Freitag, 15. September 2023

Alltag

Wir haben bemerkt, dass wir noch gar nicht richtig über unser temporäres Zuhause, die Umgebung hier und den Alltag berichtet haben.

Zuerst einen Kurzabriss zur Insel selber. Guadeloupe besteht eigentlich aus zwei Inseln, Grand-Terre (ca. 30x30km) und Basse-Terre (ca. 20x40km), getrennt durch einen kleinen Meereskanal. Die Insel wird wegen ihrer Form auch die Schmetterlingsinsel genannt. Grand-Terre liegt gegen den Atlantik hin, hat im Nordosten auch eine wilde Steilküste, ist eher "trocken" mit z.B. Zuckerrohrfeldern. Basse-Terre hat ein kleines vulkanisches Gebirge mit dem aktiven Vulkan La Soufrière. Dadurch bleiben dort die Wolken hängen und es regnet häufiger. Darum befindet sich auf diesem Inselteil der tropische Regenwald. Ansonsten gibt es Bananen- und kleinere Kaffee- und Kakaoplantagen.  Es gibt noch weitere kleinere Inseln, welche ebenfalls zu Guadeloupe gehören. Zusammen mit anderen Überseegebieten gehört Guadeloupe zu Frankreich und somit zur Europäischen Union, sprich wir bezahlen mit Euro. Es leben rund 400'000 Menschen auf Guadeloupe und dem Stau nach, der hier täglich herrscht, muss jede(r) mindestens ein Auto besitzen. Die Tagestemperatur liegt im Moment so bei 33 Grad. Aktuell wär eigentlich Regenzeit, aber es regnet dafür verdächtig wenig. Sonnenaufgang ist momentan um 6 Uhr, Sonnenuntergang kurz nach 18 Uhr. Die Tageslänge nimmt nur wenig ab bis im Dezember.

Wir leben in Le Gosier. Das ganze Gemeindegebiet umfasst ca. 30'000 Einwohner, dazu gehören aber viele einzelne Siedlungen. Gewählt haben wir den Ort, weil er nicht weit von Point-à-Pitre liegt, das Zentrum der Insel, wo sich auch die Uni, die medizinischen Einrichtungen, der Flughafen und Hafen befinden. Zudem sind alle Inselteile von hier aus einigermassen gut erreichbar. Wir wohnen zu Fuss 5 min vom Strand, was super ist, weil wir dann nach der Schule/Arbeit noch für ein Stündchen das goldene Licht geniessen und uns abkühlen können. 

Carte Guadeloupe (FR) 

Unser kleines Häuschen befindet sich in einer Résidence - nein keine Villa und auch kein Pflegeheim. Einfach eine Ansammlung von 65! ähnlich aussehenden Häuschen mit Gärten und einer Mauer drumherum.  Zugang nur mit Schlüssel oder Code für das Tor. Ist schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig, sich so "einzumauern". Zur Résidence gehört ein Pool, was ja übertrieben scheint, weil sich das riesige Salzwasserschwimmbad (ist aktuell ca. 30 Grad warm) gleich nebenan befindet. Aber die Dusche beim Pool ist nach dem Strandgang mit den drei Kindern Gold wert. Seit wir die konsequent nutzen, ist der Plage de la Maison Geschichte.

Ah ja, und der grosse Parkplatz darf ich nicht vergessen - weil eben siehe oben. Aber um ehrlich zu sein, karren wir die Kinder ebenfalls jeden Tag zur Schule, obwohl der Weg gar nicht mal sooo weit wäre. Der Schulweg führt aber an der wirklich, wirklich viel befahrenen Strasse entlang, und wenn tagsüber die Sonne scheint, wird es auf der Strasse unglaublich heiss. Das können wir den lieben Kinderlein nach einem anstrengenden Schultag nicht zumuten. Und weil das alle so machen, gibt es vor der Schule regelmässig ein Autotetris. Um die Kinder abzuholen, sitzt man entweder in den laufenden klimatisierten Autos, oder aber man stellt sich vor die Schule, bis es klingelt, das Gittertor sich öffnet und die Eltern eingelassen werden (ja, ihr habt schon richtig gelesen, die Eltern werden eingelassen!). Bis es so weit ist, darf man mit 20 anderen Eltern in sengender Sonne warten. Natürlich stoisch - wie immer!

9 Kommentare:

  1. Sam hat das ATMEN perfektioniert.

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  2. wie läuft das surfen? :)

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  3. Liebe Grüsse aus Santa Maria Navarrese. Wir leben hier gerade auch in einem Haus neben dem Strand. :)

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  4. Surfen? Meinst du die aufgerauten Knie und die blauen Hüftknochen (Sam) bzw. den Muskelkater quer über die Schulterblätter (ich) nach anderthalb Stunden herumpaddeln? Tzt.

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    1. Ja, das klingt ganz nach Surfen 🤩🤩🤩

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  5. Aber es war trotzdem suuper. Hoffe, bald wieder. ;-)

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