Montag, 8. Januar 2024

Schiffli fahre...

Die Überfahrt von Guadeloupe nach Dominica vor Weihnachten war herrlich entspannt gewesen. Da die Wettervorhersage auch für den 6. Januar gut war, gingen wir von einer ruhigen Fahrt von Dominica via Martinique nach Saint Lucia aus. Aber denkste. 

Boa, ich kann mich an Überfahrten mit der Fähre ab Livorno nach Olbia (Sardinia Ferries, ihr kennts!) erinnern, als mein Bruder und ich alles durften ("Jaja, hie Gäud für Gelati. Jaja, hie Gäud füre Outomat!"), weil meine Mama derart seekrank auf dem Liegestuhl auf Deck ausharrte und trotz Itinerol oder einem Generikum nur den Horizont anstarren durfte, wollte sie nicht permanent den Krähen rufen. Mein Papa war wohl recht beschäftigt, sich um sie zu kümmern und gleichzeitig uns bei Laune zu halten, ich weiss nicht mehr genau. Muss ich mal nachfragen bei meinen Eltern. Jedenfalls - ich, damals, anno 1997 oder so, senza problema.

Dann kann ich mich an eine Fahrt mit Sam auf dem Titicacasee erinnern, anno 2014, auf die Isla del Sol, als unser Gemüt alles andere als sonnig war: Die meisten Leute an Bord machten von den weissen Plastiksäckchen regen Gebrauch und das half nicht unbedingt, unser Rückwärtsessen zu verhindern. 

So far, so good. Ich hatte natürlich trotzdem Itinerol dabei, allerdings nur in Erwachsenendosierung (für Sam, ich ging davon aus, eigentlich nicht seekrank zu sein, ausser, wenn es alle um mich herum sind). Tja, weit gefehlt, I'll tell you. Wir fuhren wieder mal viel zu spät los (tausend Leute sei Dank), und die Fahrt aus dem Hafen von Roseau in Dominica war noch fast zum Geniessen. Dann legte der Wind zu und ich dachte nach den ersten drei kräftigen Wellen so - alles easy, alles im Griff. Nach weiteren 3 kräftigen Wellen machte mein Magen den ersten gröberen Hüpfer. K3 jammerte, sie müsse kotzen. Sam sass irgendwo mit K2 (eben, x Leute, wenig Plätze), und so packte ich K3 und eilte zur Toilette. Naja, da hatte sich bereits eine Schlange gebildet, also zurück, irgendwo lagen Plastiksäcke auf, und damit schafften wir es grad noch zurück an den Platz, bis K3 losreiherte. K1 schaute mich mit kreideweissem Gesicht an und ich händigte ihm ein Plastiksäckli aus. Sam fokussierte ein paar Reihen weiter hinten konzentriert den Horizont, während K2 über leichte Bauchschmerzen klagte. K3 rollte sich im Sessel zusammen und schlief sofort ein (danke!). Ich suchte das Itinerol, warf eine Tablette ein (gerade noch rechtzeitig!), händigte meinem Liebsten eine aus und schnitt eine weitere auf, um K1 zumindest eine Teildosis verabreichen zu können. Zum Glück war das (und K3s Schlaf) die Kehrtwende. Wenn uns die Insel (zuerst Martinique, später dann St. Lucia) Deckung gab, waren die Wellen merklich kleiner. Und auf dem letzten Abschnitt genossen wir die abschliessende Wirkung unseres Medis und gingen immer wieder an Deck (weil viiiel weniger Leute), um frische Luft zu atmen und den Horizont zu bestaunen. Öppe so war die Überfahrt. 

Mit ungefähr dreistündiger Verspätung kamen wir in St. Lucia an, wurden von unserer Host abgeholt (zum Glück kein Linksverkehr mehr in der Dunkelheit) und gleich auch noch bekocht, was super war! Gelandet sind wir im Weihnachtswunderland. 


Nun ja - obschon wir viel Platz haben, ist alles ziemlich überstellt mit Deko und so Zeugs und alles so tendenziell etwas schmuddelig, so, wie mans nicht so mag. Aber ja. Die Insel selbst ist schön, aber wieder ganz anders als Dominica und Guadeloupe. Sehr ausgerichtet auf Kreuzfahrttouristen, scheint uns. Und allgemein auf reiche(re) Touris. So viele Yachten haben wir jedenfalls bisher nie gesehen.


Wir sind also weiterhin gespannt auf Martinique, unsere letzte Station, die wir dann am Wochenende ansteuern. 

Hoffentlich seid ihr gut wieder in den Alltag gestartet. Bis schon bald!

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