Dienstag, 23. April 2013

De vuelta

Back in town.
Was soll ich sagen?
Es ist kalt. Für mich. Jetzt.
Die Schweizer essen viel zu früh Znacht. Sie stehen auch viel zu früh auf. Und überhaupt.

Aber zum Glück gibts liebeherzigenette Schulkinder. Die grad zgumpe chöme, wenn ich wieder da bin, und die sagen:

"Frou Gangiee, dir xet aber chli luschtig us, heit dir dSunnebrüue zviu annegha?"

(Okay, man sieht den Hauch eines Abdrucks. Nicht mehr. Aber die sehen alles.)

Selbstverständlich erzählen sie auch von ihren Ferien.

Hansli meint:
"An Ostern hat mein Hund ein Huhn gerissen."

Kunigundes Antwort:
"Jamann, und es isch mire Gotte ihres Huen xi!"

Bei Fritzli wars fast noch schlimmer, denn:
"Meine Oma wurde ohnmächtig beim Golfspielen. Ich wusste nicht, was machen. Also habe ich meine Eltern angerufen. Sie haben gesagt, ich solle weiterspielen."

Zum Glück hat Köbi ruhige Ferien verbracht:
"Wir waren in der Lenk. Leider hatte es keinen Schnee mehr."

Ich:
"Dann wart ihr wandern?"

Er:
"Hmm. Nein, eigentlich. Wir haben eigentlich nur gewartet. Auf den neuen Kühlschrank für die Wohnung."

Ich geb zu - diese Geschichten hab ich in Malaga ein bisschen vermisst! :-)

Donnerstag, 18. April 2013

Malaga - en décimo lugar

Dies ist mein letzter und zehnter Post von da. Sniff. Bald gehts heim... Aber davor nehmen wir noch einen letzten Jump ins 16-gradige Meer!

Aber ein bissl struktierter, por favor:

1. Sevilla

Grandios! Wunderschön! Heiss! Leckeres Essen! Wer jemals irgendwie in Andalusien zu tun hat - don't miss Sevilla. Eine wahre Perle! Und der Renfe-Zug fährt sogar einigermassen pünktlich. Man muss nur vorher in den Sicherheitscheck, wie am Flughafen. Und der Zug wird von vielleicht 17,5 Touris und 3,2 Spaniern gebraucht. Aber sonst: Kein Problem.

2. Sprache

Samuel hat sich heute allein zum Coiffeur gewagt - und das Resultat lässt sich sehen. Wir schlagen uns also gut. Obschon - kürzlich fragte ich für ihn auf dem Touribüro für den Zug nach Ronda. Die Lady dort gab uns einen Fahrplan. Sagte, der Zug brauche etwa 1h. Meinte, er solle vielleicht zehn Minuten vor planmässiger Abfahrt dort sein - sie sei nicht sicher, ob der Fahrplan stimme. Please?!? Sam war viel zu früh da. Der Zug hatte Verspätung. Und brauchte statt einer Stunde deren zwei.

Chris aus Texas hat also nicht ganz unrecht, wenn er das ÖV-System mit Afghanistan vergleicht.
Das macht aber nix, denn die Leute hier sind sowas von nett und offen, trotz Krise, trotz horrender Arbeitslosigkeit, trotz fehlender Perspektive, dass ich sie wirklich bewundere...

Diese Offenheit und dieser Optimismus werden mir glaubs ein wenig fehlen.

Drum geh ich mich jetzt von hier verabschieden.

Hasta manana, Suiza! :-)

Donnerstag, 11. April 2013

Malaga - en noveno lugar

Heutige Themen: Hunde, Fitness und Fussball. Aber schoen der Reihe nach.

1. Hunde:

Keine Ahnung warum, aber die Spanier haben auffaellig vieeeele Hunde. Wenn man auf der Strandpromenade unterwegs ist, duenkt es einen, als kaeme im Schnitt auf eine Person deren zwei. Und nicht etwa schoene Exemplare. Nein. Vor allem haessliche duenne riesige Doggendinger oder solche mit verdruecktem Gesicht oder ganz boesen Augen. Und manchmal ist man sich auch nicht sicher, wer hier eigentlich wen zieht....

2. Fitness:

Von der Strandpromenade und den Hunden sind auch die Outdoor-Fitnessgeraete nicht weit, die die gesamte Strandpromenade schmuecken und sogar genutzt werden! Die Spanier sitzen dann da, mit zusammengekniffenen Gesichtern, der Schweiss stroemt in Baechen herunter, die Adern am Kopf treten hervor, und dazu wird gepumpt, was das Zeug haelt.
Mitunter muessen die Sportler auch noch einen Hund (oder sogar zwei!) festhalten, was wirklich hueren anstrengend aussieht.

3. Fussball:

Ich brauchte den gestrigen Tag zur Erholung. Malagaaaaaaa!!! Wir glaubten uns im Fiestataumel. Beim 2:1 fuer Malaga tanzten die Spanier auf den Stuehlen. Wir fuehlten, dass wir Teil der Geschichte werden koennten. Sahen schon die Gratisrunde Sangria vorm inneren Auge. Und dann das! Dieses Desaster! Innert sieben Minuten war die Strandbeiz wie ausgestorben - nur wir Touris mussten noch bezahlen...

Heute kommt Samuel - mañana gibts grande Test - mañana mañana (also eigentlich: pasado mañana) gehen wir nach Sevilla.
Und nachher wird (vielleicht) mal wieder gebloggt.

Thank you for flying with me. :-)

Sonntag, 7. April 2013

Malaga - en octavo lugar

Ich werde immer wieder gefragt, ob ich eigentlich meine Kleider wieder aus der Waschmaschine hab fischen können und ob es in der Nacht noch immer so kalt ist, drum, bevors dann (manana manana) mit Cordoba weitergeht, ein kurzes Update:

1. Waschmaschine

Jup. It works! But we got a new one. (Äbe glich). Und das erste Mal Wäsche aufhängen im Innenhof unseres Blocks - ein Gaudi!:

a) Du lehnst aus dem Fenster, kannst aber nur seitwärts lehnen, weil die Fenster sich nicht weit öffnen lassen.
b) Du nimmst ein Kleidungsstück und ein Chlämmerli von anno domini und hoffst, es hält, sobald es hängt.
c) Du spulst Kleidungsstück 1 ein wenig weg von dir, damit du Platz hast für Kleidungsstück 2.
d) Prozedere a) - c) wiederholst du beliebig oft.

Es tropft.

Dann klopft der Nachbar und schreit dich an, dass das imfall seine Leinen sind, an die du soeben in halbstündiger mühseliger Arbeit (es Müüü übertribe, aber nume es Mü) deine Wäsche aufgehängt hast. Deine sind die gleich daneben. Sie wären jetzt leer. Ob nicht der Nachbar seine Wäsche heute, nur ausnahmsweise weil ichs nicht gewusst hab und so, da aufhängen könnte?

Nein.

Gut. Du wiederholst Punkt a) - d) beliebig oft.

2. Temperatur

Wir haben hinter einem dicken fetten Vorhang einen kleinen Heizkörper entdeckt, der nun jede Nacht volle Pulle läuft.
Bloss: Morgens fällt regelmässig die Sicherung raus - und dann dauerts ewig, bis sie wieder drin ist. Pech für dich, wenn du genau dann einshampooniert unter der Dusche stehst...

3. Bus


Ich zitiere Christopher, einen Texaner aus meiner Klasse:

"This f*** bus-system here. Even Afghanistan has better public transport. I don't wanna walk up that f*** hill every f*** morning. How should you know that you are supposed to actually WAVE to the bus driver if nobody tells you?"

Genau. Man MUSS dem Busfahrer winken, sonst fährt der Nachtbus - zack - an dir vorbei und du wartest eine Stunde.
Und da die Schule erhöht liegt, tschirggst du a) jeden morgen den Berg hoch oder du hoffst b) dass irgendwann ein Bus (das ist ein anderer als der ins Zentrum) den Berg hochfährt. Für diesen Bus zur Schule gibts aber keinen Fahrplan. Der fährt manchmal. Manchmal nicht. Und manchmal manana, manana.

Äbe.

Freitag, 5. April 2013

Malaga - en septimo lugar

1. La comida (= das Essen)

Dafuer bewundere ich dieses Land wirklich. Waehrend hier Krise herrscht und ca. 50% aller Leute unter 30 arbeitslos sind, essen die Spanier fuers Leben gerne und erfreuen sich an den kleinen Dingen. Zum Beispiel am Unentschieden gegen die Borussia (yes!).

Wir haben uns den Match in einer Strandbeiz in meinem Quartier (da, wo eben auch die Spanier leben und man fuer 7 Euro lecker isst), angeschaut. Nebst verschiedenen Tapas (zum Beispiel Lachsroelleli - hmm, Luc, ¡que bien! oder Tortilla de patatas oder Fleisch in Roquefort-Sauce) gibts einen Traum aus Schoggi MIT warmer Schoggisauce und Nidle (wie schoen, dieses Wort wieder mal zu verwenden!). Und dazu herrlich suessen Sangria (sehr gesund da immer auch Fruechtli im Glas mitschwimmen), natuerlich Cerveza oder Tinto de Verano (so a la Gschpruetzte, aber rot).

Und, als waere das noch nicht genug, bringt der camarero regelmaessig nach dem Essen fuer alle ein Glaesli suessen (!) Schnaps...

Aber eben, bei der Krise waren wir. Letztens in der Stadt, an einem Treffen zwischen spanischen Studenten und Auslaendern, hab ich mit zwei Spaniern geredet - halb englisch, halb spanisch. Beide sind aelter als ich, beide wohnen noch zuhause und beide machen eine Weiterbildung im Informatikbereich, sind aber eigentlich genau genommen arbeitslos.

Und das ist keine Ausnahme....

A propos Krise - die spanischen Verben sind meine ganz persoenliche Krise.

2. Los verbos

Gopf. Im Franz gibts fiese Verben wie "etre" oder "avoir" und vo mir us no "aller" (und vielleicht ein paar mehr), die unregelmaessig sind. Aber dann sind die das von A bis Z, durchs Band und fertig Schluss.

Im Spanischen gibts Verben, die sind nur im Praesens in der 1. Person unregelmaessig. Andere sind das auch, sind aber auch in der 3. Person im Indefinido unregelmaessig. Oder grad umgekehrt. Oder nur im Perfekt. Und wieder andere sind ganz brav, wechseln aber dann im Futur - ZACK - den Stamm, voellig unlogisch.

Entsprechend wusste ich nicht, ob ich fuer den heutigen Test gut vorbereitet war (genau, es waer wider Fritig).

Aber - Fanfare von Javier - los profesores de la Suiza (also Christian und ich) haben das Klassenpodestli bestiegen.

3. El fin de semana (= Wochenende)

Mañana gehts nach Cordoba. Euch allen einen schoenen Sonntag - Sonntag, also uebermorgen, waer dann "pasado mañana". (Als Javier uns fragte, was "uebermorgen" heisst, sagten Christian und ich unisono "mañana mañana", weil wir das hier schon sooo oft gehoert haben. Javier rastete aus: "¿Que? ¿Que? ¡El español no es una lengua primitiva como el aleman!"

In meiner primitiven Sprache werd ich euch also von Cordoba erzaehlen - ¡que os divertais! :)

Montag, 1. April 2013

Malaga - en sexto lugar

Okay - hat euch nicht so interessiert, das Kapitel Babylon, oder wie?

Für die, dies trotzdem wissen wollen; voilà:

1. Olmage = Bierbauch
2. Blekksprut = Tintenfisch
3. Hakke peiling = Keine Ahnung

Leider sind unsere Norwegischfreundinnen abgereist (hach, Synne and Marie, we miss you!), aber wir haben nun ganz viele neue Leute in der Klasse - aus Holland, aus den USA, aus Schweden, aus Schottland... Mal schauen, was die uns beibringen werden.

Ansonsten lernen wir ja nach wie vor mainly Spanisch und ich glaub, es ist an der Zeit, euch mal ein paar Infos zur Schule zu geben:

Das Malaca Instituto soll eine der besten Spanischschulen der Welt sein. Die Lehrpersonen wechseln täglich, aber immer wieder sehen wir auch dieselben Leute. Anfangs fand ich das ganz schön gewöhnungsbedürftig - ich hatte mich doch nach zwei Lektionen an Hortensia gewöhnt gehabt - nun dünkt mich ein Schulmorgen aber durch die vielen Gesichter ganz schön abwechslungsreich.

Was wir mit Javier, unserem Hauptlehrer, alles erleben, lässt sich kaum in Worte fassen. Fest steht: Er hat ein übles ADHS (oder enormen Bewegungsdrang - oder beides) und ich krieg immer Minuspunkte, während Christian sich in Pluspunkten wälzt.
Ich krieg die aber nur, weil ich a) eine chica bin oder b) einen Freund habe, der besser tanzt als er (wie ich zu wagen behauptet habe) oder c) mir die italienische Küche besser schmeckt als die Spanische. Völlig unfair. Aber ich finde mich damit ab. Bezüglich dem letzten Punkt bin ich nämlich schon gar nicht mehr sicher - wir speisen hier wie die Könige, deshalb werd ich meinen näxten Beitrag der spanischen Esskultur widmen. Bis dahin - geniesst die Aktionsschoggihasen. Que aproveche! :-)