die salzige Luft einatmen. Manchmal ein paar Wellen reiten. Mir den Wind um den Kopf pusten lassen. Kokosnusseis essen. Oder Schoggiglacé natürlich. Oder sonst irgendwelche Glacés oder leider geilen Desserts, die Sam immer in den Läden findet. Unter Palmen liegen. Die süssesten Mangos kaufen, und das Beste: voll lokal. Die feinsten Melonen (und - jede ist gut, es sind keine Glückstreffer wie manchmal zuhause). Das Zmorgemüesli mit Passionsfrüchten ergänzen. Soo fein! Den tropischen Regenwald einatmen. Über die Farben hier staunen. Mein Französisch erweitern. Endlich mal wenig Stress haben, und Zeit zum Lesen (und Bloggen). Und eben - schwimmen im Meer oder mich einfach treiben lassen. Ich geniesse das jetzt einfach ganz fest, denn das werde ich dann zuhause wieder sehr vermissen! 


12 Kommentare:

  1. Hihi, merci für den schönen langen Blog...
    - Also ich kann die Christine verstehen; Norwegen ist doch der Hammer und das Klima definitiv angenehmer... ;-). Aber ja, eine Woche ist zu kurz von Guada aus...
    - Jep, meine Velos würde ich auch extrem vermissen, definitiv!!!
    - Wie erweitert frau ihr Französisch wenn sie es schon perfekt kann?

    AntwortenLöschen
  2. Du Süssigkeiten-Spürhund, Sam 🤣🤣🤣

    AntwortenLöschen
  3. btw das hunde body shaming find ich problematisch - der findet vielleicht auch immer süssigkeiten, aber verträgt sie nicht so gut wie andere 😜😅

    AntwortenLöschen
  4. Aso jetz muss ich glych fragen, damit ich das hier in seinem vollen ausmass verstehe:
    - was ist/wäre genau dein job dort an dieser uni?
    - wie lange bleibt ihr?
    - und wenni scho drby bi: für wie viele kinder wars denn nun der wirklich allererste chibdschi/schultag vom läääbe (i ha d übersicht über d auter verlore, dir verstöht sicher...)?

    AntwortenLöschen
  5. Schön, Eikei, dass du da auch mitliest. I'll try my best to answer your questions. Asooo: 1. Ig mache offiziell vo Erasmus us so staff weeks, das heisst, i darf vor auem eifach go luege, was mi interessiert (aber mängisch interessiert mi Züg, woni när ke Zuegang ha, das isch aube chli müesi). Es geit o drum, e Kollaboration ufzboue zwüsche de Lehrpersoneusbiudigsinstitutione, dInternationalisierig chli voraa ztribe, etc. I due aber o no paar Date erhebe u gibe vo hie us ou no eis Seminar u ei Kurs für Bärn. Luschtigerwiis wirds aso nid längwilig bis iz... 2. Bis am 23.12., när no umereise ei Monet ir Karibik (ohni Flugi natürlech, immerhin das). 3. Nur für K3, die wäre iz offiziell in die BS gekommen zuhause (und an alle, die mit uns darüber diskutiert haben, ob wir sie zurückstellen sollen oder nicht - MERCI MERCI, sy soo froh, hei mir das NID gmacht). Die Jungs wären daheim im 2. SJ bzw. im 2. KG-Jahr, aber in Franziland gibts so laarifaari nicht und sie gehen, wie vorgesehen, ins 3. bzw. 1. Schuljahr (sind alles Sommerkinder, K1 und K2 darum zuhause zurückgestellt). Voilà. N'hésite pas à nous contacter s'il reste des questions! :)

    AntwortenLöschen
  6. PS: Wies dir geht und so nämt mi süsch wunger, aber darfst mir auch smslen. :)

    AntwortenLöschen
  7. Das muss eindrücklich gewesen sein. Da hätte ich auch Freude :-)
    Liebe Grüsse
    Pilotin M.

    AntwortenLöschen
  8. Ich muss grad etwas schmunzeln! So viele neue Bekanntschaften würden mich total überfordern!
    Aber für tiefgründigeren Austausch via sms ect. bin ich gern da. Momentan jedoch bitzli weniger, da weit und breit kein wlan in bel paese.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Versteh ich gut! Und ja, ist immer wieder ein riesiger Schritt auch aus meiner Komfortzone...!

      Löschen