Freitag, 26. Februar 2010

Jasskartenstafette

Immer, wenn mir kein tolles Einlaufen einfällt, greife ich auf die altbekannte Jasskartenstafette zurück. Team A holt sich die Kreuzkarten, Team B sammelt die Herzkarten, Team C die Karokarten und so weiter. Jedenfalls liegen die Karten verkehrt am anderen Turnhallenende - und man darf sie nur einsacken, wenn man die richtige Farbe aufgedeckt hat.

Strategisch gehen die Kinder, obschon wir die Staffel sicherlich bereits zum einundsiebzigsten Mal gemacht haben, ungeschickt vor. Jeder dreht die selben Karten um. Trotzdem findet die Staffel irgendwann ein Ende, Team C mit Fritzli als Leader jubelt.

Team A mit Köbi regt sich fürchterlich über den verpassten Sieg auf. Doch plötzlich schreit Köbi:

"Ah, mir sy so Hosene! Mir hei gwunne, mir heis nume nid gmerkt!"

Ich: "I ha scho lang dänkt, es heig keni Charte me am angere Ändi."

Köbi: "Ja, mir hei drum gmeint, mir müesse 10 Charte sammle..."

Aber eben. Zum mindestens einundsiebzigsten Mal sind es 9 Karten. Manchmal zweifle ich an Köbis Gedächtnisleistung...

Mittwoch, 24. Februar 2010

Franz Hohler

Musikprojekt. Ihr wisst ja Bescheid. Heute war Projektmorgen zum Musikprojekt. Die Kids kamen also mit ihren Instrumenten angerauscht.

Heidi, Kunigunde und Hanni schleppten ihre Geigen an (sie werden "Le coq est mort" spielen) und dahinter folgte Fritzli mit dem Cello (für Franz Hohlers "Zollimorgelied").
Er betonte: "I ha di gröschti Giige, hihi."

Spieltechnisch funktionierte es mit seiner grossen Geige noch nicht ganz einwandfrei, weshalb ich ihm einbläute, er müsse zuhause dann imfall schon noch üben. Fritzli nickte.

Um 12.00, ich wollte mir gerade mein Mittagessen in der Bäckerei holen, da hörte ich leise Töne. Ich blieb stehen, lauschte, und konnte sie eindeutig einem Cello zuordnen.

Fritzli hatte zmittst auf dem Pausenplatz sein Instrument ausgepackt und angefangen zu üben, umgeben von einigen Fans, unter anderem Hanni, Heidi und Kunigunde.

Unglaublich, oder?

Donnerstag, 18. Februar 2010

Voll crass, mann!

Ende März bringt meine Klasse mit der Parallelklasse ein Tierprojekt auf die Bühne.
Tierlieder werden gesungen, in eine Rahmenhandlung eingebettet, es wird getrommelt, gespielt, gesprochen, geschrien - you get the point. Aber - bei uns wird auch gerappt, und zwar zum Superknüller "Hier kommt die Maus" von Stefan Raab.

Einigen Kids wird die Ehre zuteil werden (ob es eine Ehre ist, bleibe vorläufig noch dahingestellt), zum Playback dieses Liedes zu rappen. Klar, brauchts da sowas wie ein Casting. Gestern fand dieses Casting statt - all jene Kinder, die unbedingt rappen wollten, durften ihre Strophe mit Mik und allem Drum und Dran vor beiden Klassen vorrappen.

Frühmorgens (es hatte noch nicht mal geläutet), kam Wilhelmli zu mir und sagte:

"Dir (!!), Frou Gangiee, gäu, Hier kommt die Maus isch ja scho so es kuuls Lied, irgendwie."

Ich: "Jaja!"

Er: "Äbe ja. I meine, scho so Schpezieu, oder?"

Ich (worauf will der hinaus?): "Jaja!"

Er: "Ja äbe, u drum hani wöue frage...?"

Ich (ermutigend): "Ja?"

Er: "... öbi vilech, weni das hütt vorräppe..."

Ich (lass es raus!): "Mhm?"

Er: "... nume es bitzeli darf dHose id Chnöi abezie??"

Donnerstag, 4. Februar 2010

Of Mice and Men

Alle, die mich kennen, wissen, dass ich Haustiere nicht sooohennenfescht gärn hab. Irgendwie hab ichs mir mit denen schon vor geraumer Zeit verbockt. Buchstäblich.
Aber selbstverständlich muss man als Lehrer über den eigenen Schatten springen - und so hab ich meine Schüler Tiervorträge gestalten lassen.

Die Kinder haben sich echt Mühe gegeben. Natürlich gabs immer tolle Quizze (über die Mehrzahl von Quizze haben wir schon mal diskutiert, wenn ich mich recht erinnere...) mit hübschen Preisen - und einmal wurden gar auf einem eigens mitgebrachten Kinderkochherd echte Eglifilets gebraten (das nennt man Motivation).

Heute dann der Vortrag über die Spitzmaus. Frida zeigt ein Bild nach dem andern, die Kinder übertreffen sich gegenseitig mit ihren "Ahhs" und "Jööööhs"; erzählen von ihren eigenen Mäuschen (die heissen Speedy und Minnie und Mickey und so) - und auf einmal streckt Wilhelm auf und meint:

"Mir hei sit hütt am Morge o e Muus."

Ich (geheuchelt, ich weiss, denn Mäuse mag ich echt nicht): "Jöö. Wi heisst sy de?"

Er: "Si hett ke Name. Si isch nume bi üs uf dr Schtäge."

Ich: "Aha, si ghört öine Nachbere?"

Er: "Nei, si isch scho tot."

Aha...!