Es gibt Leute, die brauchen einen Rollstuhl, gehen an Krücken, sehen oder hören schlecht - und finden sich trotzdem alleine in einer Stadt zurecht. Jetzt, mit Kinderwagen, kann ich vielleicht etwas besser abschätzen, was das bedeutet - und ich bin tief beeindruckt.
Früher: Ich vor dem Tibits, in 3 Minuten fährt der Zug im RBS-Bahnhof, easy, längt guet, sogar im Feierabendgewusel.
Heute: Der Lift braucht schon 2.5 Minuten, bis er überhaupt seinen Sesam öffnet. Keine Chance mit Kinderwagen. Wenn ich Schwein hab, seh ich vielleicht noch die Schlusslichter des Zuges.
Früher: Ich sehe den Bus um die Ecke biegen, spurte noch 150m bis zur Bushaltestelle, längt, auch wenn ich etwas ausser Puste gerate.
Heute: Ich sehe den Bus um die Ecke biegen, warne Mändeler, spurte los, kurve um eine ältere Frau, dann um eine Gruppe Touristen, kollidiere fast mit einem Hund - und kann dem Bus grad noch "Ciaociao" winken.
Früher: Ich muss noch ein Brot, ein paar Eier, etwas Milch holen, gehe halt schnell in den Ryffli (für alle Nicht-Berner: Das ist ein riesiges Coop grad neben dem Bahnhof), speede durch das Labyrinth an Gängen, erwische die Expresskasse. Zack, over and done.
Heute: Ich muss in den Lift. Es gibt aber nur einen Lift - und davon mehr beim nächsten Mal. Das ist nämlich ein ganzer Eintrag wert. Promis!
Dafür für heute noch dies: Mändeler und ich sind kürzlich am Bahnhof wieder mit Schoggi beschenkt worden. Der nette Werber hat gesagt:
"Zwöi Schöggeli, eis fürz Mami u eis fürz Bébé."
Ehmmm - ja?
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