Dienstag, 2. Januar 2024

Noisy Caribbean

Dominica hat im Vergleich zu Guadeloupe nur wenige Strände. Einer davon ist der Méro-Beach. An Heiligabend waren wir bereits dort, um uns von den Überfahrtsstrapazen zu erholen. Ausser ein paar vereinzelten Touris und einigen Einheimischen war der lange Strand ziemlich leer. Ganz im Gegensatz zu Silvester. Gleich zwei Kreuzfahrtschiffe hatten in Roseau angelegt und die Massen stürmten die Inselhighlights. Viele Menschen mit den immer gleichen blau-weiss gestreiften Badetüchern sicherten sich die bereitstehenden Liegestühle. Der Sprache nach mussten es wohl Passagiere der AIDA sein, wie wir abends auf cruisetimetables.com feststellen konnten. Schon krass, wenn sich auf einen Schlag 5000 Menschen auf einer Insel mit 75'000 Einwohnenden vergnügen. 

Heute sind wir in den Norden der Insel gefahren. Der Weg dorthin ist ziemlich lang, kurvig und abenteuerlich über die einzige schmale Strasse mit den vielen nid de poule oder eben potholes.  Für den batibou beach und die red rocks sowie die immer wieder wunderschönen Lichtspiele der Karibik hat sich der Weg aber allemal gelohnt. Und zum Glück fahren die wenigstens Kreuzfahrttourist*innen so weit - der Inseltag ist eng getacktet. Sprich wir hatten den Strand fast für uns allein.


Für eine solch lange Fahrt brauchts natürlich ein bisschen Unterhaltung. Vielleicht habt ihr das auch schon gemacht während längeren Autofahrten - jede*r darf nacheinander ein Lied wählen. Leider haben wir ja kein Internet, und somit auch kein Spotify unterwegs. Man muss alles, was man potentiell hören möchte, am Morgen auf das Handy runterladen. Und Achtung bei der Songauswahl, auch ein aus Blödelei abgespielter oder einer, in einem unbedachten Moment geträlleter Song, kann dazu führen, dass sich die Kinder denselben Song in Endlosschleife wieder wünschen. Momentan kämpfen wir mit einem Potpurri an Songs aus 99 Luftballons, Ella elle l'a, Smoke on the water, Frère Jacques, Eye of the tiger oder Sweet home alabama, aber auch Back in Black ist hoch im Kurs. Ganz toll finden die Kinder auch Stiller Haas. Neu dabei sind einige französische Songs, welche K1 aus der Schule mit nach Hause gebracht hat. Wir Alten haben dann auch mal das Veto eingelegt und Züri West und Stahlberger runtergeladen. Danke für die Abwechslung, Kuno und Manuel! :)

Apropos Musik. Man hat uns vorgewarnt in Guadeloupe - in Dominica hätten sie gern laute Musik (und es ist ja nicht so, dass die Gwadas nicht laute Musik hören). Am Méro-Beach konnte man dann schon mal aus drei Himmelsrichtungen Musik hören, plus im Hintergrund die singenden Gläubigen der strandnahen Kirche. Und dann fuhr noch ein Auto, mit Spanngurten festgezurrten Boxen auf dem Dach (noch einmal so hoch wie das Auto selbst) der Strandstrasse entlang. Immerhin, diese Soundanlage übertönte das restliche Tonchaos. Ein Sommertag im Eichholz mit den vorbeiziehenden Gummibötli ist ämu ein Seich dagegen.

Da muss man dann schon mal in den bergigen Regenwald flüchten. Den Syndicat nature trail hatten wir zum Glück für uns und konnten die endemischen, vom Aussterben bedrohten Sissorou-Papageien in aller Ruhe beobachten (aber zum Fotografieren waren sie dann doch zu schnell).

 
 

Und zum Schluss noch dies: Regelmässig bekommt Simone folgende Nachricht. Äh ja, Jamaica ist auch in der Karibik und nur knapp 1600km entfernt.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen